Der Schal ist fertig – The scarf is finished

Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mit “Urbana” (der kleineren Version) von Stephen West angefangen habe, es muss ungefähr zwei bis drei Wochen zurückliegen. Der Schal war mein Mitnahme-Projekt, weil er einfach zu stricken ist (die Anleitung braucht man nur bei wenigen kritischen Punkten zu konsultieren) und mit 150 g nicht viel wiegt. Der Schal ist übrigens umhäkelt mit einem glänzenden grasgrünen Viskose-Mischgarn.
Die letzten Reste eines alten Phildar-Garns wurden dafür verwendet; aus knapp 100 g war schon Ende Dezember eine Mütze entstanden. Ob ich den Schal sehr mag, weiß ich noch nicht. Beim heutigen eisigen Wetter fand ich ihn nicht so warm wie meinen geliebten “Grünstreifen”, den ich mir dreimal bequem um den Hals wickeln kann.

Urbana Schal/scarf

I don’t remember when I started “Urbana” (the smaller version) by Stephen West; it must have been two or three weeks ago. The scarf was my portable project because it is easy to knit (you only need the instruction at some few critical points) and because it is lightweight, only 150g yarn went into it. I crocheted around the edges with a shiny viscose yarn mix in bright green.
The last balls of an ancient Phildar yarn were used; I had already made a hat from 100g of this yarn at the end of December. I’m not sure yet whether I do like this scarf very much. Today it was very cold outside, and I found “Urbana” less cosy than my beloved “Grünstreifen”, which can be comfortably wound three times around my neck.

Die verstrickte Dienstagsfrage 4/2011

Das Wollschaf fragt diese Woche:
Was sind eigentlich eure Strickvorlieben? Strickt ihr lieber Kleinteile und Accessoires (also Socken, Handschuhe, Muetzen oder Schals) oder darf es was groesseres sein (z.b. Pullis, Jacken, vielleicht sogar Maentel)? Und warum? Wollt ihr mit euren Strickstuecken schnell fertig sein, oder das stricken dran so richtig geniessen?
Und wie sieht es mit eurer Vorliebe fuer Muster aus? Moegt ihr am liebsten li-re Muster (Rippen oder Perlmuster), oder Zoepfe und Aran-Muster? Oder hat es euch die Loecher-strickerei angetan?
Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!

Meine Vorlieben haben sich im Laufe der Jahrzehnte, die ich schon stricke, immer wieder mal geändert. Geblieben ist die Freude am Stricken von nützlichen Dingen aus gutem Material. Rein Dekoratives und “Stehrümchen”, wie jemand es mal formulierte, sind nicht mein Ding, und bevor ich eine kleidsame Umhüllung für den Wattebällchenbehälter im Bad produziere, stricke ich lieber Handschuhe, Mützen und Schals. Die finden auch mehr Anklang, wenn man sie verschenkt, jedenfalls in meiner Familie.
Ansonsten mag ich gern Großprojekte wie Pullover und Jacken, denn die kann man immer gebrauchen, außer vielleicht im Hochsommer. Kleider und Röcke habe ich früher gelegentlich gestrickt, aber aufgrund geänderter Lebensumstände trage ich so etwas nicht mehr, also besteht kein Bedarf, sie zu stricken.
Längere Strickmäntel finde ich unpraktisch. Sie sind nicht regentauglich, verziehen sich leicht durch ihr Gewicht und wärmen nicht besonders gut, weil der Wind hindurchpfeift.
Ich kann fast alle Musterarten stricken, außer Fair Isle bzw. Norwegertechnik von Hand. Dafür verwende ich dann die Strickmaschine. Zopfmuster aller Art finde ich schön und stricke sie auch gern. Lochmuster mag ich auch. Allerdings widerstrebt es mir, mich in Großmutters gute Tischdecke (heutzutage nennt man es “lace shawl”) einzuwickeln, deshalb stricke ich keine großen Tücher. Ich habe es mal probiert und weiß, dass ich es im Prinzip kann, das reicht mir.

Wenn Zusammennähen ermüdend ist – When the sewing tires you

Ich bin nicht der Typ, der Zusammennähen unangenehm findet. Vor allem nicht, wenn es um das Zusammennähen von maschinegestrickten Teilen im Matratzenstich geht. Man hat saubere, ordentliche Randmaschen, und mit einer stumpfen Sticknadel ist es nahezu ein Kinderspiel.
Trotzdem bereitet mir mein letzter Pullover, gestrickt im Vollpatent, erhebliche Schwierigkeiten. Schon das Stricken, auf der Maschine, zog sich seit vor Weihnachten hin. Und jetzt kann ich mich einfach nicht aufraffen, länger als ein paar Minuten am Stück daran zu nähen. Spätestens nach zwei Dutzend Stichen werde ich schrecklich müde.
Gestern fiel mir endlich auf, woran das liegt. Es ist nicht das Patentmuster, obwohl man dabei natürlich wesentlich mehr Reihen zu verbinden und damit Stiche zu nähen hat als beispielsweise bei glatt rechts. Es ist das Garn: Raue, vor dem Spinnen mit Öl behandelte Shetlandwolle. Vor ungefähr neun Jahren kaufte ich es mal über Ebay, weil mir die Farbe gefiel (sie gefällt mir immer noch).
Ich habe nichts gegen Shetlandwolle, und die Maschenprobe ist in der Wäsche schon deutlich weicher geworden, so dass ich berechtigte Hoffnungen hege, auch den Pullover letztlich weichzukriegen. Aber das Öl in der Wolle macht mir zu schaffen. Abgesehen vom unangenehmen Geruch ist darin irgendetwas enthalten, das meine Bindehäute reizt. Meine Augen brennen, ich fühle mich müde, und dann lege ich das Ding beiseite.

Shetland, Patentgestrickt / Fisherman

I’m not one of those who think sewing/making up is unpleasant, particularly not when finishing machine-knit garments in mattress stitch. You have nice, dainty edge stitches, and with a blunt needle it’s child’s play.
Nevertheless my newest sweater, made in full fisherman’s rib, takes unusually long, I’ve been working on it since before Christmas. And now I cannot get myself going to get the sewing done. After two dozens of stitches, I get terribly tired.
Yesterday I finally noticed the cause. It’s not the Fisherman’s rib, although you have many more rows to join than with plain stocking stitch. It’s the yarn: Rough, coarse shetland wool, spun in oil. About nine years ago, I bought it via Ebay because I liked the colour (I still like it).
I have nothing against shetland wool, and the tension swatch became much softer after washing, so there’s reasonable hope to finally soften the sweater as well.
But the oil is giving me a hard time. It’s not only the smell, there is something in it which irritates my eyes. They start burning, I get tired and eventually put the whole thing away.

Die verstrickte Dienstagsfrage 3/2011

Das Wollschaf fragt heute:
Wäschst und spannst Du alle Deine selbstgestrickten und -gehäkelten Handarbeiten bevor Du sie selbst trägst oder weitergibst?
Vielen Dank an Monika für die heutige Frage!

Waschen: unbedingt. Spannen: nicht notwendigerweise, hängt vom Projekt ab.
Weshalb waschen?
Weil das Garn möglicherweise längere Zeit bei mir (oder anderswo) herumgelegen hat und vielleicht etwas eingestaubt ist.
Weil ich es während des Strickens stundenlang in nicht immer klinisch reinen Händen hatte oder weil es durchs Stricken auf der Strickmaschine mit Paraffin und Öl in Kontakt gekommen ist.
Weil sich das Gestrick durchs Waschen oft noch verändert, weshalb natürlich auch die Maschenprobe schon gewaschen und alle Berechnungen auf Basis der gewaschenen Probe durchgeführt wurden.
Weil sich sauberes Gestrick einfach besser anfasst und angenehmer trägt.
Übrigens wasche ich nicht nur Selbstgestricktes, sondern auch gekaufte Kleidung vor dem ersten Tragen (ausgenommen vielleicht Outdoor-Jacken oder Wintermäntel). Ich weiß nicht, welche Chemikalien die Textilhersteller dazugegeben haben, damit das Zeug besser durch die diversen Maschinen rauscht. Aber ich muss das alles nicht auf der Haut haben.

“Knitting in the Details” von Louisa Harding

Gestern kam das oben genannte Buch überraschend bei mir an. Überraschend deshalb, weil ich es bereits im letzten Juni vorab bestellt und das dann natürlich vergessen hatte. Inzwischen hatte ich Gelegenheit, es mir anzuschauen. Es enthält 24 Anleitungen für “dekorierte” Strickereien, je sechs für Besticken, Einstricken von Perlen, “zusätzliche Elemente” (Fransen, Applikationen, Bänder, Knöpfe) und “Hinzufügen von Details”, womit Kombinationen der vorhergehenden Schmuck-Elemente gemeint sind.

Kintting in the Details, Louisa Harding

Die Anleitungen umfassen folgendes:
– Sechs Taschen und Beutelchen;
– vier Mützen;
– vier Jäckchen bzw. Boleros;
– drei Schals;
– zwei Pullunder;
– ein Pullover
– ein kurzes Cape;
– ein “Shrug”;
– ein Paar fingerlose Handschuhe;
– ein rechteckiges Tuch.

Einige dieser Modelle sind sogar in zwei Varianten gezeigt und beschrieben. Das ist sehr schön. Es hilft mir persönlich aber nicht darüber hinweg, dass der Stil, den Harding hier zeigt, einfach nicht meiner ist. Ich kann mich für Pailletten, Perlen, Pompons und romantische Strickbeutelchen nicht genug begeistern, um Freude an diesem Buch zu haben. Beim Durchblättern fragte ich mich, welcher Typ Frau Bedarf an all den bezaubernden Putzigkeiten hat (denn für Kinder ist das eindeutig nicht gedacht).
Für die angebotenen paar Grundanleitungen benötige ich kein Buch. Und für den dekorativen Teil habe ich leider keinen Bedarf. Deshalb wird das Buch kommende Woche wieder zurückgeschickt.

Die verstrickte Dienstagsfrage 2/2011

Das Wollschaf fragt diese Woche:
Gehoert ihr zu den StrickerInnen, die immer nur an einem Projekt arbeiten, oder liegen mehrere angestrickte Projekte in eurem Strickkorb/eurer Stricktasche/eurer Strickkiste? Wenn ja, woran liegt das? Weil ihr der Wolle nicht widerstehen konntet, oder Abwechslung braucht beim Stricken? Und was sind das gerade fuer Projekte?
Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!

Üblicherweise habe ich mindestens zwei Projekte in Arbeit: Eines an der Strickmaschine und eines für die Hände. Das Handstrickprojekt sollte zudem tragbar sein, damit ich unterwegs dran arbeiten kann. Wenn es zu groß oder zu kompliziert wird, mutiert es zum Sofaprojekt, und ein neues mitnehmbares Handstrickprojekt muss her. Auf diese Weise sammeln sich gegebenenfalls mehrere “angebrochene” Stricksachen an, die dann allmählich, je nach Bedarf und Laune, fertiggestellt werden. Auch beim Maschinestricken kann es zu einem kleinen Strickstau kommen, wenn zwischendurch dringend ein Geschenk oder etwas Termingebundenes benötigt wird. Dann kommen auch schon mal ein aufgeplanter und ein dreiviertelfertiger Pullover in die Warteschlange.
Derzeit sind in Arbeit:
Ein buntes Geheimprojekt, das erst in sechs Wochen fertig sein muss. Deshalb hat es momentan keine hohe Priorität, ich stricke derzeit nur am Wochenende daran.
Ein einfacher Patentpullover aus Shetlandwolle an der Strickmaschine; Vorder- und Rückenteil sind fertig, Halsblende und Ärmel fehlen noch. Er ist liegengeblieben, als kurz vor Weihnachten noch zwei Sockenpaare und dann die neulich erwähnten Kinderpullover fertig werden sollten.
Ein Paar Wraparound-Handschuhe; die Handschuhe selbst sind fertig, an den “Wraps” fehlen noch die Strick-Bordüren, außerdem sind dann noch ein paar Fäden zu vernähen. Das war zeitweise mein Mitnahmeprojekt, aber spätestens ab den Fingern fand ich es nicht mehr für Busfahrten auf Schlaglochstraßen geeignet.
Der Schal “Urbana” von Stephen West (kleine Variante) ist mein momentanes Mitnahmeprojekt. Hier hoffe ich, dass das Garn reicht; ich habe nämlich etwas weniger als in der Anleitung angegeben.

Warst du eingeschneit?

Das fragten mich meine Kollegen, als ich nach den Feiertagen mit sechs kleinen Kinderpullovern ins Büro kam. Vier davon seht Ihr hier:

Streifenpulli in Blau-Gelb-Pink

weißer Pulli mit Pinguinen

Streifenpulli in Blautönen

Babypulli aus Sockenwollresten

Der fünfte ist bei strickmoden.de zu begucken. Vom sechsten vergaß ich leider, ein Bild zu machen, vielleicht lässt sich das noch nachholen. Er ist kiwigrün mit bunt und in einem Fangmuster gestrickt.

Alle sind aus pflegeleichten Garnen in derselben Machart auf der Brother KH 965 gestrickt, lediglich der Babypulli hat eine abgewandelte Halsblende mit Knöpfen. Solche Pullover sind eine schöne Verwertung von Resten oder sehr bunte Garnen, die vielleicht an Erwachsenen nicht so toll aussehen. Und die bekinderten Kollegen haben sich gefreut.

Die verstrickte Dienstagsfrage 1/2011

Das Wollschaf will diesmal wissen:
Wie lange braucht ihr im Wollgeschäft, um ein Garn für ein Projekt auszusuchen?
Nehmt ihr dann noch “Kollateraleinkäufe” mit, also Garne, die nebenbei mit in die Tasche springen?
Wie lange haltet ihr euch in Online-Shops auf, ebenfalls, um nach geeignetem Garn für ein Projekt zu suchen?
Und wie steht es da mit den Zusatzmitnahmseln?
Vielen Dank an Reni für die heutige Frage!
Das Wollschaf wünscht allen ein gutes Neues Jahr!

Ich kaufe extrem ungern ein, folglich gestalten sich Einkäufe im normalen Laden bei mir sehr zügig, damit ich es schnell hinter mir habe. Das gilt auch für Strickgarn. Im allgemeinen weiß ich ziemlich genau, was ich will. Bekomme ich es nicht, dann hängt es von der Dringlichkeit ab, ob ich auf die Schnelle einen Ersatz suche oder unverrichteterdinge von dannen ziehe. “Kollateralkäufe” im Wollgeschäft vor Ort passieren eher selten, am ehesten mal das eine oder andere Knäuel Sockenwolle, bunt für die Geschenke-Halde oder gedeckt für den eigenen Bedarf.
Im Online-Shop lasse ich mir mehr Zeit und vergleiche auch sorgfältiger. Ein günstiger Preis ist mir inzwischen aber weniger wichtig als eine schnelle Lieferung, seit ich letztes Jahr einmal sechs Wochen vergeblich auf ein Garn wartete und schließlich die Bestellung stornieren musste, weil die Händlerin so gar nicht am Verkaufen interessiert war. Ich beschränke mich deshalb auf wenige, aber sehr zuverlässige Online-Händler, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Typische und auch häufige online-Kollateralkäufe sind Anleitungen (Bücher, Hefte, Einzelanleitungen, je nach Shop).

Statistiken

Ja, selbstverständlich führe ich Statistiken über meine Garnvorräte und auch über das, was ich produziere. 🙂 So kann ich stolz verkünden, dass im vergangenen Jahr nicht weniger als 49 Projekte fertig wurden. Darunter waren allerdings auch sehr kleine, wie z.B. diverse Sockenpaare oder einige Mützen.
Da man an einem Teil aus dünnem Garn wesentlich länger strickt als an einem dicken, finde ich die verstrickten Gramm nicht so aussagekräftig wie die verstrickten (Kilo-)Meter. Bei mir waren es im vergangenen Jahr insgesamt über 45 Kilometer Garn.
Am wenigsten gestrickt habe ich übrigens im Februar (da gingen nur kümmerliche 630 Meter über die Nadeln) und am meisten im Dezember, da waren es statistisch gesehen 8.900 Meter. Das lag allerdings hauptsächlich daran, dass in diesem Monat verschiedene größere Sachen endlich fertig wurden, und ein Projekt wird immer erst nach seiner Beendigung gezählt.