Nachdem ich in die offenen Maschen für den zweiten „Flügel“ eine zweite Nadel gezogen habe, kann man die Form des Tuchs „Openhearted“ von Romi Hill einigermaßen erkennen. Es dürfte etwa knapp die Hälfte gestrickt sein.
Im Original ist die Farbe übrigens nicht so blaustichig wie auf diesem Bild. Die gelbe Spannunterlage hat die Kamera irritiert.
Die Nadel links hält die Maschen für den zweiten Flügel; am oberen Bildrand sieht man die Nadel, mit der ich das eine Ende weiterstricken muss. Hier kann ich auch erkennen, dass ich mitten im zweiten Höhenrapport bin. Es sollte also kein Problem sein, mit dem Tuch weiterzumachen.
Vorher will ich aber das seltsame Projekt von Stephen West fertigstellen, denn ich kenne mich: Wenn ich es jetzt liegen lasse, weil andere Projekte viel interessanter sind, dann bleibt es in diesem Zustand, bis es verrottet; und dafür war’s dann doch zu teuer. Außerdem wäre es schade um das Garn. Die Farben gefallen mir zwar nicht, aber die Qualität ist hervorragend.
Inzwischen habe ich daran ein langes Stück (auf dem Foto die obere Kante) mit i-Cord abgekettet. Ich fand es etwas seltsam, diese Abkettmethode direkt über einer Biese anzuwenden; es kommt mir vor, als streiche man über ein Sahnehäubchen noch eine Schicht Zuckerguss. Aber wenn der Meister es so möchte…
Fertig ist das Teil immer noch nicht. Als nächstes müssen an der Kante links neue Maschen aufgenommen werden, um ein weiteres Stück Gestrick in einem anderen Muster dran zu basteln. Zur Abwechslung sollen es kleine Noppen werden. Am Ende wird es das komplette Tuch wahrscheinlich aussehen, als hätte Viktor Frankenstein es entworfen; lauter seltsame Muster auf eigenartige und unlogische Weise aneinandergehängt.
ohje, einen iCord-Rand direkt nach Biese….
Die Werke des Meisters sind wirklich zunehmend seltsam.
Aber das vergessene Tuch von Romi ist toll!