Negativ ist positiv

Es ist kein schönes Gefühl, wenn man drei Jahre nach Beginn der Pandemie, nach insgesamt vier Impfungen mit drei verschiedenen Vakzinen und Wochen und Monaten der Vorsicht feststellen muss, dass der elende Zustand, in dem man sich befindet, auf eine Covid-Infektion zurückzuführen ist.

Es begann um den 19. März herum mit besagtem Elend inklusive Fieber. Einen Tag darauf war der Schnelltest positiv. Zum einen wollte ich natürlich niemanden anstecken, zum zweiten fühlte ich mich sogar zu miserabel, um auch nur das Altpapier in die blaue Tonne zu werfen. Glücklicherweise habe ich aber die nettesten und hilfsbereitesten Nachbarn der Welt. Selbstverständlich wollten sie gern ein paar Sachen für mich einkaufen, wenn ich ihnen meine Einkaufsliste übermittelte. Das ließ sich problemlos und kontaktfrei per Mail erledigen. Zwei Tage später klingelte der freundliche Nachbar, natürlich mit Maske, an der Tür mit einer Kiste voller Einkäufe, die ich ebenfalls maskiert und sehr dankbar entgegennahm. Gut, dass es auch kontaktfreie Bezahlmöglichkeiten wie Online-Banking oder Paypal gibt.

Die ersten Tage verbrachte ich weitgehend in horizontalem Zustand. Mein Körper hatte zuviel mit der Virenbekämpfung zu tun, um sich für Nebensächlichkeiten wie den aufrechten Gang zu interessieren. Es fühlte sich für mich weitgehend wie eine heftige Grippe an, mit hohem Fieber, Schmerzen in sämtlichen Gelenken und nächtlichen Schweißausbrüchen. Aber nach den ersten unangenehmen Tagen wurde es allmählich doch besser, wenn auch langsamer als erhofft.

Und heute, heute ist ein ganz wundervoller Tag: Zum ersten Mal seit zehn Tagen fiel der Schnelltest negativ aus! Das bedeutet, dass ich Ostern nicht wie befürchtet in Isolation verbringen muss. Zwar fühle ich mich immer noch etwas verschnupft, die Heiserkeit ist noch nicht völlig verschwunden, und gelegentlich huste ich noch. Aber ich kann wieder mit gutem Gewissen vor die Tür gehen und z.B. meine Einkäufe selbst erledigen, wenn auch sicherheitshalber mit Maske. Ich bin unendlich erleichtert. Covid war zweifellos eine interessante Erfahrung, auf die ich aber liebend gern verzichtet hätte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*