Das Wollschaf fragt diesmal:
Dicke Garne sind momentan “in”, werden in Frauenzeitschriften für die dortigen Modelle verwendet und finden sich verstärkt in Wollgeschäften. Wie hältst Du es damit? Verwendest Du solche Garne? Wenn ja, wofür? Bist Du zufrieden mit den Ergebnissen? Und was ist für Stricknadelstärken Dein Komfortbereich?
Vielen Dank an Jinx für die heutige Frage!
Da ich keine Frauenzeitschriften lese, weiß ich gar nicht, was momentan “in” ist. Aber ich stricke ohnehin hauptsächlich Projekte, die mir gerade in den Kram passen oder für die ich passendes Garn zuhause liegen habe, deshalb mache ich mir über dicke Garne oder über das, was gerade “in” ist, nur selten Gedanken.
Ein paar Mal habe ich tatsächlich sehr dicke Wolle verarbeitet, die auf unerforschlichen Wegen in meinen Vorrat gelangt und, da gutes Material, mir zum Wegwerfen zu schade war. Zweimal war’s Nadelstärke 8 (Pullover, Pullunder), einmal sogar Nadelstärke 15 (Leibteile eines Raglan-Pullovers. Aber richtig Spaß gemacht hat es nicht, ich fand es mühsam und anstrengend. Deshalb verstehe ich auch nicht, weshalb Strickzeitschrift-Redakteure immer schreiben, Stricken mit dicken Nadeln gehe schnell und einfach. Was für ein Unfug. In der Zeit, in der ich eine einzige Masche mit dickem Garn stricke, schaffe ich mindestens drei mit dünnem.
Mützen aus dickem Garn finde ich noch ganz okay, aber Schals mag ich lieber aus feinem Material, weil man sie dann besser um den Hals wickeln kann. Meine Nadelstärken-Schmerzgrenze nach oben liegt übrigens bei ungefähr 5 mm. Was darüber ist, geht mir nur mühsam von der Hand, und ich vermeide es, wenn irgend möglich.