war ich, was Stricken betrifft, produktiver als gewohnt. Eine Jacke und ein Möbius-Loop wurden fertig.
Zugegeben, den Möbius-Schal hatte ich bereits im Januar im Rahmen eines kleinen Schal-KALs begonnen. Dann kamen jedoch größere gesundheitliche Probleme eines Familienmitglieds dazwischen, und alles, was nicht lebenswichtig war, wurde kurzerhand liegen gelassen. Ich kenne meine Prioritäten.
Inzwischen hat die Situation sich etwas verbessert, und ich fand wieder Zeit, die diversen angefangenen Strickprojekte zu sichten. Als erstes wurde, wie ich bereits schrieb, das Tuch von Stephen West beendet. Besonders schönes (und teures) Garn in meinen Lieblingsfarben scheint auf mich eine motivierende Wirkung zu haben.
Der Möbius ruhte weiter. Stattdessen prüfte ich, welche Farben und Mengen ich von der Hobbii „Baby Wool“ hatte und befand, dass es für eine Jacke reichen würde, wenn ich auf großartige Muster verzichtete. Das bedeutete: wohlüberlegt verteilte Streifen, die sowohl farblich als auch mengenmäßig passen. Für letzteres bietet mein Design-Programm die Option, die benötigte Menge pro Farbe sowohl in Metern als auch in Gramm ziemlich präzise zu ermitteln, natürlich basierend auf einer Maschenprobe. Die Verteilung, für die ich mich entschied, sah dann so aus:
Der Vorteil: Die Formgebung geschieht weitgehend außerhalb der Streifen, das vereinfacht die Angelegenheit. Und die breiten, durch eine Kontrastfarbe getrennten Streifen erlauben es, auch Farben zu kombinieren, die eigentlich nicht optimal zueinander passen. Immerhin wollte ich Reste und Einzelknäuel verwenden.
Eine Maschenprobe konnte ich mir sparen, weil ich im vergangenen Herbst aus dieser Wolle bereits einen schlichten, einfarbigen Pullover für mich gestrickt hatte. Sämtliche Blenden und Bündchen sollten braun werden, weil davon die zweitgrößte Menge vorhanden war. So machte ich mich im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten ans Werk.
Etwas skeptisch war ich, nachdem die Leibteile und der erste Ärmel gestrickt waren und von den Knäulen für die breiten Streifen nur noch ziemlich wenig vorhanden war. Würde das für den zweiten Ärmel reichen? Es zeigte sich aber, dass das Design-Programm korrekt gerechnet hatte: Von Jeansblau und Marine blieben am Ende noch jeweils fünf Gramm übrig. Was will man mehr?
Und so sieht die fertige Jacke aus. Insgesamt benötigte ich knapp 450 g, davon 160 g in Blaugrau, 140 g in Braun, 100 g in Jeansblau und 50 g in Marine. Eine exakte Größenangabe kann ich nicht machen, weil ich nach Maß gestrickt habe, in etwa müsste es Größe 44 kurz sein. Nun sind kühle Blautöne ja so gar nicht mein Ding, deshalb ist meine Mutter die neue Besitzerin dieser Jacke. Sie war sehr angetan vom fertigen Modell, und ihr stehen die Farben gut.