Moderne Kunst

Beim Produzieren von Seltsamkeiten (auch „vermurksen“ genannt) scheine ich derzeit ein besonderes Talent zu entwickeln. Ohne große Mühe gelang es mir heute morgen, eine ungewöhnliche Skulptur zu gestalten.

Wie einigen Lesern und Leserinnen bekannt sein dürfte, backe ich seit Jahren allwochenendlich Kuchen. Diesmal war ein Zitronen-Joghurt-Kuchen geplant, ein simpler Rührkuchen, bei dem nicht viel schief gehen kann. Nur eine Schwierigkeit gab es: Ich benötigte weiche Butter.

Butter ruht hier permanent im Kühlschrank, und selbst wenn ich sie gestern Abend bereits herausgenommen hätte, hätte das nicht viel bewirkt. Meine Küche ist nämlich nicht erst seit der Energiekrise praktisch unbeheizt, denn wenn ich darin herumwirble und Herd oder Backofen eingeschaltet sind, wird mir warm genug. Mit anderen Worten, die Butter war hart.

Ja, man bekommt sie sehr schnell weich, wenn man sie kurz bei niedriger Wattzahl in die Mikrowelle gibt. Dummerweise habe ich keine Mikrowelle. Und ein Heißwasserbad hilft nicht, wenn die Rührschüssel, in der die Butter sich bereits befindet, aus Plastik besteht. Aber wozu hat man einen Backofen? Wenige Minütchen bei niedriger Temperatur sollten es richten.

Was ich in diesem Moment weder bedachte noch beachtete: Der Backofen heizte bereits vor, und die Temperatur war inzwischen bei 100° angelangt. Als ich wenige Minuten später die Backofentür öffnete, schaute mir eine sehr interessant geformte Rührschüssel mit flüssiger Butter entgegen.

verformte Rührschüssel

Im ersten Moment wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Immerhin hatte die Schüssel aber dichtgehalten, sämtliche Butter war noch drin. Glücklicherweise hatte ich auch eine weitere Rührschüssel im Schrank, die nun zum Einsatz kam. Dass die Butter quasi überweich war, war nicht so tragisch. Nach gründlichem Durchrühren mit Zucker und Zugabe der (natürlich kalten) Eier hatte die Masse die richtige Konsistenz.

Zitronenkuchen

Der Kuchen ist übrigens sehr gut gelungen und schmeckte prima.

3 Gedanken zu „Moderne Kunst“

    1. Ach, das ist nicht so tragisch; die Schüssel war bestimmt schon 20 Jahre alt und am Griff schon ein wenig eingerissen. Ich habe noch zwei weitere Rührschüsseln, die nur ein klein wenig größer sind. Wenn die auch jeweils 20 Jahre Betrieb aushalten, bin ich bis an mein Lebensende versorgt. 🙂
      Das Kuchenrezept kann ich jedenfalls empfehlen.

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