Die verstrickte Dienstagsfrage 8/2012

Diese Woche fragt das Wollschaf:
Strickerinnen hören von nicht strickenden Partnern manchmal recht eigentümliche Fragen – von “Sind die Löcher da Absicht?” bei einem Lacemuster über “Muss man das nachher nähen?” ist so ziemlich alles drin. Auch Fragen zu Stricktechniken oder Utensilien können recht erheiternd sein. Was ist das Lustigste, das Euch Euer Partner/Ehemann/Freund … je gefragt hat?
Vielen Dank an Martine für die heutige Frage!

Von meinem Lebensgefährten habe ich nie besonders komische oder erheiternde Kommentare zu meinem Hobby gehört. Die lustigste Bemerkung kam von einem Kollegen, als ich in der Mittagspause mal einen Möbiusanschlag aus natur-gelb-braun meliertem Fransengarn für eine Kollegin machte. Mit unschuldigem Augenaufschlag und seinem gewinnendsten Lächeln fragte er: “Strickst du ein Huhn?”

Swing-Reste-Mütze – Swinging oddment hat

Vor zehn Tagen startete ich einen neuen Versuch mit dem Swing-Stricken. Diesmal wagte ich mich an Heidrun Liegmanns Mützen-Anleitung. Das Garn, das ich mir ausgesucht hatte, ist dicker als das in der Anleitung vorgesehene, und mein erster Versuch geriet viel zu groß. Beim zweiten Versuch, mit weniger Maschen und drei Farben, stellte ich fest, dass immer dieselben Farben immer an der gleichen Stelle im Muster zu liegen kämen, das gefiel mir nicht. Deshalb startete ich ein drittes Mal, nicht nur mit weniger Maschen, sondern auch mit nur zwei Farben, und nun passte es.
Wie schon erwähnt, habe ich im Vergleich zur Originalanleitung kleine Änderungen vorgenommen; so stricke ich ein anderes “Pausen”-Muster und gestalte auch die Krempe anders. Der größte Teil ist schon fertig, es fehlen noch ein paar Runden an der Krempe, und dann muss die Mütze oben zusammengezogen werden. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie in fertigem Zustand aussehen wird.

Swing-Reste-Mütze / Swinging oddment hat

Ten days ago I started a new attempt at Swing Knitting. This time I dared to tackle Heidrun Liegmann’s instructions for a hat. The yarn that I chose is thicker than stated in the instruction, and my first try turned out much too large. The second try, with less stitches and three colours, told me that the colour distribution was less than satisfying. So I started a third attempt, this time not only with less stitches but also with two colours only, and now it’s right.
As already mentioned, I made small modifications to the original instruction. I used a different stitch for the “pauses” and for the brim. Most of the hat is done by now, there are some more rounds to work on the brim and then the top of the hat has to be closed somehow. I’m curious how it will look after finishing.

Wingspan fertig / finished

Mein “Wingspan”-Schal ist fertig. Das Garn ergab insgesamt neun Dreiecke, und es blieben drei Meter übrig. Möglicherweise hätte das noch für eine weitere Reihe vor dem Abketten gereicht, aber das zu probieren war mir dann doch zu riskant.
Die fertige Länge beträgt etwa 110 cm. Vielen anderen Strickerinnen ist das ja fast zu kurz, aber ich bin mit dieser Länge sehr zufrieden. Der Schal reicht einmal gut um den Hals und hält vor allem den Bereich der oberen Atemwege warm, dort, wo es mir am wichtigsten ist. Ich lege weniger Wert auf lange, flatternde Schalenden, die bei mir ohnehin meist unter dem Mantel verschwinden.

Wingspan Schal / scarf

My “Wingspan” scarf is finished. There was enough yarn for nine triangles, and three meters were left at the very end. Maybe this would have been enough for one additional row before cast-off, but I did not want to take a risk.
The scarf measures about 110 cm (43 in). Many knitters find that rather short, but I’m very happy with this length. The scarf goes nicely around my neck and keeps my upper respiratory tract warm, which is important for me. I don’t care that much for long, waving scarf ends, they are normaly tucked into my coat.

Die verstrickte Dienstagsfrage 6/2012

Das Wollschaf möchte diese Woche wissen:
Seit ihr in Strickforen unterwegs? Was ist euer Favorit?
Vielen Dank an Tiffany für die heutige Frage!

Strickforen? Aber klar doch! Ich tausche mich sehr gern mit anderen Strickerinnen aus, helfe gern bei Strickproblemen und bin dankbar, wenn mir ebenfalls bei Fragen geholfen wird.
Mein absoluter Favorit ist natürlich das Strickforum. 🙂
Außerdem schaue ich nahezu täglich im Stricknetz vorbei und bin Mitglied bei Ravelry. Einige Foren von Garnherstellern frequentiere ich gelegentlich, bin dort aber nicht sehr aktiv. Jedes Forum hat seine eigene Charakteristik und seinen eigenen Stil, und der muss zu einem passen, wenn man sich darin wohl fühlen will.

Um Missverständnisse zu vermeiden – To avoid misconceptions

Selbstverständlich stricke ich nach wie vor an den “Frozen Leaves”, auch wenn ich zwischendurch etwas anderes angefangen habe. Es ist ein schönes Muster, und ich könnte es inzwischen sogar auswendig stricken.
Mittlerweile bin ich mit dem Blätter-Teil fertig und beim Diagramm 2, der Bordüre angelangt. Ob ich später die Randspitze über so viele Reihen wie vorgegeben stricke, mache ich davon abhängig, wieviel Garn dann noch übrig ist.
Das Bild zeigt die “Frozen Leaves” in natürlichem Habitat, d.h. im Schnee. 🙂

Frozen Leaves, Detail

As a matter of course, I’m still working on the “Frozen Leaves”, even if I started a new project in between. It is a beautiful pattern, and by now I could knit it by heart.
Meanwhile I’ve finished the leaves part and reached chart 2, the border pattern. Whether I’ll work as many rows of the lace edging as stated in the pattern will depend on how much yarn will be left.
The image shows the “Frozen Leaves” in their natural habitat, i.e. in the snow. 🙂

Alle tun es – Everybody does it

Alle stricken das Wingspan-Tuch, das eigentlich eher ein kurzer Schal ist.
Und ich mach’s inzwischen auch. Nachdem ich Michaelas wunderschöne Interpretationen gesehen habe, wollte ich es auch probieren, auch wenn meine Strickkünste an ihre nicht heranreichen und meine Version die einfache aus der kostenlosen Anleitung ist.
Ich stricke mit Opal 4fach handgefärbt “Blätterwald” in gedämpften Orange- und Matschgrün-Tönen und bin mittlerweile beim sechsten Dreieck.

my Wingspan, Opal 4fach

Everybody is knitting the “Wingspan”, which is similar to a short scarf. And I’m one of them now. After seeing Michaela’s beautiful interpretations of this pattern, I also wanted to try it out, although my knitting skills aren’t even close to hers and I am only working on the simple version of the free instruction.
I’m using Opal 4fach handgefärbt “Blätterwald” in muted orange and sage green and have meanwhile reached the sixth triangle.

Lang ist’s her

Letztes Jahr im August bekam ich von Dagmar von der Wollerey noch einmal zehn Stränge Peruba3, ein feines, edles Babyalpaka mit 160 m Lauflänge auf 30 Gramm, perfekt geeignet für eine leichte Jacke. Im September strickte ich verschiedene Maschenproben. Es mussten dann aber noch diverse andere Strickprojekte erledigt werden, bevor ich im November endlich mit dem eigentlichen Stricken beginnen konnte. Die Leibteile (glatt rechts) inklusive der Blenden sowie der erste Ärmel (in einem zarten Lochmuster) waren relativ flott gestrickt. Dann jedoch kam wieder einiges dazwischen, und die Jacke musste warten. Erst vor wenigen Tagen konnte ich den zweiten Ärmel stricken und die Nähte schließen. Nun ist sie fertig und gewaschen.

Grüne Jacke mit Lochmuster-Ärmeln

Mit knapp 300 g ist sie sehr leicht, wärmt aber trotzdem gut. Die Knöpfe fehlen leider noch, deshalb habe ich die Jacke fürs Foto mit einer Holznadel zugesteckt. Ich hoffe, in den nächsten Tagen Zeit für einen Besuch im Handarbeitsgeschäft meines Vertrauens zu finden, damit ich passende Knöpfe besorgen kann.

Höchste Zeit – High Time

Heute erfuhr ich, dass Garn und Anleitung für das dritte KALMedia Laceclub-Paket verschickt wurden. Folglich ist es allerhöchste Zeit, mit dem Verstricken des zweiten anzufangen. Eigentlich war eigens dafür von Bianca Boonstra ein Tuch mit dem Namen “Neeltje” in Loch- und Zopfmuster entworfen worden. Aber es gefiel mir nicht hundertprozentig, und deshalb entschied ich mich für “Frozen Leaves”, einen Entwurf von Anna aus Russland, die bei Ravelry unter dem Namen “anusla” zu finden ist. Ich stricke nicht das ursprüngliche Tuch, sondern eine Variante mit Mittelmasche, aufgeschrieben von Karen Strauss (Like2makethings bei Ravelry).
Das Muster ist relativ einfach nachzustricken, vor allem wenn man die einzelnen Mustersätze durch Markierer voneinander trennt. Ich werde nur später aufpassen müssen, dass ich rechtzeitig mit dem Randmuster beginne, damit das Garn ausreicht.

Frozen Leaves, Start

Today I was notified that yarn and instruction for the third KALMedia Lace club package were sent out. Thus it is high time to start knitting the second instalment. Bianca Boonstra had designed a triangular shawl called “Neeltje” for it, in a lace and cable pattern, but I was not positively besotted with it, so I opted for “Frozen Leaves”, a design by Anna from Russia, whose Ravelry name is “anusla”. I’m not knitting the original but a variation with a center stitch, written by Karen Strauss (Like2makethings on Ravelry).
The pattern is relatively easy to knit, especially if you separate the repeats by lots of stitch markers. However, I have to count the number of leaves to make sure I’ll have enough yarn when it comes to the edging later.

Die verstrickte Dienstagsfrage 3/2012

Das Wollschaf fragt diese Woche:
In den letzten Tagen habe ich in skandinavischen und baltischen Strickblogs des öfteren gelesen, dass viele den “Vorwand” der Jahreszahl 2012 nehmen wollen, um besondere Projektreihen zu starten: Einige haben sich für 2012 vorgenommen, in 12 Monaten 20 Sockenpaare stricken, andere 12 Pullover in 12 Monaten, andere innerhalb von 12 Monaten an 20 KALs teilzunehmen, andere wiederum wollen 20 Strickwerke à 12 Knäuel anfertigen. Habt Ihr auch schon mal an eine solche Zahlenspielerei gedacht oder würdet Ihr überhaupt solche Projektreihen starten wollen?
Vielen Dank an Martine für die heutige Frage!

Solche Vorsätze gab es, wenn ich mich recht entsinne, auch schon fürs vergangene Jahr und für das Jahr davor. Bei Ravelry existieren dazu verschiedene Gruppen, die teilweise ihren Namen alljährlich anpassen.
Ich nehme mir nichts fest vor, weil ich den Druck lästig finde. Ich habe im Job reichlich Deadlines, da muss ich mir die nicht auch noch bei meinem Hobby setzen. Lieber stricke ich spontan, wonach mir zumute ist oder was gerade gebraucht wird. Damit schaffe ich es trotzdem fast jedes Jahr, mindestens ein Dutzend Pullover zu stricken, ganz ohne Leistungsdruck.
20 KALs (oder auch nur zehn) wären für mich der Horror schlechthin. Im letzten Jahr habe ich an einigen KALs teilgenommen, weil die Ankündigungen spannend klangen. Leider war das Ergebnis für mich überwiegend enttäuschend, und das umso mehr, je größer der Überraschungseffekt sein sollte. Unter den Enttäuschungen befanden sich beispielsweise Wollmeise-Socken und Stephen-West-Designs. (Sollte Herr West sich irgendwann auf das Entwerfen von richtiger Kleidung verlegen, werde ich meine Einschätzung vielleicht überdenken.) Zwölf oder gar noch mehr Tücher in einem Jahr brauche ich erst recht nicht, obwohl die Dinger natürlich ganz nett zu stricken sein können. Aber wenn man sowieso nur äußerst begrenzte Zeit fürs Hobby hat, dann konzentriert man sich vielleicht lieber auf Nützliches und dringend Benötigtes, statt Beschäftigungstherapie und Zeittotschlag zu betreiben. Beispielsweise steht in meinem Haushalt der Ersatz diverser Sockenpaare an. Das Garn (4fach-Sockenwolle in hübsch gedeckten Farben) ist schon beschafft, und das Stricken wird peu à peu an ruhigen Feierabenden mit der Maschine erledigt. Dafür brauche ich keinen Jahresplan.
Ich habe trotzdem relativ feste Vorstellungen von dem, was ich in diesem Jahr mit hoher Priorität stricken oder fertigstellen möchte. Diese Liste ist aber recht kurz. Zur Zeit umfasst sie etwa vier oder fünf Dinge, die mir sehr am Herzen liegen. Zu Anfang des Jahres waren es noch zehn, aber drei wurden mittlerweile schon fertig, und einiges andere läuft eher unter “reizvoll, aber nicht überlebenswichtig”.

Laaangweilig – Boooring

Zur Zeit habe ich einen simplen Kapuzenschal in Arbeit. Mit Nadelstärke 6 verstricke ich Lang “Montana”, ein relativ dickes Flammégarn aus halb Acryl und halb Wolle/Alpaka. Grundlage für diesen Schal ist das Modell 123-36 von Drops. Da ich aber eine andere Maschenprobe habe, habe ich meine Maschenzahlen natürlich geändert. Außerdem stricke ich den Schal in einem Stück.
Hier arbeite ich übrigens mit einer Kettrandmasche: Die erste Masche jeder Reihe wird wie zum Linksstricken abgehoben, die letzte Masche wird rechts gestrickt. Für Schals finde ich diese Methode brauchbar. Für andere Sachen eher nicht. Damit der Kettrand besser aussieht, ziehe ich die zweite Masche besonders fest an.

Kapuzenschal, hooded scarf

Randmaschen, edge stitches

My current work-in-progress is a simple hooded scarf. It is knit with needle size 6 mm and Lang “Montana” a rather bulky slub yarn, half acrylic, half wool/alpaca. I got the basic idea from Garnstudio pattern 123-36. But as my gauge is different, I adjusted my stitch numbers. And I work the scarf in one piece only.
By the way, here I work a chain stitch selvedge: The first stitch in each row is slipped as if to purl, the last one is a knit stitch. For scarves, this method is suitable. For other projects, rather not. To achieve a smoother look, I pull the second stitch in every row extra tight.