Diese Woche fragt das Wollschaf:
Ich kaufe zunehmend Garn per Bestellung. Leider bin ich zum zweiten Mal in der Lage, daß ich einen ärgerlichen Mangel am Garn feststelle. Deshalb meine Frage: Wie geht Ihr mit Mängeln um, die ihr beim Stricken feststellt, wenn Ihr Garn per Bestellung gekauft habt?
Beim ersten Mal kaufte ich Wolle auf Konen und stellte beim Abstricken fest, daß die Lauflänge zu gering war. Das habe ich auch nur gemerkt, weil ich einen zweiten Faden von konfektionierten Knäueln mitgestrickt habe. Das Garn von der Kone war schneller zu Ende als das Knäuel (gleiche Lauflänge). Mit einer leeren Kone konnte ich das tatsächliche Gewicht der Wolle feststellen: es war zu wenig Garn aufgespult. Ich habe dann reklamiert, aber es war schwierig, den Mangel zu belegen.
Jetzt stricke ich ein Garn, das nicht reißfest ist. Auf 5 cm Höhe bei 120 cm Breite ist mir nun schon drei Mal eine Masche der Vorreihe gerissen, als ich sie abgestrickt habe. Das finde ich ärgerlich, zumal bei dem Preis, 50g Knäuel kostet 7,95 €. Es handelt sich um die donegal von Lang.
Kennt Ihr solche Probleme und wie geht Ihr damit um?
Vielen Dank an mo-hair für die heutige Frage!
Die Fakten, die mo-hair schildert, finde ich sehr bedauerlich. Untergewicht bzw. zu wenig Garn ist bei Garnen auf Konen nur schwer überprüfbar, wenn man nicht gerade eine entsprechende Leerkone zum Nachwiegen vorrätig hat. Das Gewicht von Wolle kann ja etwas schwanken, je nach dem aktuellen Feuchtigkeitsgehalt. Das sollte aber zunächst auf die Lauflänge keinen Einfluss haben. Sollte mir ein Anbieter mehr als einmal eine zu geringe Menge liefern, dann würde ich dort nicht mehr kaufen und ihm auch den Grund dafür mitteilen.
Dass Garn leicht reißt, ist mir auch schon bei Qualitäten passiert, die ich regulär im Laden erstanden habe. Dagegen hilft leider gar nichts; man kann eigentlich nur das Garn nicht mehr kaufen und Händler und Hersteller über den Mangel informieren. Beide, sowohl Händler als auch Hersteller, sind normalerweise dankbar, wenn man sie auf problematische Ware hinweist.
Auf Bestellung kaufe ich Wolle seit dreißig Jahren. Mein Hauptlieferant war die sehr zuverlässige und kulante Firma Fischer Wolle.
Größere Probleme hatte ich bei Wollkäufen auf Bestellung, egal ob wie früher telefonisch oder heutzutage per Internet, noch nie. Einmal ärgerte ich mich, weil bei Woll-Butt eine Bestellnummer falsch verarbeitet wurde; statt des bestellten 500-g-Pakets bekam ich ein einzelnes Knäuel eines anderen Garnes, und das auch noch in einer absurden Farbe. Es zurückzuschicken lohnte sich natürlich nicht; und das 500-g-Paket war mittlerweile ausverkauft. Aber da war der Schaden gering.
Ein weiteres Mal ärgerte ich mich, als ein besonders preiswerter Online-Versand ein gängiges Garn trotz Vorauskasse einfach nicht lieferte. Nach acht Wochen geduldigen Wartens und mehrfacher Rückfragen stornierte ich die Bestellung und bekam glücklicherweise recht flott mein Geld zurück. Dort habe ich nie wieder bestellt. Lieber zahle ich ein paar Euro mehr und erhalte die Lieferung schnell und zuverlässig.