Sehr angetan

…bin ich von der Spätherbst-Ausgabe der „Verena“, die ich am Freitag aus dem Briefkasten ziehen konnte. Sie enthält 44 Modelle, davon elf für Männer. Für Kinder ist diesmal nichts dabei. Hier gibt’s eine Vorschau der einzelnen Modelle. 
Was mir besonders gefällt: Es ist viel Schräges (auch im wörtlichen Sinne), ungewöhnlich Geformtes dabei. Bei einigen Modellen, z.B. Modell 33 „Jelka“, fragt man sich besorgt, ob sie an einem menschlichen Körper überhaupt einigermaßen bequem sitzen. Aber inspirierend finde ich solche Experimente allemal, und ich freue mich, dass die Redaktion so mutig war, verquer Geformtes und Schräges mit aufzunehmen. Ein weiteres Plus: Viele Modelle sind auch in größeren Größen beschrieben.

Die Modelle für Frauen gliedern sich in vier Kapitel, die jedoch leider in der Inhaltsübersicht anders benannt wurden als auf den eigentlichen Seiten.
Es beginnt mit „Autumn Colours“. Wie der Name schon erraten lässt, sind es Jacken, Pullover, ein Strickkleid und verschiedene Accessoires in warmen Herbstfarben. Mir gefällt davon besonders das Modell 3, „Odilia“, ein Pullover mit schräger unterer Kante und verschieden breiten Ringeln. Die Kante würde ich ein wenig modifizieren, denn auch ein doppelter Kreuzanschlag rollt sich gern; bei den Streifen könnte man ein wenig tricksen, damit die der Ärmel besser an die Leibteil-Streifen passen; und wahrscheinlich würde ich beide Zipfel rechts haben wollen statt statt einen vorn rechts, einen hinten links. Die Idee ist nichtsdestotrotz prima.
Auch Modell 8, die Jacke „Noemi“, finde ich sehr gelungen, vor allem wegen der mutigen Farbenpracht. Zwei verschiedene Verlaufsfarben sind in einem Norwegermuster kombiniert, und wem das zu bunt ist, der kann es sich in zwei soliden Farben stricken.

Das Kapitel „Nordic Style“ zeigt gedecktere Farben. Gleich das erste Teil, Modell 9 „Stina“, finde ich sehr schön. Das Spitzenmuster in Kontrastfarbe um den Saum betont die unterschiedlichen Längen von Vorder- und Rückenteil; die Schnürung ist das Tüpfelchen auf dem I.
Ein weiteres Highlight in diesem Kapitel ist für mich Modell 14 „Anniki“. Ob man eine Tasche in Kniehöhe benötigt, sei dahingestellt, vor allem wenn die Ausarbeitung etwas schlampig wirkt, und die Länge wäre auch nicht ganz meine. Aber ich finde diese Tunika spannend und kann sie mir in etwas abgewandelter Form, vor allem kürzer, gut für mich selbst vorstellen.

Im Kapitel „Maschenkunst“ findet man Kombinationen von Farb- und Strukturmustern und bei den Schnitten diverse Spielereien mit Weite oder Länge. Für die hier gezeigten Modelle kann ich mich nicht so recht begeistern. Einen absoluten Tiefpunkt stellt für mich das Modell 25 „Piera“ dar. Es wirkt, als habe man es mit der Innenseite nach außen zusammengenäht; der Ärmelansatz sieht aus, aus sei er viel zu eng, und mit ungezügelt rollenden Kanten habe ich ohnehin meine Probleme.

Das Kapitel „En Détail“ enthält, wie der Name schon verrät, Kleidungsstücke mit interessanten Details, wobei die Farben eher zurückhaltend sind. Mir gefällt davon fast alles, abgesehen, wie schon erwähnt, vom Titelmodell, das mich fatal an das meinen „Paris Sweater“ erinnert.

Selbst die Männer-Modelle kommen in dieser Saison etwas schräger daher als gewohnt. Manches davon finde ich gewöhnungsbedürftig, wie beispielsweise die langen Jacken. Gut gefallen mir das Modell 42 „Vico“, ein fast klassischer Pullover mit Zopfmuster-Einsatz in Intarsientechnik, ergänzt mit passendem Schal, sowie das Modell 44 „Connor“, das mit schräg verlaufenden Rippenmuster gearbeitet wird.

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