Fast vergessen – Almost forgotten

Meine “Plissé” Jacke, abgewandelt aus dem Buch “Feminine Knits” von Lene Holme Samsøe, ist seit einer Woche fertig. Sie hat Knöpfe aus meinem Fundus bekommen und wurde auch schon getragen. Sie wiegt weniger als 250 Gramm, wärmt trotzdem und passt zu einem großen Teil meiner Garderobe. Somit ist sie perfekt alltagstauglich.
Mehr dazu kann man hier nachlesen.

Plissé Jacket

My “Plissé” jacket adapted from “Feminine Knits” by Lene Holme Samsøe was finished a week ago. It has got buttons from my stash and has already been worn. It weighs less than 250 grams, is nevertheless warm and matches most of my wardrobe contents. So it is perfectly suitable for everyday use.
More information (in German).

Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2009

Das Wollschaf fragt heute:
Welches war das kostbarste Garn, das Ihr Euch jemals geleistet habt?Was habt Ihr daraus gestrickt? Oder bewahrt Ihr es auf, weil es zu schade zum Verarbeiten ist?
Herzlichen Dank an Kerstin (hoppla, das bin ich) für die heutige Frage!

Ich glaube, die kostbarsten Garne (Preis pro Gramm, nicht Gesamtpreis für ein Projekt), die ich je hatte, waren die edlen Babyalpaka- und Seidengarne von der Wollerey. Wenn ich so etwas in der Hand halte, dann brauche ich meistens sehr lange, bis ich mich entschieden habe, was draus wird, denn ein so schönes und wertvolles Garn hat es verdient, zu etwas verstrickt zu werden, das ich besonders schön finde und gern trage oder benutze. Ein Beispiel dafür ist meine Paolina, die ich zufällig heute wieder getragen habe.
Gleich danach dürften wohl einige Noro-Qualitäten kommen, allen voran Kochoran, ein Mischgarn aus Wolle, Angora und Seide. Exotische Fasern wie Qiviut oder Vikunja interessieren mich weniger. Da ich am liebsten größere Projekte stricke, kommen solche typischen Kleinstmengen-Luxusgarne für mich nicht in Frage.

Knitty Herbstausgabe – Knitty autumn issue

Das neue Knitty-Design gefällt mir gut. Die ganze Optik wirkt hell, freundlich und sehr aufgeräumt, trotz der Werbung. Auch die gezeigten Pullis und Jacken finde ich ansprechend und vor allem tragbar. Für meinen Geschmack sind zwar zu viele Sockenanleitungen dabei, 😉 aber der Rest ist in Ordnung. “Margot”, “Girl Friday” und (abgewandelt) “Renaissance” kämen für mich in Frage. Bei Renaissance würde ich vermutlich die hinteren “Abnäher” zusätzlich vorn einstricken, allerdings mag ich Schnitte, die mehr körperbetont sind und bin auch ein wenig schlanker als das abgebildete Model.
Überhaupt die Models: Ich kann gar nicht genug loben, dass hier pfundige Frauen mit echten Kurven gezeigt werden. Man bekommt einen realistischen Eindruck, wie ein Design an einem normalen Körper aussieht. Das ist super. Außerdem gefällt mir, dass es von jedem Modell immer mehrere Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln gibt. So macht das Angucken und Aussuchen noch mehr Spaß.

I like the new Knitty website design. The site has a light, friendly and very tidy look, despite the ads. And the garments shown are (at least to me) appealing and, above all, wearable. There are a bit too many socks for my taste, 😉 but the rest is okay. “Margot”, “Girl Friday” and (modified) “Renaissance” come into consideration for me. With “Renaissance”, I would probably add the back darts to the front, too. I prefer shapes that are a bit more fitted, and I’m somewhat slimmer than the girl on the photo.
In general, the models: I cannot praise enough that the garments are shown on big sized girls with real curves. You get a more realistic impression of how a design will look on a normal body. That’s great. And I like that there are photos of each item from several different perspectives. This way, looking and choosing is much more fun.

Monsterkuchen

Zugegeben, von der Größe her ist dieser Kuchen nicht sonderlich furchterregend. Seinen Namen hat er aus einem anderen Grund: Viele Strickerinnen bezeichnen Socken, die sie aus allerlei Resten zusammengestoppelt haben, als “Monstersocken”. Analog dazu enthält dieser Kuchen einige Reste aus meiner Küche, die einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden sollten. Genau genommen müsste er Bananen-Ingwer-Kuchen heißen. Aber egal, das Ergebnis ist äußerst wohlschmeckend, saftig und lecker.

Zutaten:
100 g Butter
100 g Zucker
65 g Marzipan-Rohmasse
2 Eier
1 gehäufter Teelöffel Ingwerpulver
2 reife Bananen, zerdrückt
75 g saure Sahne
200 g Mehl
2 Teelöffel Backpulver

Zubereitung:
Butter und Zucker schaumig rühren, fein gewürfeltes Marzipan möglichst glatt unterrühren. Eier, Ingwer und Bananen nach und nach hinzufügen. Saure Sahne ebenfalls. Das mit dem Backpulver gemischte Mehl drübersieben, drunterrühren und den Teig in eine gefettete Kastenform geben.
Bei 160°C etwa 50 Minuten backen.

Bananen-Ingwer-Kuchen

Abwandlungsmöglichkeiten: Wer keinen Rest Marzipan hat, nimmt z.B. 50 g gemahlene Mandeln und einen Esslöffel Zucker. Auch gemahlene Haselnüsse passen gut. Besonders luxuriös wird so ein Kuchen, wenn man zusätzlich zum gemahlenen Ingwer noch fein gehackten kandierten Ingwer unter den Teig rührt. Wer keinen Ingwer mag oder im Haus hat, kann auch mit Zimt würzen.
Ihr seht also, es sind viele Variationen denkbar, und Euch fallen sicherlich noch weitere ein.

Warmes für den Nachwuchs – Something warm for the offspring

Das dritte Baby Surprise Jacket dieses Jahres geht an eine Kollegin, die im November ein Baby erwartet. Es ist aus doppelt genommener Sockenwolle in Türkis und blaumeliert gestrickt.
Ich hoffe, das ist nun das letzte Baby für dieses Jahr. 🙂

Baby Surprise Jacket von vorn, front

Baby Surprise Jacket von hinten, back

This year’s third Baby Surprise Jacket will go to a co-worker who is having her baby in November. It is made of sock yarn used double in turquoise and blue mixes.
I hope this is the last baby for this year. 🙂

Schneller Pfirsichkuchen

Wenn sich spontan Gäste zum Kaffee angesagt haben oder wenn man es aus anderen Gründen eilig hat, dann kann man diesen Kuchen aus Zutaten backen, die man fast immer im Haushalt hat oder gut bevorraten kann.

Pfirsichkuchen

Zutaten:
100 g Butter
100 g Zucker
3 kleine Eier (oder 2 große)
3 Tropfen Mandelöl (oder etwas Bittermandel-Back-Aroma)
170 g Mehl
2 Teelöffel Backpulver
2 Dosen Pfirsichhälften, abgetropft
100 g Puderzucker
3 Esslöffel Amaretto

Zubereitung:
Butter und Zucker schaumig rühren, nacheinander die Eier sowie das Mandelöl unterrühren. Das mit Backpulver gemischte Mehl drübersieben und unterrühren.
Den Teig in eine Quiche-Form von 26 cm Durchmesser oder in eine Springform füllen und glattstreichen. Mit den Pfirsichhälften belegen (bei mir blieben ein paar kleinere Pfirsichstücke übrig).
Im Backofen bei 170° (Umluft) etwa 40 Minuten backen. Garprobe machen: wenn ein in den Kuchen gesteckter Zahnstocher trocken herauskommt, ist der Kuchen gar.
Den Puderzucker mit dem Amaretto glattrühren und die Masse sofort über den noch heißen Kuchen kleckern, löffeln oder streichen. Der Kuchen kann warm oder kalt gegessen werden.
Wer Dosenobst bähbäh findet, kann frische, gehäutete und halbierte Früchte verwenden. Ich bin zwar auch nicht gerade ein Dosen-Fan, aber manchmal finde ich Konserven ganz nützlich.

Die verstrickte Dienstagsfrage 36/2009

Das Wollschaf fragt:
was machen eigentlich all die StrickerInnen mit gestrickten Oberteilen, die ihnen direkt nach ihrer Vollendung doch nicht (mehr) gefallen – aufribbeln, verschenken, in die hinterste Schrankecke verbannen?
Vielen Dank an Sonja für die heutige Frage!

Oh jeh, fast schon eine peinliche Frage. 😉
Ja, trotz aller Bemühungen stricke ich gelegentlich das eine oder andere Teil, das nach Vollendung nicht optimal passt, mir nicht besonders gut steht oder von der Farbwahl her nicht so recht in meinen Kleiderschrank passt. Je nachdem kommen da verschiedene Lösungsansätze zum Tragen:

a) Es eignet sich für jemanden in meiner Bekanntschaft. Dann wird es der Person vorgelegt, und wenn es gefällt und passt, wird es verschenkt. Sollte das Material sehr kostspielig gewesen und die Person finanziell gut gestellt sein, dann freue ich mich ggf. über eine teilweise Erstattung der Materialkosten.

b) Kommt niemand als neuer Besitzer in Frage, ist das Material aber schön und für ein anderes Projekt noch geeignet, dann landet das Teil auf einem “Aufribbeln”-Stapel.

c) Wenn die beiden bereits genannten Bedingungen nicht greifen, wird ein Desaster-Teil auch schon mal reuelos in die Altkleidersammlung gegeben.

Ganz wichtig ist für mich aber, aus den Fehlern, die ich gemacht habe, möglichst viel zu lernen, damit ich sie nicht wiederhole. Dazu habe ich vor längerer Zeit schon mal einiges zusammengetragen.

Einfach nur schön – simply beautiful

Dies ist eine Strickprobe des Wollerey-Garnes “Sedapur”. Wie der Name schon sagt, ist es eine reine Seide und seidenweich. Dies ist die Farbe “Kiesel”, ein helles, warmes Grau. Erst im Gestrick sieht man, dass es kein ganz gleichmäßiger Farbton ist; winzige Abweichungen lassen die Farbe erst richtig lebendig erscheinen.
Das Garn ist sehr dünn, es hat eine Lauflänge von 700 m auf 100 g. Man kann es gut auf der Strickmaschine verarbeiten, für einen Pulli würde ich es aber wahrscheinlich doppelt nehmen, damit das Gestrick nicht ganz so locker wird und etwas mehr Substanz erhält.

Wollerey Sedapur in Farbe Kiesel

This is a knitted swatch of the Wollerey yarn “Sedapur”. As the name suggests, it is pure silk and silky-smooth. This is the colour “Kiesel” (pebble), a light, warm grey. Only when knitted up you can discern that is is not a perfectly even colour; the subtle variations in hue make the colour really come to life.
This yarn is very fine, 700 meter per 100 grams. It can easily be used on the knitting machine, but for a sweater I would probably use it doubled to get a more substantial fabric.

Die verstrickte Dienstagsfrage 35/2009

Das Wollschaf fragt:
Tammina würde gerne wissen, wie lange Ihr Eure Strickzeitschriften aufbewahrt: Nur für die Saison, ein Jahr oder länger? Werden aussortierte Hefte weggeworfen, verkauft oder verschenkt?
Archiviert Ihr einzelne Anleitungen aus Heften?
Herzlichen Dank an Tammina für die heutige Frage!

Das meiste bewahre ich ewig auf. Könnte ja sein, dass man es noch einmal braucht. 😉
Natürlich strickt man solche “antiken” Anleitungen nicht eins zu eins nach, denn man bekommt das Garn nicht mehr, die Größen von damals passen heute kaum noch jemandem, und die Mode hat sich sowieso geändert. Aber ich habe schon oft Muster oder Design-Details von alten Modellen abgeguckt. Außerdem finde ich es interessant, z.B. alte Hefte aus den 1950ern durchzublättern und mir anzuschauen, welches Frauenbild damals vermittelt oder wie Kinder in den Medien dargestellt wurden.
Ein paar Fehlkäufe gibt’s bei den neueren Heften leider immer mal wieder. Die werden dann verschenkt, getauscht oder verkauft. Gut merken sollte ich mir wohl in diesem Zusammenhang, dass ich Filati-Sommerhefte praktisch immer enttäuschend finde. Schade ums Geld.

Zwischenstand – current state

Die Leibteile der Plissé Jacket sind fertig, die Schulternähte sind geschlossen, und die Blenden sind auch angebracht. Das ist meiner Ansicht nach der schwierigste Teil an Jacken. Da muss man sehr sorgfältig arbeiten, damit alles glatt liegt und gut aussieht.
Derzeit rollen sich die Kanten noch etwas, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das nach der ersten Wäsche geben wird. Die Maschenprobe jedenfalls ergab eine schönes, flach liegendes Gestrick.
Es fehlen nun noch die Ärmel, die sind dagegen ein Kinderspiel. Und das Schließen der großen Nähte finde ich nicht annähernd so schlimm, wie es von manchen anderen Strickerinnen empfunden wird.
Man kann schon erkennen, dass ich an diesem Modell so ziemlich alles geändert habe, das man ändern kann. Mein Schnitt ist sehr klassisch, die Jacke lässt sich zuknöpfen. Alle Blenden sind kraus gestrickt. Beim Platzieren des Streifenmusters habe ich darauf geachtet, dass überall, wo mehrere Maschen auf einmal abgenommen oder stillgelegt werden, mit dem dicken Garn gestrickt wird, damit es dort stabil wird. Deshalb war es auch nötig, die Höhe der Armkugel zu ändern.

Leibteile, body

Knopflochblende, buttonhole band

The body of the Plissé Jacket is finished, the shoulder seams are closed and the bands are done. I think this is the most difficult part in knitting a jacket or cargican. The work must really be done accurately to achieve a smooth and good looking result.
Currently the edges are slighty curly, but I am confident that the first laundry will take care of this. The washed tension swatch lies beautifully flat.
Now only the sleeves are missing, and they are child’s play in comparison. In my opinion sewing the long seams is not nearly as bad as some other knitters think it is.
You can see that I’ve modified almost everything with this garment which can be modified at all. I used a very classic shape, the jacket can be buttoned. All bands and welts are in garter stitch. When placing the stripes onto the shapes, I took care to have a “thick” stripe where several stitches need to be decreased or put into holding position, just to add stability. Therefore it was also necessary to alter the height of the sleeve cap.