Sieben Meter pro Tag

Ja, das ist schon ein erbärmlich langsames Tempo. Vor allem, wenn man bedenkt, dass selbst eine Schnecke acht Meter in weniger als zwei Stunden zurücklegen kann.

Sieben Meter pro Tag, oder knapp 300 Meter in sechs Wochen, mit dieser durchschnittlichen Geschwindigkeit strickte ich den Loop-Schal „Milla“, dessen Material und Anleitung aus einer älteren Wundertüte von Birgit Freyer stammen. Aber nun ist er fertig, gerade rechtzeitig, um den bevorstehenden Sommer im Schrank zu verbringen. Ich glaube nämlich nicht, dass wir in diesem Frühjahr tagsüber noch Frost bekommen.

Weshalb es so lange dauerte? Weil ich dachte, ich könnte drei volle Rapporte in der Höhe stricken. Leider reichte das Garn danach nicht mehr zum Abketten, und so blieb das Ganze erst einmal liegen. Mir war klar, dass ich ribbeln musste. Aber erstens ribble ich höchst ungern, und zweitens ist das Garn sehr, sagen wir mal, anhänglich, vor allem an seinesgleichen. Zwar ist kein Mohair darin enthalten, aber es verhält sich dennoch, als wäre dem so. Und dann auch noch ein Lochmuster, wenn auch ein einfaches. Über etwas muss eine Strickerin wie ich erst einmal hinweg kommen.

Nachdem ich mich endlich entschlossen hatte, das Desaster in Ordnung zu bringen, brauchte ich zum Aufziehen von fünf Kraus-Runden und einem halben Lochmuster-Rapport nicht weniger zwei Abende. Das Stricken der letzten Runden (kraus, denn ich fürchte mich nicht vor Linksmaschen) war dann aber ein Kinderspiel.

Ja, ich bin froh, dass ich die zu vielen Runden geribbelt habe. Obwohl ich vom Garn (Alpaka, Viskose und Polyamid) zunächst nicht überzeugt war und es beim Stricken sogar kratzig fand, ist der Schal nach der Wäsche wunderbar weich geworden. Er ist ungefähr 22 cm breit und hat einen Umfang von etwa 160 cm, also kann man ihn zwei- bis dreimal um den Hals wickeln. Wahrscheinlich wird er in der Geschenke-Kiste landen, denn Grau ist nicht unbedingt „meine“ Farbe, und ich besitze auch keine Jacken, zu denen er gut passen würde.
Aber ein WIP weniger ist immer gut.

Ein Gedanke zu „Sieben Meter pro Tag“

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