Schnäppchen – Bargain

Dieses Garn war vergangenen Monat bei Jannette im Sonderangebot erhältlich, und deshalb gönnte ich mir davon zwölf Knäuel. Ich habe es vor längerer Zeit schon mal in anderen Farben verstrickt und finde, dass es nicht nur gut zu verstricken, sondern auch angenehm zu tragen ist.
Voraussichtlich wird es ein relativ schlichter Pullover, vielleicht mit dem einen oder anderen Zopf oder ein wenig Lochmuster. Und ja, Beige steht mir sehr gut. 🙂

Noro Cash Iroha

Last month, this yarn was on special offer at Jannette’s, and that’s why I treated myself to twelve balls of it. I’ve used it some time ago in different colours and in my opinion it is not only nice to work with but also a pleasure to wear.
It will probably be turned into a relatively plain sweater, perhaps with some cable or other or a bit of lace. And yes, beige suits me well. 🙂

Die verstrickte Dienstagsfrage – the Wool Sheep’s question 7/2009

Das Wollschaf fragt: Welche Muster kommen nach deinem Geschmack für Herrensocken in Frage? Darf es da auch mal ein Lochmuster sein?
Zum Glück passen die Präferenzen bei Herrensocken und die Fähigkeiten meiner Strickmaschine perfekt zusammen. Glatt rechts (abgesehen vom Bündchen) ist das Muster der Wahl, und dankenswerterweise hat sich die Strickmaschine auch bei den gedecktesten Farben noch nie beklagt.

The Wool Sheep asks: Which patterns are in your opinion suitable for men’s socks? Would you choose a lace pattern?
Fortunately, the sock preferences of the men I knit for and the abilities of my knitting machine match perfectly. Plain knitting (except the ribbing) is the best choice, and thankfully my knitting machine has never complained about even the dullest of colours.

Anfragen und Mailadressen

Als ich ein kleines Mädchen war und meine ersten selbständigen Ausflüge in die Umgebung unternahm, ließ meine Mutter mich unsere Anschrift auswendig lernen. Sollte ich mich verlaufen, war ich damit wenigstens in der Lage, einem Erwachsenen zu sagen, wo ich im Zweifelsfall abzuliefern war.
Heute wünsche ich mir, man würde bei manchen Internet-Neulingen ähnlich verfahren. Bevor sie ihren ersten Ausflug ins Word Wide Web unternehmen, lernen sie bitte ihre Mailadresse auswendig. Am besten wäre es, wenn sie sich außerdem probehalber an die eigene Adresse eine Mail schicken, damit sie herausfinden, ob die Mail ankommt und wie eine Mail-Adresse aufgebaut ist. Und wenn sie dann per Kontaktformular eine Frage stellen, können sie ihre Mailadresse korrekt und richtig geschrieben angeben, damit Menschen wie Frau Wollich oder ich ihre Fragen auch beantworten können.
Es mag ja sein, dass der Briefträger beispielsweise Frau Susan R. und ihre Familie seit Generationen kennt und auch unkorrekt adressierte Briefe und Pakete stets zuverlässig ausliefert. Leider sind Mailserver nicht so fehlertolerant wie der Briefträger von Frau R.; sie weisen gnadenlos alles zurück, wo auch nur ein Strichelchen in der Mail-Adresse an der falschen Stelle sitzt. Und wenn Frau R. dann verärgert ein weiteres Mal das Kontaktformular betätigt und erneut eine (diesmal anders) falsch geschriebene Mailadresse angibt, dann bin ich leider immer noch nicht schlauer und kann ihre wichtige Frage (zu der sich die Antwort im Prinzip auf meiner Homepage findet, aber Frau R. war zu bequem, danach zu gucken) immer noch nicht beantworten.
Und so wird Frau R. auch weiterhin die Internet-Welt im allgemeinen und mich im besonderen für böse und wenig hilfsbereit halten und nicht einmal im Traum darauf kommen, dass ihre eigenen klitzekleinen Vertippsler daran schuld sein könnten.

Meine kleine Buchkritik – My little book review: Sheila Sharp, Textured Patterns for Machine Knitting

Erschienen 1986 bei B.T. Batsford, ISBN 0 7134 4811 3. 160 Seiten, vier Farbtafeln, viele Schwarzweiß-Fotos und Zeichnungen, darunter 27 Musterkarten. Originalpreis £10.95.
Wer eine Strickmaschine anschafft, ist erst einmal überwältigt von den Möglichkeiten, farbig zu stricken. Im Gegensatz dazu befasst sich dieses Buch ausschließlich mit Strukturmustern. Das bedeutet nicht, nur einfarbig zu stricken, ganz im Gegenteil. Aber die Struktur des Gestricks spielt hier die Hauptrolle.
Sharp beginnt mit einigen Regeln und Übersichten, die meiner Meinung nach für jede Form des Maschinestrickens gültig sind. Ihre “Golden Rules” kann ich jedem empfehlen, der erwägt, eine Strickmaschine anzuschaffen. Im weiteren Verlauf des Buches beschreibt sie dann die verschiedenen Mustertechniken wie Fangmuster, Vorlegemuster, Weben, Norwegertechnik, Fransen und Schlingen und Oberflächendekoration (z.B. Behäkeln). Sie erläutert Zusatzgeräte wie Doppelbettergänzung oder KG-Schlitten und gibt Tipps zu Entwurfsplanung, Ausarbeitung und Größenanpassung. Exakte Anleitungen enthält das Buch nicht, sondern es beschreibt Arbeitstechniken. Maschen und Reihen sollte man also selbst berechnen können.
Nachteilig finde ich die vielen nebensächlichen Informationen im Buch. Hinweise zum Selbstfärben von Garn oder zum Umgang mit Linker und Overlocker halte ich für verzichtbar. Stattdessen hätte ich lieber mehr über Strukturmuster am Doppelbett oder andere, eher stiefmütterlich behandelte Stricktechniken erfahren.

Sheila Sharp, Textured Patterns for Machine Knitting

Pullover in verschiedenen Strukturmustern, sweater in different textured patterns

Jacke mit Webmusterstreifen, chunky coat with woven panels

Published 1986 by B.T. Batsford, ISBN 0 7134 4811 3. 160 pages, four colour plates, many b+w photos and drawings, including 27 pattern cards. Original price £10.95.
When you acquire a knitting machine, you are at first overwhelmed by the possibilities of colour knitting. In contrast, this book deals solely with texture patterns. This does not mean single colour only, just the other way round. But it is all about textured knitting.
Sharp starts with some rules and overviews which, in my opinion, are valid for all aspects of machine knitting. Her “Golden Rules” should be recommended for everyone who contemplates buying a machine. In the course of the book she explains different pattern techniques like tuck, part, weaving, fair isle, fringes and loops and surface decorations (e.g. crochet and embroidery). She comments on using the ribber and the garter carriage and provides information about planning a garment, finishing and alterations. The book does not contain exact instructions, it shows working methods and techniques. You could be able to calculate stitches and rows on your own.
I dislike the heap of incidental information in this book. Tips about dying your own yarns or how to use linker and overlock machine seem negligible to me. Instead, I would have enjoyed reading more about, say, textured knitting with the ribber or other neglected knitting techniques.

Unauffällige Halsblende – Inobtrusive neckband

Manchmal möchte man, dass die Halsblende der Pfiff an einem Pullover ist, manchmal soll die Blende aber eher zurückhaltend sein, damit der Schnitt, die Stricktechnik oder das Garn die Hauptrolle übernehmen. Da kann sogar eine einfache Blende im Rippenmuster schon zuviel sein. In so einem Fall ist diese Rollblende eine gute Lösung. Das kuschelig weiche Noro Kochoran mit dem schönen Farbverlauf kommt damit besonders gut zur Geltung.
Gestrickt wird folgendermaßen: Aus der Halskante die benötigte Maschenzahl für die Blende herausstricken, Halskante mal Maschenprobe geteilt durch 10. Im Zweifelsfall lieber ein paar Maschen mehr mit einer dünneren Nadel stricken als weniger Maschen mit dickerer Nadel. Nun zwei bis drei Reihen oder Runden glatt links stricken und dann locker (damit der Kopf durchpasst) abketten. Diese Mini-Blende rollt sich nach innen um die Kante herum und ergibt einen ebenso sauberen wie unauffälligen Abschluss.

Rollkante - rolled neckband

Sometimes you may want the neckline to be the kick of a sweater, but at other times you may rather want an unobtrusive edging to keep the focus on the shape, the knitting technique or the yarn. Even a simple ribbed band may be too much fuss then. In this case, a roll neck like this may be a good alternative. The soft, fluffy Noro Kochoran with its beautiful colour sequences will show to advantage here.
It is worked thus: Pick up and knit the necessary number of stitches around the neck line. If in doubt, pick up more stitches with a finer needle, this will yield a better result than picking up less stitches with a thicker needle. Now work two to three rows or rounds of reverse stocking stitch and cast off loosely (so your head fits through). This mini neckband will roll to the inside and gives a dainty as well as unobtrusive finish.

Meine kleine Buchkritik – My little book review: Bea Poulter, Designing for the Knitting Machine

Zunächst muss ich mich entschuldigen: Ich bin mit den Autoren ein wenig durcheinandergeraten. Normalerweise versuche ich, in meinem Bücherregal Ordnung zu halten, aber dieses Buch hatte ich versehentlich falsch einsortiert, so dass ich es erst fand, als ich auf der Suche nach etwas völlig anderem war.
Erschienen 1988 bei B.T. Batsford, ISBN 0-7134-5533-0. 140 Seiten, acht Farbtafeln, viele Schwarzweiß-Fotos und Diagramme, Originalpreis £12.95.
Mit diesem Buch gibt die Autorin einen systematischen Einstieg ins Entwerfen speziell für die Strickmaschine. Aus dem Inhalt:
– Geräte und Material
– Einen Grundschnitt anpassen
– dreidimensionale Formen (Mützen, Handschuhe, Socken)
– V-Ausschnitte und Raglan
– Röcke
– Webmuster
– Mehrfarbige Muster
– Mehr als zwei Farben
– Strukturmuster
– Handgesponnenes Garn
– Experimentelles Arbeiten
Zu fast jedem Kapitel gibt es genaue Anleitungen, mit denen man das Gezeigte gleich üben kann, und dazu jeweils Abwandlungsmöglichkeiten, um eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Dies ist nicht gerade mein Lieblingsbuch zum Thema Entwerfen oder Strickmaschine, aber es gibt hilfreiche und recht umfassende Informationen.

Bea Poulter, Designing for the knitting machine

Raglan mit Rollkragen, raglan with cowl collar

Pullover mit Rundpasse, yoked jumper

Katz und Maus, cats and mice

First of all, I have to apologize: I’ve messed up the authors. Normally, I try to keep some order on my book shelf, but this book was sorted wrongly so that I only stumbled across it while looking for something completely different.
Published 1988 by B.T. Batsford, ISBN 0-7134-5533-0. 140 pages, eight colour plates, many b+w photos and diagrams, original price £12.95.
With this book, the author offers a systematical access to designing specifically for machine knitting. Contents:
– Tools of the Trade (machines and yarns)
– Making a basic pattern to fit
– Three-dimensional shapes (hats, gloves, socks)
– V-necks and Raglans
– Skirts (conventional and sideways)
– Weaving
– Multicolour knitting
– More than two colours (hand selection and intarsia)
– Textured knitting
– Handspun yarns
– Experiments and decorations
Almost each chapter is accompanied by precise instructions so you can immediately practice what you have read. This includes possibilities for alterations, helping you develop and accomplish your own designs. This is certainly not my favourite book about designing or machine knitting, but it contains helpful and comprehensive information.

Die verstrickte Dienstagsfrage – the Wool Sheep’s question 5/2009

Das Wollschaf fragt:
Was steht für Euch bei Eurem Hobby “Stricken” (Häkeln, Färben, Filzen…) im Vordergrund:Einfach der Spaß an der Freud‘, also frei nach dem Motto “erlaubt ist was gefällt und Spaß macht”? oder Absoluter Perfektionismus bei der gesamten Herstellung der Handarbeit und der Anspruch auf ein optimales und perfektes fertiges Produkt? oder von beidem etwas – inwieweit? Sollte alles vollkommen harmonisch aussehen oder darf es auch total verrückt und individuell sein?
Herzlichen Dank an Moni für die heutige Frage!

Ja.
Ja, ich erlaube mir zu stricken, was mir gerade gefällt. Ja, es sollte einigermaßen perfekt sein, denn was wert ist, getan zu werden, ist es wert, gut getan zu werden. Harmonisch, individuell und verrückt schließen sich nach meiner Erfahrung nach nicht aus. Und über Geschmack zu streiten lohnt ohnehin nicht.

The Wool Sheep asks: What do you focus on in your hobby knitting (crocheting, dyeing, felting…)? Simply having fun, anything goes? Or absolute perfection in all aspects from the start to achieve a perfect and ideal product? Or both and to what extent? Should everything fit harmoniously, or may it be totally crazy and individual?
Thank you Moni for today’s question!

Yes.
Yes, I take the liberty to knit what takes my fancy. Yes, it should come out somewhat perfect, for what’s worth to be done is worth to be done well. Harmonious, individual and crazy are not mutually exclusive in my experience. And anyway there’s no accounting for taste.

Meine kleine Buchkritik – my little book review: Stephen Sheard, The Rowan/Brother Designer Machine Knitting Book

Erschienen 1989 bei Century Hutchinson Ltd, London, ISBN 0-7126-2241-1. Gebunden, 128 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Originalpreis £14.95.
Dies ist ein klassisches Anleitungsbuch. Es enthält 25 Pullover und Jacken für Männer und Frauen, die alle aus Rowan Garnen auf Brother Strickmaschinen mit 4,5 mm Nadelabstand, meistens mit Lochkartenautomatik, gestrickt wurden. Die Entwürfe stammen von bekannten britischen Designern wie Carrie White, Edy Lyngaas, Sarah Dallas, Erika Knight oder Rachel Grimmer und tragen auch deren typische Handschrift. Sie sind bis auf wenige Ausnahmen jeweils in drei Größen beschrieben. Einige sind einfarbig, andere enthalten mehr als zehn verschiedene Farben. Die Materialien sind unterschiedlich, ebenso wie der Schwierigkeitsgrad. Die meisten Modelle sind in Norwegertechnik gestrickt, aber man findet auch Fang-, Vorlege- und Lochmuster. Alle sind tragbar, wenn auch natürlich inzwischen in Schnitt und Stil nicht mehr modern, und die Garne sind auch nicht mehr erhältlich. Um sich inspirieren zu lassen, ist diese Buch aber trotzdem bestens geeignet. Hätte ich es nicht schon, würde ich es mir sofort kaufen.

The Rowan/Brother Designer Machine Knitting Book
Christopher Fischer
Carrie White
Edy Lyngaas
Rachel Grimmer
Jane Davies

Published 1989 by Century Hutchinson Ltd, London, ISBN 0-7126-2241-1. Hardback, 128 pages, colour photos throughout. Original price £14.95.
This is a classic instruction book. It contains 25 sweaters and cardigans for men and women, all made with Rowan yarns on Brother standard gauge punchcard knitting machines. The garments were designed by renowned British designers like Carrie White, Edy Lyngaas, Sarah Dallas, Erika Knight or Rachel Grimmer, and they bear their typical handwriting. With some exceptions, they are given in three different sizes each. Some are knit in one colour only, others in more than ten colours. The yarns are different, as is the difficulty. Most of the garments are knit in fair isle technique, but there is also tuck stitch, slip stitch and lace. All of them are wearable, although meanwhile out of date in shape and style, and the yarns are no longer available. Nonetheless, this book is perfectly suited to find inspiration. If I did not already own it, I would buy it immediately.

Die erste Primel – the first primula

Es ist der 22. Januar, auf der Straße liegt noch Schnee, aber auf dem Streifen Wiese hinter dem Haus blüht ganz tapfer die erste Primel des Jahres. Ich glaub es nicht!

Die erste Primel - the first primula

It’s the 22nd of January, there’s still snow on the street, but on the strip of grass behind the house this year’s first primula is blossoming bravely. I can’t believe it!

Die verstrickte Dienstagsfrage – the Wool Sheep’s question 4/2009

Das Wollschaf fragt: “Wenn ihr Wolle ”auf Vorrat“ / ein Schnäppchen kauft, wie viel Gramm / wie viele Knäuel sind es? Kauft Ihr immer genug für einen Pullover ein, damit ihr dann nicht mit dem genialsten Garn für genau dieses Projekt dasteht, davon aber nur 3 Knäuel habt?”
Herzlichen Dank an Matz für die heutige Frage!

Normalerweise habe ich beim Kauf schon eine ungefähre Vorstellung, was draus werden könnte und für wen. Entsprechend wird die Menge kalkuliert. Ich gehe dabei eher nach Metern als nach Gramm, das hat sich für mich bewährt.
Wenn man einige hundert Pullover gestrickt hat, hat man auch gewisse Erfahrungswerte. Die können aber auch täuschen. Ein großer Teil meiner Produktion stammt aus der Zeit, als man lange, weite Säcke mit gerade angesetzten Ärmeln trug. Die schlucken natürlich mehr Material als die moderneren, eher körpernahen Schnitte mit Armkugel. Im Zweifelsfall nehme ich allerdings lieber zuviel Garn als zuwenig.

The Wool Sheep asks: If you buy yarn ahead, how much do you buy? Do you always buy enough for a sweater to avoid having only three balls of the most gorgeous yarn for the perfect project?
Thank you Matz for today’s question!

I normally have a ballpark idea of what to make from a certain yarn and for whom. I calculate the necessary amount accordingly, and rather per length (so many meters) than per weight (so many grams). This has stood the test of time for me.
If you have made hundreds of garments, you have some experience. Unfortunately, this experience can be misleading. A large portion of my production dates back to the time when sweaters were long and roomy with dropped shoulders. Of course they used up more yarn than their modern, fitting, counterparts. But if in doubt, I prefer buying too much yarn rather than not enough.