The Paris Sweater

Ja, es ist möglich, einen “Pullover” in weniger als einer Stunde mit der Strickmaschine zu stricken. Hinzu kommt natürlich noch etwas Zeit für die Ausarbeitung.

Ein nicht unbegeisterter Blog-Eintrags des Bastelschafs animierte mich, den “Paris Sweater” (kostenlose Anleitung bei Ravelry) zu stricken. Eine Maschenprobe konnte ich mir sparen, weil ich dasselbe Garn (bzw. dieselbe Garnkombination, vier Fäden von Industriekonen) schon einmal glatt rechts verarbeitet hatte und nur am fertigen Teil nachmessen musste. Ansonsten gilt: Maschenprobe machen.
Wer das Ding ebenfalls nachstricken möchte: Es eignet sich wunderbar für alle angehenden MaschinenstrickerInnen, die im Anleitungsbuch noch nicht bis zu der Stelle vorgedrungen sind, wo Zu- und Abnahmen erklärt werden. Ihr könnt Euch die spätere Ausarbeitung wesentlich erleichtern, wenn Ihr an den entscheidenden Stellen (siehe Anleitung) an den Kanten Markierungsfäden anbringt, damit Ihr am Ende wisst, von wo bis wo genäht werden muss und von wo bis wo die Kante offen bleiben sollte. Ansonsten wird so ein Riesen-Rechteck nämlich schnell unübersichtlich. Meine Berechnungen zu den Markierungen habe ich auf meiner Ravelry-Projektseite festgehalten.

The Paris Sweater

Zusätzlich habe ich mir noch die Mühe gemacht, die Öffnungen mit ein wenig Rippenblende zu versehen, damit das Ganze nicht allzu grauenvoll rollt. Dadurch ist der Garnverbrauch etwas höher. Insgesamt habe ich knapp 450 g Baumwoll-Viskose-Acryl-Mix, Lauflänge ca. 380 m/100 g, mit einer Gesamtlänge von etwa 1.700 m verstrickt. Mit der Strickmaschine ist das alles glücklicherweise ein überschaubarer Aufwand; von Hand hätte ich es wirklich nicht machen wollen. Außerdem bin ich dankbar, nur Konenreste aus dem Vorrat verarbeitet zu haben. Um ein teures Garn hätte es mir leid getan.

Zu Komfort und Passform: Eine Zwangsjacke dürfte vermutlich bequemer sein und ein Müllsack etwas eleganter. Die Begeisterung des Bastelschafs kann ich auch mit viel Wohlwollen nicht nachvollziehen. Dieses Kleidungsstück ist einfach nur grotesk. Aber alle, denen es auf Kleidsamkeit und Tragbarkeit nicht so ankommt, haben damit eine höchst stylishe Ergänzung ihrer Garderobe.

6 Gedanken zu „The Paris Sweater“

  1. Vielleicht läuft das ja auch unter Grunge oder Endzeit, oder das Anpassen von Kleidung an die Form des menschlichen Körpers wird mittlerweile von Leuten wie uns überbewertet.

    Ich bin froh, dass weder der Aufwand an Zeit noch der an Garn mir weh tut.

  2. Hallo Bastelschaf, es ist völlig in Ordnung, dass Du den Pulli gern magst, wenn er bei Dir besser sitzt als bei mir. Der Körperbau und die Vorstellungen von Sitz und Passform sind bei verschiedenen Menschen unterschiedlich, sonst wär’s ja auch langweilig. 🙂
    Danke auch für die anderen Kommentare. Wie gut, dass jede Strickerin für sich entscheiden kann, was sie als tragbar empfindet und ab wo es unbequem wird.

Schreibe einen Kommentar zu Admin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*