Gottseidank

Ich habe mein Taschenmesser wiedergefunden.
Es war seit längerer Zeit verschollen, und sozusagen in letzter Minute ortete ich es in der unteren Tasche meines zweitkleinsten von fünf Rucksäcken. Wozu der Mensch fünf Rucksäcke braucht, wollt Ihr wissen? Weiß ich auch nicht, die haben sich im Laufe der Jahre so angesammelt. Ernsthaft benutze ich davon allerdings nur drei. Die anderen beiden haben Macken. Der eine ist ziemlich klein und aus schwarzem Leder und verfärbt alles, was man darunter trägt. Der andere hat keinen Hüftgurt und drückt erbärmlich auf die Schultern, sobald mal etwas mehr drin ist. Ich sollte diese beiden deshalb schleunigst entsorgen.
Aber die anderen drei trage ich gern. Sie haben unterschiedliche Größen, so daß ich für fast jeden Reisebedarf zwischen einem halben Tag und einer Woche gerüstet bin.

Ja, das Taschenmesser, ein feines Victorinox “Camper” (ich wollte unbedingt eines mit Säge haben) werde ich am Samstag dringend brauchen, um in Ste. Marie oder Ste. Croix bei hoffentlich schönem Wetter auf einer Bank sitzend Baguette und Ziegenkäse mit einer Freundin zu teilen.

Thank Heaven

I’ve found my pocket knife again. It had been missing for some time, and I unearthed it last minute in the second smallest of my five backpacks. Why someone might need five backpacks, you ask? I don’t know either; they’ve accumulated along the years. Actually I use only three of them, the remaining two have serious flaws. One is rather small and made of black leather which staines everything I wear. The other one does not have a hip belt and hurts my shoulders as soon as there’s a little bit more in it than a hanky. In fact, I should discard them as soon as possible.
But I like my other three. They are of different sizes, so I’ve got the right one for every travel occation from half a day to about a week.

Well, my pocket knife. It’s a fine Victorinox “Camper” (I wanted a saw in any case), and it will come handy on Saturday when I’ll be sharing baguette and goat cheese at an improvised picknick with a friend or two in Ste. Marie or Ste. Croix.

Aufräumen

Vorgestern habe ich endlich den alten Badezimmerschrank ausrangiert. Dabei kamen ziemlich viele alte, abgelaufene Medikamente zum Vorschein. (Das ist ja eigentlich ein deutliches Indiz für meinen guten Gesundheitszustand, oder?.) Brav, wie ich bin, wollte ich sie bei der nächstgelegenen Apotheke abgeben, aber der Apotheker wollte sie partout nicht haben. Ich soll sie in den Müll werfen und sicherstellen, daß niemand drangehen kann.
Hm. Da mir mein begrenztes Müllkontingent zu schade für so etwas ist, werde ich die Medikamente wohl persönlich beim Wertstoffhof abgeben.

Tidying up

The day before yesterday, I finally discarded the old bathroom cupboard. On this occasion, a lot of expired drugs showed up. (I think that’s quite a nice indicator for my good state of health, isn’t it?) Well-behaved, I wanted to hand them over at the nearest pharmacist, but he refused to take them. He said I should throw them into the garbage, making sure that nobody could find them.
Hmm. As my limited garbage contingent is too small for such experiments, I think I’d rather take the drugs on my own to the local waste collectors.

Überraschung

Irgendwie sind sie ja schon ein bißchen verrückt, die Mädels vom Strickforum. Da gehen sie einfach her, sammeln und schicken mir (und den Moderatorinnen) Geschenke, für die Mühe, die wir uns mit dem Forum geben. Dabei ist das für uns nicht nur gelegentlich etwas Aufwand, sondern auch immer wieder Freude. Mitzuerleben, wie jeder (man selbst eingeschlossen) dort immer wieder neue Erkenntnisse und Erfahrungen gewinnt, nicht nur beim Stricken, ist einfach schön.

Das war in meinem Geschenkepaket:

Jetzt kann ich meine Stricknadeln geordnet unterbringen und muß nicht mehr ewig nach der richtigen Stärke suchen. Und der Reihenzähler und die Markierungsringe sind enorm praktische Ergänzungen. So einen schicken Reihenzähler (funktioniert auf Knopfdruck) hatte ich noch nie! Die Maschenmarkierer lassen sich übrigens auch an der Strickmaschine einsetzen, damit sind sie für mich doppelt nützlich. 🙂

Bahnfahren

In den vergangenen Tagen hatte ich Gelegenheit, wieder mal einige hundert Kilometer auf der Schiene zu verbringen. Und wieder habe ich eine Menge über Menschen gelernt.

Weshalb veranstaltet die Bahn nicht mal Kurse für Reisende? Man könnte sie aufsplitten in Anfänger, Fortgeschrittene und Profis oder vielleicht auch Regionalzüge und Fernzüge. Zu den absoluten Basis-Kenntnissen sollte gehören, wie man eine Waggontür öffnet, damit man nicht immer wieder den Panikschrei älterer Damen neben der Tür hört: “Aber ich weiß nicht, wie ich sie aufmachen muß…” Und wenn sie wirklich lernresistent sind, können sie hoffentlich aus dem Türöffnungskurs die Erkenntnis mitnehmen, daß man sich bitte nur dann direkt an die Tür stellen sollte, wenn man weiß, wie sie geöffnet wird.

Zweiter Teil so eines Kurses: Wie wähle ich mein Gepäck oder Man sollte nie mehr mitnehmen, als man tragen kann. Diese Weisheit hat sich leider noch nicht überall herumgesprochen, sonst würde man nicht auf so viele (wiederum vorwiegend weibliche) Fahrgäste stoßen, die lieber mit ihrer tonnenschweren Sporttasche den Gang unpassierbar machen als das Trumm ins Gepäckfach zu tun. Selbst wenn ihnen ein starker Mann hülfe. “Ich bekomme die nie wieder da runter” hört man dann, so als gebe es bis Frankfurt keinen Menschen mehr, der mit anpackt, obwohl das Herunterbekommen das kleinere Übel ist, da die Schwerkraft ja mithilft. Man muß nur rechtzeitig beiseitespringen, wenn die Tasche zur Landung ansetzt.

Überhaupt, die Sporttasche, das grauenvollste Gepäckstück aller Zeiten. Eine Sporttasche ist für gewöhnlich so breit, daß sie im Gepäckfach (wenn sie denn mal hineingewuchtet wird) den Platz von drei mittelgroßen Rucksäcken belegt. Weil sie so geräumig ist, verhindert sie jegliche Pack-Disziplin, mit der Folge, daß der Fahrgast, ohne es zu merken, den kompletten Kleiderschrank nebst Hausrat und Abstellrauminhalt einpackt. Ich plädiere für Gewichtslimits auch im Zug!

Akuter Handlungsbedarf besteht zweifellos, wenn es um das Erkennen von reservierten Plätzen geht. Der durchschnittliche männliche Bahnreisende übersieht geflissentlich jedes Leucht-Display und setzt sich zielsicher auf den einzigen reservierten Platz im Abteil. Weibliche Platzsucher fragen eher: “Ist hier noch frei?”, obwohl sie das Display direkt vor der Nase haben und man aus dem Abteil heraus die Belegung definitiv nicht erkennen kann.

Und dann vielleicht noch der dezente Hinweis, daß Parfümwolken kein Ersatz für gelegentliches Waschen sind. Auf einer virtuellen Geruchs-Skala, die von null (geruchlos) bis zehn (Elefant fällt beim Einatmen für fünf Minuten in Ohnmacht) geht, sollte die erlaubte Dosis den Wert fünf nicht übersteigen, anderenfalls wünsche ich mir Rausschmiß auf offener Strecke durch geschultes Personal mit Atemschutz.

Exkurs über die Auswirkungen der Fußball-Weltmeisterschaft auf die psychische Belastbarkeit einer Minderheit der weiblichen Arbeitnehmerschaft Süddeutschlands

Eigentlich wollte ich hier gar nichts über die WM schreiben. Aber eines muß ich loswerden: Ich bin heilfroh, wenn der ganze Zinnober endlich vorbei ist, damit ich nicht mehr täglich ab 23:00 bis open end den obligatorischen Auto-Korso ertragen muß.
Nach der sechsten Nacht in Folge ohne ausreichenden Schlaf (Ohropax hilft auch bei geschlossenen Fenstern nur bedingt gegen Hupkonzerte) werde ich nun extrem reizbar.

Verschlußsache

Heute hat ein Hausbewohner im Schloß einer von mehreren Parteien genutzten Zwischentür seinen Schlüssel abgebrochen. Die Folge: Die Tür, einziger Zugang zu mehreren Wohnungen, war unpassierbar. Besagte weitere Parteien, darunter auch ich, gelangten nicht in ihre Wohnungen.
Ist es eigentlich in so einem Fall zuviel verlangt, daß der Verursacher sich möglichst sofort mit dem Hausmeister oder sonst einem Fachmann in Verbindung setzt, damit der Schaden schnellstmöglich behoben wird? Aber nein, nix. Lieber weggehen und vermutlich bei der Freundin übernachten.

Infolge des Zusammentreffens mehrerer glücklicher Zufälle und da ich in manchen Situationen ziemlich erbarmungslos unschuldige Aushilfshausmeister herbeizuzitieren in der Lage bin, hat es dann nur eine knappe Stunde zusätzlich gedauert, bis ich endlich wirklich zuhause war. Aber es hätte auch viel unangenehmer ausgehen können.
Wenn ich den Kerl erwische, der das angestellt hat und dann einfach abgehauen ist, werde ich ihm ein paar Takte erzählen…

Kritikfähigkeit

Da das Umgehen mit Kritik beziehungsweise der Mangel daran gerade in einigen Bereichen des Strick-Internets thematisiert wird, möchte ich hier meine Ansichten dazu schreiben. Kritik ist erwünscht. 😉

Als Mitglied in diversen Mailinglisten und gelegentliche Leserin etlicher Blogs sehe ich natürlich, daß und wie Strickerinnen immer wieder ihre neuesten Werke zeigen und dafür Lob erwarten und erhalten. Lob! Viel Lob! Uneingeschränkt natürlich! Kritik im Sinne von “könnte man besser machen” kommt dagegen fast nie und wäre wohl für viele Bilderzeigerinnen auch ein böser Schock. Warum eigentlich?
Konstruktive Kritik (und nicht so sehr Lob) hilft mir, meine Arbeit in einem anderen Licht zu sehen, Fehler oder Probleme zu erkennen, die mir vorher nicht bewußt waren, nach Lösungen zu suchen und meine Fähigkeiten und Kenntnisse generell auszubauen und zu erweitern.

Kritik ertragen muß man lernen, kann man lernen, sollte man unbedingt lernen! Wenn wir unser erstes Werk, ob es eine Socke ist, eine Website oder ein Aufsatz, vorzeigen und zunächst eine Liste von Beanstandungen erhalten, wirft uns das natürlich um, kränkt uns womöglich sogar. Aber haben wir uns überlegt, wieviel Mühe sich der Kritisierende für uns gemacht hat? Er/sie hat sich für uns Zeit genommen, hat sich unsere Arbeit vermutlich genau angeguckt und ist der Ansicht, daß in uns allerhand Potential steckt und wir noch viel mehr erreichen könnten. Jetzt nachzulassen und womöglich zu schmollen hieße, den fast sicheren Erfolg zu verschenken. Wer wird denn so dumm sein? Nur noch ein bißchen mehr Anstrengung, und wir erschaffen ein kleines Meisterwerk!

Natürlich ist nicht jede Kritik sofort ermutigend, manchmal ist sie ungeschickt formuliert, womöglich sarkastisch, scheinbar unsachlich. Dagegen hilft es, sich ein dickes Fell wachsen zu lassen, wenn möglich mitzulachen (das befreit ungemein) und ggf. nachzufragen, wenn man wirklich mal etwas nicht verstanden hat. Und dann sollte man es nicht beim Nachfragen belassen, sondern tatsächlich auf die Kritik reagieren und, wenn möglich, die Vorschläge umsetzen. Wir sind dankbar für das Feedback, das uns ja auch zeigt: Man schätzt unsere Arbeit, man möchte, daß wir uns verbessern.

Es gibt inzwischen eine ganze Berufssparte, die professionell kritisiert. Dazu gehören z.B. Image-Berater oder Leute, die Coaching machen. Sie lassen sich von anderen dafür bezahlen, daß sie sie kritisieren. Und wir bekommen die Kritik von unseren Strick-Genossinnen sogar kostenlos! Wir müssen uns nur entschließen, sie zu akzeptieren. Das kann uns mehr bringen als so manches Sockenwollpaket im Sonderangebot.

Sommeranfang

Meteorologisch jedenfalls. Die Außentemperatur ist einstellig, der Himmel düster, und am westlichen Horizont dräut bereits dunkelbläulich, was sich im Verlauf der nächsten Stunden über uns ergießen wird.
Ich wollte eigentlich auch nur sagen, daß ich nach längerem Überlegen rekonstruieren konnte, wer schuld an dieser meteorologischen Misere ist: Ich bin es.
Ja, exakt. Murphy’s law und ich, um genau zu sein.

Wie konnte das passieren? Nun, wir hatten bekanntlich einige schöne Tage Anfang Mai. So schön, daß ich mich unvorsichtigerweise länger als zehn Minuten in die Sonne setzte, prompt einen Sonnenbrand und Sonnenallergie (mit juckenden Pickelchen und miserabligem Allgemeinbefinden) bekam und am nächsten Tag beim Discounter ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 erstand.
Tja, das war’s, das hat gereicht. Seither ließ sich die Sonne nicht mehr blicken. 🙁

Mit Besserung dieses Zustands ist wahrscheinlich zu rechnen, sobald eine von folgenden Bedingungen erfüllt ist:
a) Die Flasche mit dem Sonnenschutzmittel wird aufgebraucht. Zugegeben, das ist unter den gegebenen Umständen nicht sehr wahrscheinlich. Oder kann man das Zeug auch zu etwas anderem als Sonnenschützen verwenden? Als Pflanzendünger, Möbelpolitur, Ungezieferbekämpfung?
b) Das Haltbarkeitsdatum läuft ab, und das Mittel muß weggeworfen werden, also sicher nicht vor 2008.
c) Die Flasche wird unauffindbar verlegt.
Ich sollte mal darüber nachdenken…

Putztausend!

Keine Ahnung, ob mein frankophoner Kollege V. hier mitliest, vermutlich eher nicht, aber das iberische Schäfchen, das zu meiner Stammleserschaft zählt, wird ihn sicherlich auf diesen Beitrag aufmerksam machen. 😉
Also: In Sachen Glas-Teekanne mit braun belegter Tülle helfen eine dünne Flaschenbürste aus dem Drogeriemarkt und etwas Zitronensaft. Ja, Zitronensaft ist ziemlich aggressiv, und ich würde ihn nicht für alles verwenden, aber an normalem Haushaltsglas richtet er keinen Schaden an. Er löst nahezu im Handumdrehen den braunen Belag, und mit dem Flaschenbürstchen kommt man in die Tülle, um sie von innen zu schrubben.
Die ausgepreßte, gewendete Zitronenhälfte kann man dann noch gut verwenden, um winklige Teile an der Kanne (z.B. da, wo der Henkel ansetzt oder der Deckel aufliegt) von Tee-Ablagerungen zu befreien. Einfach drüberreiben, funktioniert wie ein Schwämmchen.

Shopping-Freuden

Das ortsansässige Kaufhaus hat renoviert und bietet jetzt im Bereich Damenoberbekleidung nicht weniger als vierzehn (oder so) Marken-Shops zur Auswahl. Sucht man also, sagen wir mal, eine marineblaue Hose, dann geht man nicht mehr, wie zuvor, in die Ecke mit den Hosen, sucht nach seiner Größe und der gewünschten Farbe und wählt drei bis vier vielversprechende Teile, mit denen man zwecks Anprobe in die Umkleidekabine geht. Nein, jetzt darf man nacheinander in nicht weniger als vierzehn (oder so) Shöpchen die Ecke mit den Hosen suchen und hoffen, daß diese Marke vielleicht in der gewünschten Größe etwas in der passenden Farbe bietet. Benötigte Zeit: Zirka die zehnfache wie zuvor.

Macdonalds hat mal das Drive-in eingeführt, um mehr Kunden in weniger Zeit abzufertigen und damit den Umsatz zu steigern. Irgendwie scheint sich der Trick im Bereich DOB noch nicht herumgesprochen zu haben.