Die verstrickte Dienstagsfrage – the Wool Sheep’s question 16/2008

Das Wollschaf fragt:
Mich würde mal interessieren, wie und wo die Lace-Strickerinnen ihre fertigen filigranen Strickstücke aufspannen. Bei Spannweiten von bis zu 2,40cm findet sich doch nicht überall Platz, oder?
Herzlichen Dank an Frau Wollich für die heutige Frage!

Richtig große, fest gespannte Tücher sind nicht so mein Ding. Bisher habe ich nur ein einziges größeres Tuch mäßig gespannt, und das ging noch auf meiner normalen Spannmatte.

The Wool Sheep asks:
I would like to know how and where lace knitters block their finished shawls. When it comes to wingspans up to 240 cm, it can be difficult to find suitable space.
Thank you Frau Wollich for today’s question!

Really large, firmly blocked shawls are not my cup of tea. So far I only made one lace shawl and blocked it moderately; I found my ordinary blocking mat quite acceptable.

Die verstrickte Dienstagsfrage 15/2008

Das Wollschaf fragt:

Habt ihr täglich etwas selbstgestricktes an? Wieviele selbstgestrickte Teile habt ihr schon gleichzeitig angehabt, also Schal, Mütze, Handschuhe, Socken, Pulli usw.
Vielen Dank an Martina für die heutige Frage!

Meine Standardgarderobe sind lange Hosen und T-Shirt/Top, darüber ein der Jahreszeit angemessener Pullover oder eine Jacke und selbstgestrickte Socken. Ich bin ein Fan von kühlen Räumen (20° sind okay), und wenn man dann nur sitzt und arbeitet oder strickt, braucht man etwas zum Drüberziehen.
Die Menge der Stricksachen, die ich auf einmal trage, habe ich noch nie gezählt. Wenn ich im Winter draußen bin, könnte da schon einiges zusammenkommen.

Central Park Hoodie

Das Internet ist mittlerweile voll mit Bildern von dieser praktischen Jacke, die in der Herbst-Ausgabe 2006 der Zeitschrift “Knitscene” erschienen war. Das Heft ist schon seit langem vergriffen, aber einzelne besonders beliebte Anleitungen, darunter auch die oben genannte Jacke, kann man zum Glück nachkaufen. Genau das habe ich getan, weil mir das Modell gut gefiel.
Dann habe ich diese Jacke so schnell gestrickt, dass ich nicht einmal Zeit für die obligatorischen Fotos vom Zwischenstand fand. Innerhalb von zehn Tagen war sie dank Strickmaschine fertig. Die dicht nebeneinander liegenden Zöpfe auf Ärmeln und Rückenteil sind allerdings nichts für Unerfahrene, man sollte seine Strickmaschine schon gut kennen, um so etwas zu stricken.
Verstrickt habe ich etwa 800 g Stahlsche Wolle Granda Superwash, 100 % Schurwolle, Lauflänge 75 m/50 g. Das Garn ist relativ locker verzwirnt, ich hoffe, es erweist sich als haltbar, denn die Jacke ist schon innerhalb von zwei Tagen ein Lieblingsstück geworden und wird bestimmt auch weiterhin oft getragen.

Central Park Hoodie

The Internet is full of pictures showing this practical jacket, which was first published in the Fall 2006 issue of “Knitscene”. This issue has been out of print for some time now, but some particularly popular instructions can be bought separately. That’s what I did because I liked this hoodie.
I made it so fast that I did not even find the time for the mandatory in-progress photos. It took me ten days at the knitting machine to finish it. The closely spaced cables at back and sleeves, however, are not for the novice machine knitter. You should know your machine before approaching this pattern.
I used about 800 g of Stahlsche Wolle Granda Supewash, 100 % pure new wool, 75 m per 50 g. The yarn is rather loosely plied, and I hope it will prove durable, for the hoodie has become a favourite within two days, and I will certainly wear it often.

Frühling – Spring?

Offiziell und gemäß Kalender ist jetzt Frühling. Trotzdem ist es leider immer noch ziemlich ungemütlich draußen. Deshalb werde ich in der nächsten Zeit wohl nicht dazu kommen, meinen Frühlingspulli aus Wollerey “Meline” anzuziehen. Jedenfalls nicht, ohne eine Erkältung zu riskieren.
Dieser Pulli hat einige Metamorphosen hinter sich. Ich habe mindestens dreimal mit unterschiedlichen Konzepten und in verschiedenen Richtungen angefangen, bevor schließlich etwas Tragbares herauskam. Am Garn lag das übrigens nicht, das ist sehr schön, lässt sich gut verstricken und trägt sich auch sehr angenehm.
Sollte ich den Pulli noch einmal stricken, dann würde ich wohl noch einiges an den Proportionen verändern, z.B. das ganze Modell etwas kürzer stricken. Aber auch so passt er gut.
Das Bündchen ist ein Lochmuster mit Linksmaschen, damit es elastisch ist. Der obere Bereich ist glatt rechts, damit man die Unterwäsche nicht sieht. 😉 Das Vorderteil hat verkürzte Reihen, um eine bessere Passform zu gewährleisten. Wer nicht viel Oberweite hat, kann die verkürzten Reihen weglassen und einfach gerade hoch stricken.

Pulli aus Wollerey “Meline” - sweater from Wollerey yarn “Meline”

Officially and according to the calendar, spring is around. Even so, it is still rather unpleasant outside. So I will not be able to wear my new spring sweater made of Wollerey “Meline”. At least not without risking a cold.
This garment has undergone several metamorphoses. I started at least three times with different concepts and in varied directions until finally some wearable emerged. The yarn can’t be blamed because it is beautiful, lovely to knit with and very comfortable. Should I knit the sweater again, I would change some proportions, e.g. shorten it. But otherwise, the fit is okay.
The ribbing an the bottom is a lace-rib pattern to provide elasticity. The upper part is plain knitting, to hide the underwear. 😉 The front has short rows for a better fit. If you are less busty, you could omit them and knit straight up.

Die verstrickte Dienstagsfrage – The Wool Sheep’s Tuesday Question 14/2008

Das Wollschaf fragt: “Wenn Ihr Eure Modelle selber entwerft, entwerft Ihr diese dann erst am Schreibtisch oder während dem Stricken?”
Vielen Dank an Mandala für die heutige Frage!

Während des Strickens wäre es für meinen Geschmack zu spät. Ich schätze es, wenn alle wichtigen Entscheidungen getroffen und ihre Richtigkeit verifiziert wurde, bevor ich die erste ernsthafte Masche anschlage. Davor können allerdings schon diverse Ribbel-Aktionen von Proben und Pröbchen liegen.

Ich glaube nicht an die Genialität des Losstrickens ohne Plan. Diejenigen, die das scheinbar tun, haben jahrelange Praxis, Erfahrung mit dem Garn und den Strickplan weitgehend im Kopf.

The wool sheep asks: “When you design garments on your own, do you do that at your desk or during the actual knitting?”
Thank you Mandala for today’s question.

During actual knitting would be a tad late for my taste. I prefer making any important decisions and verifying their accuracy before casting on the first serious stitch. Before this, however, there may have been several swatching and frogging incidents.

I do not believe in casting on ingeniously without any plan. Those who apparently do it have had years of practice, they know their yarn and have at least a rough idea of what they want to achieve.

Lätzchen stricken? – Knitting bibs?

Die Leute kommen auf immer merkwürdigere Ideen. Jetzt werden also Lätzchen gestrickt. Kennt jemand Eltern, die ihren Kindern schon mal gestrickte Lätzchen umgebunden haben? Worin liegen die speziellen Vorzüge?
Andererseits, man kann gestrickte Lätzchen oder Lätzchenmuster natürlich wunderbar umarbeiten zu anderen nützlichen Gebrauchsgegenständen.

Folks get curiouser and curiouser. Now they are knitting bibs. Does anybody know any parents who have used knitted bibs on their offspring? What are the particular advantages?
On the other hand, knitted bibs or bib patterns can certainly be magnificently modified to knit other useful household items.

Die Wollschaf-Dienstagsfrage – the Wool Sheep’s Tuesday Question 13/2008

Am 30.September 2007 endete die Wolldiät, die sich einige Bloggerinnen zu Jahresbeginn auferlegt haben. Mich würde es sehr interessieren, welche Erfahrungen in dieser Zeit gemacht wurden und welche Tipps und Tricks andere Bloggerinnen im Kampf gegen zunehmende Wollberge ( z.B.: 2 Paar Socken fertigstellen bevor Wolle für 1 neues Paar gekauft wird u.ä.) haben.
Vielen Dank an Meggie (die keinen eigenen Blog führt) für die heutige Frage!

Ich habe für mich schon 2005 beschlossen, lieber Garne aus meinem Vorrat zu verarbeiten, als ständig neue zu kaufen, und ich habe keine Probleme damit. Im Gegenteil, mir gefällt es, wie die vorhandene Menge allmählich (sehr allmählich, aber immerhin) weniger wird. Ich mag meine Strickgarne und freue mich, sie zu verarbeiten. Es macht mir Spaß, mir passende Projekte dafür auszudenken oder auszusuchen. Meinetwegen kann das noch jahrelang so weitergehen, ich vermisse nichts.

On 30th September 2007 the yarn diet endet, which some bloggers took part in. I would be interested in your experiences and what tips you have regarding growing mountains of yarn (e.g. finishing two pairs of socks before buying yarn for a new pair).
Thank you Meggie (who does not have a blog on her own) for today’s question!

Back in 2005 I made up my mind to rather work from my stash than buying new yarns, and I do not have a problem with it. Quite the contrary, I like how the amount of yarns gradually decreases (very slowly, but anyhow). I like my yarns and I enjoy using them. It’s fun to find matching projects for them. For my part, this could go on for some more years, I don’t miss anything.

Blindes Huhn – blind hen

Da suchte ich heute vormittag wie verrückt den 2-2-Nadelschieber für den Grobstricker. Ich kehrte das Oberste zuunterst. Nichts. Deshalb musste ich die Nadeln für die neueste Maschenprobe zum 2rechts-2links-Bündchen von Hand in die Arbeitsposition schieben.
Und als die Probe dann abgekettet und von der Maschine genommen war, guckte ich zufällig aufs Zubehörfach, siehe Foto. Was steckt da hinter den Deckernadeln? Ja, genau!

Die Probe ergab übrigens genau das Ergebnis, das ich mir gewünscht hatte: 17 Maschen und 24 Reihen auf 10 cm in glatt rechts. Und jetzt dürft Ihr raten, was es werden soll. 🙂

Grobstricker-Zubehör - chunky machine tools

This morning I was searching like mad for my chunky 2by2-needle pusher. I turned everything upside down. Nothing. So I had to arrange the needles for my newest knit2-purl2 rib tension swatch by hand for the correct setting.
And when the swatch was finished and cast-off, the accessory box (see photo) caught my eye quite casually. What’s that thing hiding behind the transfer tools? Yes, perfectly right!

By the way, the swatch came out exactly as I had hoped: 17 stitches by 24 rows for plain knitting. And now you may guess what it’s going to be. 🙂

Damit ich nicht vergesse, es zu erwähnen – Lest I forget to mention it

In Ravelry gibt es eine Gruppe namens “Stash Knit Down 2008” für Leute wie mich, die finden, dass sie zuviel Garn horten. Jeden Monat gibt es mindestens ein Thema, um etwas aus dem Vorrat zu verstricken. Eines der März-Themen lautete “Knitting from the shrine of precious”, was bedeutet, ein Garn zu verarbeiten, das einem fast zu schade zu Stricken ist. Vieles aus meinem Wollvorrat könnte in diese Kategorie fallen, somit musste ich eine Weile überlegen, bis ich mich entschloss, das rote Angoragarn zu verstricken, das seit Jahren herumlag. Es waren etwa zwölf Knäule à 20 g, und in einer Art Wahn begann ich, eine einfache Jacke zu stricken. Mit der Strickmaschine natürlich, denn ich wollte schnell fertig werden.
Schon beim Aufwickeln des Garns auf Konen gab es Probleme: Fast jedes Knäuel hatte innen drin mehrere kurze, lose Enden, oder der Faden riss beim Aufspulen. Um nicht alle drei Reihen neu ansetzen zu müssen, ließ ich diese Enden weg. Damit reduzierte sich die tatsächlich verfügbare Garnmenge allerdings erheblich. Als das Rückenteil fertig und das fünfte Knäuel schon fast verbraucht war, war abzusehen, dass es nie und nimmer für eine Jacke reichen würde. Aufhören wollte ich aber auch nicht, weil ich so froh war, endlich einen Verwendungszweck gefunden zu haben. Was macht man in so einem Fall? Richtig: Die Ärmel weglassen, dann hat man immerhin noch eine brauchbare ärmellose Weste.
Die letzten fünf oder sechs Knäuel reichten locker für Vorderteile und Blenden. Das fertige Modell ist nun nicht gerade ein meisterliches Design, aber es ist praktisch, vielseitig verwendbar und schön warm.

Angoraweste, angora vest

In Ravelry, there’s a group called “Stash Knit Down 2008” for folks like me, who find they hoard too much yarn. Each month there’s at least one “challenge” to use up yarns from stash. One of the March challenges was: Knitting from the shrine of precious“ meaning using up a yarn that’s almost too good to knit. Much of my stash falls into this category, so it took me some time to decide on knitting something from red angora yarn lying around for years. I had twelve balls of 20 g each, and in a sort of madness I started a simple cardigan. With the knitting machine, of course, for I wanted to get through with it as fast as possible.
When I wound the balls into cones, I already faced a problem: Almost every ball contained several short, lose ends, or the yarn broke during winding. To avoid having to start a new end every three or so rows, I omitted these ends. This meant the yarn quantity at my disposal was reduced noticeably. When the back was finished and I was into the fifth ball, I could tell that it would never ever be enough for a cardigan. But I did not want to stop because I was so glad to use up the yarn. What’s a girl to do in such a case? Right, leave out the sleeves and knit a sleeveless vest.
The last five of six balls were enough for fronts and bands. The finished garment may not be a masterly piece of design, but it is practical, versatile and wonderfully warm.

Ostern naht – Easter is approaching

Und damit wird es Zeit für frische Eierwärmer. Diese habe ich aus einem Rest Schurwolle auf der Strickmaschine gestrickt. Für vier Stück brauchte ich knapp 50 g rotes und 10-12 g türkisfarbenes Garn mit einer Lauflänge von 150 m auf 50 g. Gestrickt wurde über 50 Maschen mit MW 3/3, 53 R in Vollpatent, gefolgt von 8 R Rippenmuster, dann weiter glatt rechts und dabei in jeder R immer 2 M auf eine Nadel zusammenhängen (Randmaschen auslassen), bis nur noch 5 M übrig sind. Diese M mit dem Arbeitsfaden fest zusammenziehen und die Naht mit Matratzenstich schließen.

4 Eierwärmer / 4 egg cozies

And with Easter approaching, it’s time for fresh egg cozies. These are made from an oddment of pure new wool on the knitting machine. Four egg cozies took about 50 g red and 10-12 g turquoise yarn with a yardage of 150 m per 50 g. Cast on 50 stitches, set tension to 3/3 and work in full fisherman’s rib for 53 rows, continue with 8 rows of rib, then hang all stitches to main bed and rehang to get 2 stitches onto each needle on every row (omitting edge needles) until there are 5 stitches left. Break yarn and thread yarn end firmly through these last stitches. Close seam with mattress stitch.