Marienkäferfarben

Noch ist es – zumindest hier in der Region – sommerlich heiß, und warme Strickkleidung braucht man nicht. Aber im September kann es bekanntlich von jetzt auf gleich ziemlich kalt werden, und an einem kalten Morgen nach einer frostigen Nacht freut man sich, wenn ein weicher, warmer Pullover bereit liegt.

Die Anregung zu diesem Modell holte ich mir aus dem Herbstheft der Zeitschrift „Stricktrends“, Ausgabe 3/2016. Das Modell 2 in diesem Heft, senfgelb mit schmalen schwarzmelierten Streifen in den Leibteilen, sieht ziemlich langweilig aus und wirkt schlampig ausgearbeitet. Letzteres liegt vermutlich am Garn. Ich fand, dass es trotz allem ein gewisses Potenzial hat. Und so machte ich mich daran, das hässliche Entlein in Richtung Schwan zu transformieren.

In meinem Vorrat befand sich eine glatte, handgefärbte Merino-Mischung (Posh „Martha Aran“) in hellen Rotbraun-Tönen. Die bot sich als Grundlage und Ersatz für die senfgelbe Garnmischung aus Wolle, Alpaka, Polyacryl und Nylon an. Statt des schwarzen Kunstfaser-Effektgarns kam eine schwarze Wolle-Viskosemischung mit kleinen grauen Noppen zum Einsatz. Zusammen verstrickt und mit den kleinen hellen Nöppchen erinnert mich diese Kombination an die Farben eines Marienkäfers, auch wenn der Punkte und keine Streifen hat.

marienkaefer-pullover

Dass die Maschenprobe (14 M und 20,5 M auf 10 cm) nicht mit meiner eigenen (15,5 M und 21 M glatt rechts auf dem Grobstricker mit MW 7) übereinstimmte, war egal; ich berechnete das Ganze ohnehin in DesignaKnit für meine eigenen Maße. Dabei begradigte ich auch die Ärmelansätze, um den Schnitt zu vereinfachen.

Vom 3re-3li-Rippenmuster in Senfgelb sieht man auf dem Modellbild so gut wie nichts. Ich ersetzte es durch Krausreihen in Schwarz, die ich nachträglich von Hand anstrickte. Mit den dunklen Blenden bekommt das Ganze einen klaren Rahmen, das gefällt mir besser.

Vom rotmelierten Garn hatte ich nur 500 g. Vorsichtshalber strickte ich die schwarzen Streifen deshalb auch in die Ärmel ein, um notfalls 50 g von der Grundfarbe einzusparen. Tatsächlich benötigte ich sogar nur 400 g rotmeliert und 150 g schwarz. Ich kann mir also demnächst noch einen passenden Möbiusschal dazu stricken.

Nach der Wäsche passt der Pullover prima, er sitzt locker, aber nicht wie ein Sack. Die ersten kalten Tage können kommen.

Ein Gedanke zu „Marienkäferfarben“

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