Garngeschenk – Yarn Gift

Heute kam ein wunderschönes Neujahrsgeschenk an: Drei Stränge handgesponnenes Garn in genau meinen Farben. Eines der Garne hat sogar winzige eingesponnene Perlen. Am liebsten würde ich diese Stränge sofort wickeln und damit ein wenig herumprobieren, aber da zuerst einige andere Projekte der Fertigstellung harren, muss diese schöne Wolle noch ein wenig warten. In der Zwischenzeit liegt sie gut sichtbar in meinem Arbeitszimmer und wird mir sicherlich erzählen, zu was sie werden möchte. Meine ersten Gedanken waren übrigens Mütze oder Möbiusschal. In Cathy Carrons Buch “Hip Knit Hats” sind jede Menge Ideen für Mützen, die sich perfekt für solche Garne eignen.

Neujahrsgabe, New Year Gift

Today a wonderful New Year’s gift arrived: Three hanks of handspun yarn in exactly “my” colours. One of the yarn even has tiny beads spun into it. I’d love to wind the hanks immediately and knit around with them, but first some other projects are awaiting completion. In the meantime the yarn will sit in my workroom and probably tell me what it wants to become. My first thoughts, by the way, were hat or Moebius scarf. Cathy Carron’s book “Hip Knit Hats” contains lots of ideas perfectly suited for such yarns.

Kapuzopathie – Hoodopathy

Kapuzen hatte ich immer lieber als Mützen. Fast alle meine Wintermäntel und -jacken hatten Kapuzen. Erst in neuerer Zeit stellte ich fest, dass ich sie nicht mehr gut vertrage. Ich bekomme vom Kapuzentragen eigenartige Druckschmerzen im Hinterkopfbereich, schräg oberhalb der Ohren. Deshalb trage ich seither lieber Mützen, die tun mir nichts.
Leider steht mir nicht jede Mützenform. Am besten gehen immer noch schlichte, unschlabberige runde Mützen, möglichst mit Aufschlag und aus nicht zu dünnem Garn, wie beispielsweise meine eigene Kreation “Vertigo”. Und da meine bisherige Vertigo-Mütze inzwischen das Zeitliche gesegnet hat, musste auf die Schnelle eine neue her.
In den schier unerschöpflichen Weiten meiner Garnvorräte fand ich ein paar Knäuel Phildar “Poilé Flammé”. Das Garn muss uralt sein; auf der Etikett-Rückseite steht “Made in West Germany” und “Helmstedter Spinnerei”. Es ist eine Mischung aus Baumwolle, diversen Polytierchen und ein wenig Wolle, die aber genau die richtige Dicke für Nadelstärke 5 hatte. Aus knapp 100 g dieses Garns wurde dann diese neue Mütze.

Mütze/hat “Vertigo”

I have always preferred a hood to a hat. Almost all of my winter coats had a hood. It was only recently that I realized I don’t tolerate them well any more. I keep getting a strange pressure pain in the back of my head, situated diagonally above my ears. So I’d rather wear hats by now because they don’t hurt me.
Unfortunately I cannot wear each kind of hat. Plain, non-slouchy round hats, with a turned-up brim and made of thicker yarns are best, for example my own design “Vertigo”. And as my first Vertigo hat is rather tattered, a new one had to be knit.
From my nearly inexhaustible stash I dug out some balls of Phildar “Poilé Flammé”. This yarn must be age-old, on the tag it reads “Made in West Germany” and “Helmstedter Spinnerei”. It is a mixture of cotton, various poly-somethings and a bit of wool, and it’s just the right thickness for a 5 mm needle. Just under 100 g of this yarn went into this new hat.

Die verstrickte Dienstagsfrage 52/2010

Das Wollschaf fragt diesmal:
Die Jahreswende ist die Zeit der Statistiken und der Inventur, also Hand aufs Herz: Wie groß ist Dein Stash?
Vielen Dank an Martina für die heutige Frage!
Das Wollschaf wünscht allen einen angenehmen Jahreswechsel!

Das ist aber eine sehr indiskrete Frage. Fast so indiskret, als würde mich jemand nach meinem Kontostand fragen. 😉
Genaue Zahlen möchte ich lieber nicht bekannt geben; schon damit niemand vor Schreck in Ohnmacht fällt, aber auch aufgrund des Datenschutzes. Einen kleinen Hinweis soll’s aber geben: Würde ich in den nächsten Jahren kein Garn kaufen und genau so viele Kilos verstricken wie im jetzt endenden, dann könnte ich mehr als sieben Jahre aus meinem Vorrat stricken. Vielleicht wäre es mal wieder an der Zeit für eine Garnkauf-Diät?
Allerdings weiß ich, dass es Strickerinnen gibt, die noch wesentlich mehr Garn haben als ich.
Um nicht die Übersicht zu verlieren, liste ich meine Garne übrigens in einer Excel-Tabelle auf: Hersteller, Garnname, Zusammensetzung, Farbe, Menge, Lauflänge, empfohlene Nadelstärke, Kaufdatum. Bei den ältesten Partien weiß ich das Kaufdatum nicht mehr, die wurden angeschafft, bevor ich die Tabelle anlegte. Ich habe schon mal überlegt, die Garne FIFO zu verarbeiten, aber für die obersten und ältesten sind mir bisher nicht die richtigen Projekte eingefallen. Und Garne irgendwie auf Krampf verstricken, nur damit sie weg sind, möchte ich nicht. Dazu sind sie zu schön und zu schade. Jedes Garn hat das Recht, zu etwas ganz Besonderem zu werden.

Fröhliche Weihnachten – Merry Christmas

Allen meinen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein heiteres, friedliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben. Hoffentlich macht Euch das Winterwetter nicht zu sehr zu schaffen, und Ihr könnt diese Stunden dort verbringen, wo Ihr es geplant habt, so dass Ihr nicht in Zügen, auf Flugplätzen oder in Staus auf verschneiten Straßen festsitzt.

A cheerful, peaceful Christmas, preferably in the company of your loved ones, to all my readers! Hopefully the weather allows you to spend this time where you planned to spend it so that you are not trapped in trains, on airports or in a traffic jam on a snowy road.

Akimbo

Schon vor einigen Tagen stellte ich das Tuch “Akimbo” (Design: Stephen West) fertig. Es ist etwa 40 cm hoch, die lange Seite misst ungefähr 100 cm, und es wiegt 130 g. Es war ein prima Mitnahmegestrick und dazu noch kurzweilig zu stricken. Und jetzt dient es mir als kleiner Schal, der auch trüben Wintertagen fröhliche Farbe verleiht.

Akimbo by Stephen West

Some days ago I finished the “Akimbo” scarf (design: Stephen West). It measures about 40 cm (16 in) in height and 100 cm (39 in) over its longest side. It weights 130g. It made a lovely portable knitting project and fun to knit. And now it serves me as a small scarf, which brightens up even the dullest winter day.

Akimbo, detail

Wintergedanken

Ich verabscheue Schnee, vor allem den, der auf der Straße liegt und das Autofahren zur Tortur macht. Gleich danach kommt der Schnee, der auf Gehwegen liegt und mir als Fußgängerin Schwierigkeiten bereitet. Der, der irgendwo auf der Wiese, im Gebirge oder auf dem gut frequentierten Rodelhang hinter dem Haus liegt, wäre noch okay, der stört mich nicht.
Das Schöne an winterlichen Problemen ist aber, dass man immer wieder merkt, wie viele liebe Menschen es um einen herum gibt. Ohne den netten Nachbarn von oben hätte ich das Auto heute nicht aus der Parklücke gebracht. Besagter Nachbar hat es nicht nur rausgewuppt, sondern auch weiter oben am Hang gleich gewendet, und als er ausstieg, meinte er noch grinsend, nun müsse ich für den Rest des Weges nicht mal mehr lenken, weil die Fahrrinnen den Wagen automatisch in der Spur halten. (Notiz für mich selbst: Wenn die Sommer und Winter so weitergehen wie bisher, sollte das nächste Auto nicht nur wie das jetzige Klimaanlage und verstellbaren Fahrersitz haben, sondern auch Allrad-Antrieb.)
Glücklich kann man sich auch schätzen, wenn während der eigenen Abwesenheit eine andere Nachbarsfamilie zwei Pakete entgegennimmt und sie einem gleich vor die Wohnungstür stellt. Und unglaublich toll ist, dass meine Schwägerin etwas so Wunderbares wie Holunderblütengelee mit in ihr Weihnachtspaket gepackt hat. 🙂

Holunderblütengelee

Die verstrickte Dienstagsfrage 51/2010

Das Wollschaf fragt heute:
Wo und wann strickt ihr? Begleitet euch das Strickzeug ueberall hin? Strickt ihr schon morgens auf dem Weg zur Arbeit, oder nur abends, z.B. zuhause auf dem Sofa vor dem Fernseher? Habt ihr spezielle Projekte fuer die verschiedenen “Strickzeiten” und “Strickplaetze”?
Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!
Das Wollschaf wünscht allen Frohe Weihnachten!

Ich stricke sowohl unterwegs wie auch zuhause. Für unterwegs habe ich fast immer ein kleines, tragbares Projekt in Arbeit. Das kann auch ein Teil eines größeren Modells sein. Wenn es zu groß zum Mitnehmen wird, was etwa ab 250 g der Fall ist, dann wird’s zum Sofa-Projekt, und ein neues kleines muss her. Gelegentlich hat das zur Folge, dass ich mehrere ehemals tragbare, aber inzwischen zu groß gewordene Strickereien in Arbeit habe und mit keiner vorankomme.
Ansonsten gibt es für zuhause üblicherweise zwei Sachen, einmal für die Strickmaschine und einmal zum Handstricken. Derzeit sind sogar zwei Maschinen-Pullover in Arbeit, der eine soll möglichst noch bis Weihnachten fertig werden.

Eine Ära geht zu Ende

Mehr als dreizehn Jahre lang hat sie brav geschuftet, heute morgen kündigte sie plötzlich und unerwartet ihren Dienst auf: Die alte Kaffeemaschine.

die alte Kaffeemaschine

Und natürlich musste umgehend Ersatz beschafft werden. Wer aber nun glaubt, jetzt käme eine luxuriöse kann-alles-außer-Wäschewaschen-Kaffeemaschine, der hat sich getäuscht. Eine supersimple Billigheimer-Maschine für noch nicht einmal zwanzig Euro hat angeheuert, um die dringendsten Bedürfnisse zu erfüllen. Sie tut, das reicht.

die neue Kaffeemaschine

Eventuell wird im neuen Jahr, wenn das Weihnachtsgeschäft gelaufen und die Preise gefallen sind, überlegt, ob ein anspruchsvolleres Modell einziehen darf. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering. Ich mag am liebsten schlichten Kaffee und habe wenig Lust, Unmengen von Geld für Unmengen von Kaffeepad-Abfall zu bezahlen. Außerdem sind eine-Tasse-Maschinen ungeeignet für größere Kaffeemengen.

Die verstrickte Dienstagsfrage 50/2010

Das Wollschaf fragt diesmal:
Macht ihr Euch Notizen während der Strickarbeit und wenn ja wie? Nur zu eigenen Entwürfen oder auch in fertigen Schnittmustern? Was macht ihr damit, wenn ihr fertig seid – entsorgen oder abheften?
Vielen Dank an Mneme für die heutige Frage!

Bei selbst entworfenen Modellen mache ich die meisten Notizen vor Beginn einer Strickarbeit, nämlich wenn ich die Anleitung entwickle. Für diesen Zweck habe ich ein dickes, gebundenes Heft (fast schon ein Buch) im Format A4. Ich arbeite zwar mit einem Strick-Designprogramm, allerdings ist da der Platz für Anmerkungen recht knapp bemessen. Deshalb sind handschriftliche Notizen ein Muss. Während des Strickens werden dann Ergänzungen oder Korrekturen vorgenommen. Am Ende steht eine vollständige Anleitung, nach der ich bei Bedarf immer wieder stricken kann. Allerdings sind darin dann viele Kürzel, die außer mir wohl niemand versteht, das liest sich z.B. so:

Mark RZ80
Hals RT ab RZ 128: mittl. 24-1, 1-1, 1-1, 1-1, 1 (38M)

Und es bedeutet: Markierung für die Armlochhöhe anbringen, wenn der Reihenzähler 80 zeigt. Der Halsausschnitt des Rückenteils beginnt, wenn der Reihenzähler 128 zeigt. Die mittleren 24 Nadeln (und die Nadeln auf der dem Schlitten entgegengesetzten Seite) in Ruheposition bringen. Nach jeder Reihe nun 1 Nadel zusätzlich in Ruheposition, bis die angegebenen Nadeln (19 pro Hälfte) stillgelegt sind.
Die zweite Ausschnitthälfte gegengleich stricken und die offenen Maschen mit jeweils acht bis zehn Reihen Kontrastgarn abwerfen.

Wenn ich aus so einem Strickstenogramm eine “richtige” Anleitung für andere mache, dann ist es immer ein erheblicher Aufwand, meine Kürzel in eine allgemein verständliche Form zu bringen und vieles, was für mich selbstverständlich ist, zusätzlich zu erläutern. Aus mir wird deshalb wahrscheinlich nie eine großartige Anleitungsschreiberin.

Zu Fremd-Anleitungen mache ich mir auch oft Notizen, z.B. bei Fingerhandschuhen die genaue Reihenzahl der einzelnen Finger, damit ich den zweiten Handschuh genau so groß stricken kann, oder Hinweise zu Änderungen von Maschen- oder Reihenangaben. In Bücher oder Zeitschriften lege ich mir dazu meistens einen Zettel; ausgedruckte Kauf-Anleitungen werden hemmungslos beschrieben.