Das Zwischendurch-Projekt

Ja, in diesem Februar bin ich, was Stricken betrifft, nicht besonders produktiv. Und ich kann nicht einmal die Kürze des Monats dafür verantwortlich machen.

Eher liegt es daran, dass ich unfokussiert bin und mich leicht ablenken lasse. Das passiert mir meistens dann, wenn ich nicht genau weiß, wie ich ein Strickproblem lösen oder umgehen kann. Wenn bei einem Projekt alles klar ist, stricke ich im allgemeinen in einem Zug durch. Tauchen aber Schwierigkeiten auf, dann leide ich unter einer Art Strick-Lähmung, bis sich eine brauchbare Lösung ergibt.

Ihr erinnert euch vielleicht: Ich konnte ziemlich früh absehen, dass die 100 g bzw. 270 Meter des Knäuels mir sehr knapp, zu knapp erschienen, um eine akzeptable Breite zu ergeben. Angeblich sind in diesem Jahr zwar schmale Schals im Trend, aber bei Accessoires, die wärmen sollen, defäkiere ich auf modische Aktualität.

Ich überlegte einige Zeit hin und her, welche Möglichkeiten ich hatte. Letztlich suchte ich nach einem Garn, mit dem man das bunte Noro Kureopatora ergänzen konnte. In meinem Garnvorrat fand sich ein einzelnes Knäuel, dessen Existenz ich fast schon vergessen hatte: Ein Probeknäuel „Comfy Wool“ von Red Heart. Das hatte ich vor mehr als acht Jahren mal zu Testzwecken erhalten. Die Garnstärken passen nahezu perfekt zueinander, und das kräftige Lila bildet einen guten Kontrast zum Multicolorgarn.

Nun musste ich nur noch überlegen, wie ich es einsetzen konnte. Die ursprüngliche Anleitung umfasst nur 53 Runden und ergibt ein relativ schmales Endprodukt. Deshalb improvisierte ich, indem ich diverse zusätzliche Reihen im Perlmuster in die Mitte setzte. Man hätte es mit weiteren Mustern und Abgrenzungen noch besser machen können, aber ich bin durchaus zufrieden mit dem Erreichten. Das, was aussieht wie Noppen, sind übrigens zusammengestrickte Maschen mit Umschlägen dazwischen. „Echte“ Noppen mit mehrmaligem Vor und Zurück stricke ich nicht freiwillig. 😉

Die Breite des Schals beträgt angenehme 17 cm, und mit 115 cm Umfang ist er weit genug, dass man ihn sich zweimal um den Hals wickeln kann, ohne den Tod durch Ersticken zu riskieren. Ein paar Gramm sind von beiden Knäueln übrig geblieben, die kommen in die Reste-Kiste.

Ein Gedanke zu „Das Zwischendurch-Projekt“

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