Ein Zwischenstand

(Dieser Beitrag enthält Werbung.) Vergangenen Monat sah ich bei der Wollerey in der Rubrik „Sale – Abverkauf“ drei leuchtend bunte (grün, orangegelb, tomatenrot) Rest-Stränge der Qualität „Bora“, einer dünnen Bouretteseide. Ich wusste bei ihrem Anblick sofort, was daraus werden sollte, nämlich ein blockgestreifes Sommertop.

Da die vorhandenen knapp 1.200 Meter für meine Zwecke nicht gereicht hätten, fügte ich Streifen aus naturweißem Garn derselben Qualität ein. Eine ganze Weile benötigte ich dann noch, um die Streifenhöhe so anzupassen, dass die Mengen auch reichten. Mit dem Programm „DesignaKnit“ kann man anhand von Gewicht und Größe (in Maschen und Reihen) der Maschenprobe nämlich ermitteln, wieviel Gramm man bei gegebenem Muster und Schnitt von jeder Farbe benötigt. Bei meinen ersten Versuchen hätte ich von Rot und Grün mehr gebraucht als ich hatte. Also reduzierte ich die Reihenzahl für diese Streifen und verbreiterte dafür die weißen Streifen. Das machte ich schrittweise so lange, bis endlich alles ausreichte.

Das eigentliche Stricken ging dann ziemlich schnell. Fürs Vorderteil benötigte ich gerade mal einen Sonntagnachmittag, bei immerhin mehr als 280 Reihen. Aber damit war es nicht getan; es fehlten noch Bündchen und Blenden. Die sollen kraus gestrickt werden. Ich weiß natürlich, dass Krausgestrick heftig in die Breite geht und sich dafür stark verkürzt. Deshalb stricke ich ein Bündchen immer über eine um mindestens 10 Prozent verringerte Maschenzahl. Hier reduzierte ich von 184 auf 165 Maschen. Das passte auch sehr gut, wenn man davon absieht, dass ich dieses Bündchen von Hand und mit Nadelstärke 1,75 anstrickte. Es dauerte eeeewig, und so feine Nadelspitzen können ganz schön pieken.

Hier ein Zwischenstand. Eine Schulternaht ist geschlossen; die Seitennähte sind noch offen, und das Ganze sieht auch noch etwas zerknautscht aus:

Auf dem Bild kann man erkennen, dass das gefärbte Garn gerade läuft, während das naturfarbene etwas schrägelt. Das stört mich jetzt aber nicht. Nach der Wäsche kann es anders aussehen, und wenn nicht, werde ich dem Schrägeln mit Dampf zu Leibe rücken. Bouretteseide ist in dieser Hinsicht ziemlich hart im Nehmen.

Hals- und Armlochblenden werden nun aber mit dem KG-Schlitten angestrickt. Das geht schneller und wird hoffentlich auch ordentlicher. Und dann habe ich ein fröhlich buntes sommerliches Teilchen, das notfalls auch bei kühleren Temperaturen über einem langärmeligen Shirt Dienst tun kann.

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