Die verstrickte Dienstagsfrage 21/2011

Das Wollschaf fragt heute:
Wie persönlich soll Deiner Meinung nach ein Strickblog sein?
Bevorzugst Du reine Strickblogs, in denen allenfalls noch über verwandte Tätigkeiten (Spinnen, Weben, Färben etc.) berichtet wird?
Wie stehst Du zu Berichten über die Familie, Beziehungen, Problemen, Kindern?
Magst Du Blogs, in denen noch von anderen Themen die Rede ist, die nichts mit faserigen Hobbies zu tun haben?
Vielen Dank an Jinx für die heutige Frage!

Es kommt drauf an. Der Schreibstil mancher Strickerinnen spricht mich einfach an, da lese ich auf jeden Fall mit, egal was für ein Inhalt präsentiert wird. Solche Menschen könnten darüber berichten, wie sie ihren Komposthaufen umschichten, selbst das wäre bei ihnen wahrscheinlich spannender Lesestoff.
Ob man über Privates und Problematisches berichtet, muss natürlich jeder selbst entscheiden, dem eigenen Hang zum Exhibitionismus oder zur Heimlichtuerei folgend. Bei mir gibt es kaum Privates, weil die Menschen, über die ich berichten könnte, nicht im Internet verewigt werden möchten.
Manchmal finde ich private Inhalte interessant zu lesen, manchmal sind sie langweilig und manchmal einfach nur peinlich. Da klicke ich dann weg.

Was mich generell kalt lässt:

  • Umfangreiche Fotoserien vom Urlaub — der war bestimmt toll, aber in einem Blogbeitrag sechs unterbelichtete Sonnenuntergänge und neunzehn faszinierende, leider etwas unscharfe Kieselsteinbilder von der aufregenden Wandertour durch die Walachei sind für Außenstehende eventuell ein wenig öd.
  • Ausführliche Krankheitsberichterstattung — mich interessiert der Verbandswechsel nach eurer Blinddarm-OP auch dann nicht, wenn ihr dabei gestrickt habt.
  • Damit zusammen hängt mitunter das wiederholte Erheischen von Mitleid — wenn mitleidige Internet-Kommentare die einzige Form von Zuwendung sind, die ihr bekommt, dann solltet ihr möglicherweise an eurem Leben etwas ändern.

Davon abgesehen finde ich es durchaus reizvoll, wenn in einem Strickblog auch mal über den Tellerrand geschaut wird und man neue kreative Anstöße bekommt.

2 Gedanken zu „Die verstrickte Dienstagsfrage 21/2011“

  1. Waaah! Ich habe gleich misstrauisch meinen kurzen Bericht aus Edinburgh beäugt. Aber ich hoffe, daß Du den jetzt nicht gemeint hast …
    Die Sache mit den ausführlichen Krankheitsberichtserstattungen sehe ich aber auch sehr kritisch. Damit schadet man sich doch selber, vor allen Dingen, wenn man ein Geschäft hat.

  2. Nee, Frieda, kümmerliche zwei Bilder, dazu noch korrekt belichtet und scharf, daran habe ich wahrhaftig nichts auszusetzen. Mein Ödnis-Kriterium ist erst erfüllt, wenn ich dreimal gescrollt habe, um festzustellen, dass es auch weiter unten nichts Interessantes mehr gibt. 🙂

    Zahlreiche Grüße
    Kerstin

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