Verschenk-Handschuhe

Vor knapp zwei Wochen brauchte ich mal wieder eine Kiste Saft. Deshalb begab ich mich zu meinem bevorzugten Getränkeshop. Es war ein kalter Vormittag, und ich trug meine fingerlosen „Autofahrer“-Handschuhe.

Der Laden war gerade leer, und beim Bezahlen kam ich ins Gespräch mit der Kassiererin. Hätte es andere Kunden nach mir gegeben, hätte ich das natürlich nicht gemacht. Aber so bot es sich an, sie zu fragen, ob es ihr nicht zu kalt sei. Doch, bestätigte sie. Vor allem wenn viel los sei und die Tür sich ständig öffne, bekomme sie kalte Hände. Ich zeigte meine behandschuhten Hände vor und fragte, ob so etwas helfen würde, dann könnte ich ihr etwas Ähnliches stricken. Ja, gern, befand sie, aber bitte nicht so hell.

Zuhause angekommen, durchstöberte ich zunächst meine Anleitungen via Ravelry-Datenbank (Filtern ist etwas Wunderbares) und stieß auf die Smith Gloves. Passend dazu fand sich in meinem Vorrat ein teilgeribbeltes Knäuel Sockengarn in Marineblau.

Vermutlich wäre es schwierig, das Muster in einem Diagramm darzustellen; die Anleitung besteht jedenfalls nur aus Text. Deshalb fiel es mir relativ schwer, danach zu stricken. Für den ersten Handschuh benötigte ich eine Woche. Den zweiten schaffte ich dann in drei Tagen.

Verbraucht habe ich übrigens, anders als in der Anleitung angegeben, nur 50 g, obwohl ich den oberen Bereich um mehrere Runden höher strickte als vorgesehen.

Am Abend der Fertigstellung kam das Paar noch in die Waschmaschine (zusammen mit anderen Wollsachen natürlich, darunter ein Angorapullover, deshalb sind die Handschuhe ein wenig befusselt), und jetzt warte ich nur auf den nächsten Einkauf beim Getränkeshop, um sie der Kassiererin zu übergeben.

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