Es funktioniert nicht

Es gibt Strickmuster, die ganz offensichtlich nicht für mich gedacht sind. Dazu gehören solche, bei denen der Faden mehrfach um die Nadel gewickelt wird, damit man in der folgenden Reihe lange Maschen erzielt.

Wieder einmal wollte ich ein Modell stricken, in dem so ein Muster Akzente setzt. Es handelt sich um den Pulli „Madeleine“ von Berroco. Die Anleitung war im Mai für eine kurze Zeit kostenlos erhältlich, und diese Gelegenheit hatte ich genutzt, weil ich das Modell sehr hübsch finde. Geeignetes Garn fand sich in meinem Vorrat, ein mehr als 20 Jahre altes Viskose-Baumwoll-Gemisch. Außerdem arbeite ich ja immer noch an meinen Fähigkeiten, Pullover von oben zu stricken.

So fing ich frohen Mutes an. Zwar enthält die Anleitung nur rudimentäre Maße, aber da meine Maschenprobe passte, war das nebensächlich. Es ließ sich auch recht gut an. Dann kam zum ersten Mal das Muster mit den lang gezogenen Maschen dran. Das Umwickeln war natürlich noch einfach. Aber das Abstricken! Das ging praktisch gar nicht.

Die dreifachen Umwicklungen zurrten sich dermaßen fest um das Seil der Nadel, dass ich sie nur mit denn allergrößten Schwierigkeiten und unter Zuhilfenahme schmutziger Tricks zum Abstricken in Richtung Nadelspitze schieben konnte. Das Stricken eines einzigen Rapports von fünf Maschen kostete mich jeweils mehrere Minuten. Und das ist einfach zuviel.

Andere Menschen scheinen keinerlei Probleme mit Mustern aus langen Maschen zu haben. Anscheinend mache ich dabei irgend etwas grundsätzlich falsch. Habt ihr vielleicht Tipps oder Vorschläge, wie man so etwas strickt, ohne bei jeder Masche die Nadel zu erwürgen?

Immerhin gibt es andere Muster, mit denen man ebenfalls schöne Effekte erzielen kann. Deshalb werde ich meinen jämmerlichen Versuch komplett aufribbeln ─ viel war’s ja ohnehin noch nicht ─ und von neuem beginnen. Ich habe auch schon eine vage Idee, was sich als Ersatz eignen könnte.