Spaziergang in Oslo – Oslo Walk

Das nächste Weihnachtsfest kommt bestimmt, deshalb bin ich schon eifrig damit beschäftigt, Geschenke anzufertigen. Eins davon wird das Tuch “Oslo Walk Shawl”, eine Art halbrunder Schal aus dünnem Garn mit eingestrickten Perlen. Die ersten Reihen waren die Pest, wegen der vielen Perlen. Aber es werden dann immer weniger. Der Rest ist relativ einfach zu stricken. Inzwischen bin ich bei den verlängerten Reihen.

Oslo Walk Shawl

Next Christmas is getting nearer, and I’m already busy producing Christmas presents. One of them will be the “Oslo Walk Shawl”, a kind of semicircular scarf made of lace yarn and knit-in beads. The first rows were very difficult and slow-going because of the many beads. But they are used less in the following rows, and the rest is rather easy to knit. Meanwhile I’ve reached the region of short-rowing.

Weg war sie – And then it was gone

Zum gestrigen Mädels-Filmabend nahm ich die frisch gestrickte Mütze “Arbacia” (Design: Woolly Wormhead) mit, um sie auf einem hübschen Kopf zu fotografieren. Und die Kollegin, die sich zur Verfügung stellte, verliebte sich sofort in diese Mütze. Zu allem Überfluss sah sie auch noch prima damit aus. Da blieb mir ja nichts anderes übrig, als ihr die Mütze zu überlassen. 🙂
Zum Glück kann man diesen Entwurf mit der Maschine stricken, und das geht auch noch relativ schnell. Drei Abende habe ich gebraucht, zwei fürs Stricken und einen fürs Zusammennähen im Maschenstich. Das war übrigens gar nicht so einfach, weil man es hier gleichzeitig mit Lochmuster und verkürzten Reihen zu tun hat. Das Garn fürs nächste Exemplar liegt schon bereit.

Design “Arbacia”, Woolly Wormhead

When I went to our chick flick yesterday, I took the brandnew “Arbacia” tam (design: Woolly Wormhead) with me to take a photo on a pretty girl’s head. And the colleague who was kind enough to pose immediately fell in love with this hat. On top of that, she looked wonderful with it. So I had no chance but to give it to her. 🙂
Luckily, this design can be made on the knitting machine, and it is rather quickly done. It took me three nights, two for the knitting and one for the sewing in kitchener stitch. By the way, the sewing was not that easy because of lace patterning and short rows at the same time.
The yarn for the next hat is already prepared.

Die verstrickte Dienstagsfrage 8/2011

Das Wollschaf will diesmal wissen:
Besitzt du auch ein variables Nadelset mit auswechselbaren Nadelspitzen und verschieden langen Seilen? Hast du sogar mehrere? Was sind die Vorteile dieser Sets? Gibt’s auch Nachteile? Wenn du keines hast – warum nicht?
Vielen Dank an Monika für die heutige Frage!

Tatsächlich besitze ich nicht nur ein solches Nadelset, sondern sogar zwei. Zuerst kaufte ich mir den blauen “Denise”-Satz, weil ich die Idee der Wechselspitzen toll fand. Nachdem ich mit der “Denise”-Qualität nicht so recht glücklich war, versuchte ich es später mit einem “Knitpicks”-Set direkt aus den USA. Benutzen tue ich beide nicht (mehr). Die wenigen Vorteile wogen die in meinen Augen gravierenden Nachteile einfach nicht auf.
Klar ist es schön, wenn man wie bei den Denise-Nadeln mit einer Vierteldrehung mehrere kürzere Seile zu einem langen verbinden kann. Ärgerlich wird es, wenn sich diese Verbindungen mit einer Viertelgegendrehung spontan lösen, während man an einem großen, schweren Strickstück arbeitet. Mir passierte das mehrmals. Weitere Nachteile: Die Denise-Seile sind relativ dick, das Gestrick rutscht darauf nicht besonders gut. Und die Nadeln selbst sind mir nicht griffig genug. Ich finde sie “wabbelig” und etwas zu kurz.
Mit den Knitpicks-Nadeln (Metall) war ich zunächst sehr zufrieden, bis sich nach zwei Jahren nur mäßigen Gebrauchs wiederholt die Gewindehülsen von den Seilen lösten. Natürlich kann man alle Hülsen der Reihe nach selbst neu verkleben. Aber ich habe das Set nun mal nicht als Bastelbogen gekauft, sondern zum Stricken, und außerdem bin ich bastelmäßig unbegabt. Die Nadeln haben einen nicht unerheblichen Preis, und für diesen Preis erwarte ich, dass man sie nicht ständig reparieren muss. (Da ich sie über einen Kollegen aus USA bezogen habe, ist Zurücksenden leider keine Option für mich.)
Ein weiterer Nachteil bei solchen Systemen ist, dass man zwangsläufig Nadelstärken mitkauft, die man kaum je verwendet. Für mich haben sich beide Modellreihen nicht bewährt, und ich werde keinen dritten Versuch mit irgendeinem anderen Fabrikat starten. Von früher besitze ich noch jede Menge ältere, gut eingestrickte Rundstricknadeln unterschiedlichster Provenienz, und nach Bedarf habe ich diverse schöne, glatte Addi-Nadeln in verschiedenen Längen und Stärken angeschafft. Sie alle können einiges an Zug und Druck vertragen, und ich kann damit entspannt und sorglos stricken.
Für Sets bin ich jedenfalls nicht geeignet.

Hebemaschen bzw. Vorlegemuster

In letzter Zeit kommt es gelegentlich vor, dass typische Maschinestrickmuster von Hand gearbeitet werden. Zuerst fiel mir das bei der Summit Stola auf. Dann stieß ich bei Ravelry auf das Modell Tokyo (Ravelry-Link). Es zeigt ein Muster mit Hebemaschen auf glatt-rechts-Basis, eher ungewöhnlich für Handstrick. Ich fand es interessant und setzte es anhand der Abbildung um für die Strickmaschine.

Vorlegemuster des Modells “Tokyo”

Es war ziemlich mühsam, in jeder Reihe die Farbe zu wechseln, und mir gefiel das Ergebnis auch farblich nicht besonders. Aber es hatte definitiv Potenzial. Zunächst vergrößerte ich es insgesamt, weil es bei einer kleineren Maschenprobe für meinen Geschmack zu unruhig wirkte. Bei der Gelegenheit änderte ich es auch so, dass nur alle zwei Reihen die Farbe gewechselt wird. Dann wählte ich Farben, die einen deutlicheren Hell-Dunkel-Kontrast ergeben. Zu guter Letzt modifizierte ich das Muster noch so, dass die Spannfäden möglichst kurz wurden. Das Ergebnis seht Ihr auf dem zweiten Bild.

Vorlegemuster, überarbeitet

Ich konnte nicht widerstehen – I couldn’t resist

Neulich wurde bei der Wollerey ein wenig aufgeräumt. Dabei fanden sich kleinere Restbestände von Garnen, die eigentlich nicht mehr erhältlich sind und auch nicht mehr gefärbt werden. Darunter waren diese Stränge “Doppio” in einer sehr schönen Braun-Beige-Kombination. Und diese Kombination konnte ich ergattern. Gestern traf sie ein. 500 g bzw. 2000 Meter, das sollte doch für einen schönen Pulli reichen.

Wollerey “Doppio” in Caramel-Farben

Recently, there was a kind of clearance at Wollerey. Small oddments of yarns that actually are discontinued turned up, which will not be available any more. Among them were these hanks of “Doppio” in a lovely brown-beige combination. And I got them! They arrived yesterday. 500 grams or 2000 meters, this should be enough for a nice sweater.

Prototyp

Beim Stricken der Swing-Armstulpe hatte ich leichte Probleme. Nicht so sehr wegen der Technik, die ist nämlich prima und gut verständlich beschrieben. Aber es waren keine Maße (Länge und Umfang) für das Teil angegeben, und für meine nicht so ganz schlanken Ärmchen waren die vorgegebenen zwei Mustersätze einfach zuwenig. Heidrun hatte jedoch gleich ein ganzes Sortiment an Vorschlägen, wie man den Umfang vergrößern könnte, und damit konnte ich meinen Prototypen fertigstellen.

Armstulpe, Vorderseite

Beim nächsten Exemplar werde ich die “Pausen” mit weniger Reihen stricken, dann sollte es perfekt passen.

Der Trennstab im Supermarkt

Bis heute konnte ich nicht herausbekommen, für welchen Abgrenzungsbereich des Einkaufs man eigentlich zuständig ist: Legt man den Trennstab vor die eigenen Einkäufe, damit sie nicht versehentlich vom Vorkunden mitgekauft werden, oder grenzt man sich nach hinten ab, um nicht die Waren des Nachfolgenden mitbezahlen zu müssen?
Analog zum Autofahren hätte ich vermutet, dass man sich in erster Linie nach vorn orientiert. Für das, was hinter einem passiert, sollte der Hintermann bzw. die Hinterfrau zuständig sein, zumal man ja hinten keine Augen hat und gelegentlich sogar niemand hinter einem ist. Klingt logisch, oder?
Gestern abend hatte ich ein sehr interessantes Erlebnis im Supermarkt. Vor mir eine ältere Dame, die ewig zum Einpacken brauchte, hinter mir zunächst gar niemand, dann plötzlich ein Mann im Blaumann, der seine Kartoffelchips und seine Zartbitterschokolade mit Müsli-Geschmack extrem dicht auf dem Band hinter meinem Roggenbrot, dem Waschpulver und der Kaffeesahne fürs Büro platzierte. Husch, hatte die Kassiererin seine Waren schon mit eingescant. Ich rief “halt”, und die Kassierdame buchte die Sachen mühsam zurück. Derweil machte der Mann mir lautstark Vorwürfe, dass ich keinen Trennstab hinter meine Einkäufe gelegt hätte und wohl überhaupt zu dumm für diese Welt sei. Ich hatte keine Lust auf eine Auseinandersetzung, packte mein Zeug zusammen und ging meines Weges.
Aber falls mir noch einmal so etwas passieren sollte, habe ich mir schon mal eine Strategie zurechtgelegt: Ich werde die Fremd-Waren einfach mitkaufen, sofern es nicht gerade besonders kostspielige Artikel sind. Selbst wenn ich sie nicht gebrauchen kann. Dann kann derjenige, der zu dämlich ist, ein Trennhölzchen VOR seine Einkäufe zu legen, nämlich noch einmal durch den Laden laufen, um die fehlenden Artikel nachzukaufen. Vielleicht lernt er dann, in welche Richtung man lieber nicht schimpfen sollte und dass es sinnvoll sein kann, nach vorn zu gucken.

Die verstrickte Dienstagsfrage 6/2011

Das Wollschaf fragt diesmal:
Dicke Garne sind momentan “in”, werden in Frauenzeitschriften für die dortigen Modelle verwendet und finden sich verstärkt in Wollgeschäften. Wie hältst Du es damit? Verwendest Du solche Garne? Wenn ja, wofür? Bist Du zufrieden mit den Ergebnissen? Und was ist für Stricknadelstärken Dein Komfortbereich?
Vielen Dank an Jinx für die heutige Frage!

Da ich keine Frauenzeitschriften lese, weiß ich gar nicht, was momentan “in” ist. Aber ich stricke ohnehin hauptsächlich Projekte, die mir gerade in den Kram passen oder für die ich passendes Garn zuhause liegen habe, deshalb mache ich mir über dicke Garne oder über das, was gerade “in” ist, nur selten Gedanken.
Ein paar Mal habe ich tatsächlich sehr dicke Wolle verarbeitet, die auf unerforschlichen Wegen in meinen Vorrat gelangt und, da gutes Material, mir zum Wegwerfen zu schade war. Zweimal war’s Nadelstärke 8 (Pullover, Pullunder), einmal sogar Nadelstärke 15 (Leibteile eines Raglan-Pullovers. Aber richtig Spaß gemacht hat es nicht, ich fand es mühsam und anstrengend. Deshalb verstehe ich auch nicht, weshalb Strickzeitschrift-Redakteure immer schreiben, Stricken mit dicken Nadeln gehe schnell und einfach. Was für ein Unfug. In der Zeit, in der ich eine einzige Masche mit dickem Garn stricke, schaffe ich mindestens drei mit dünnem.
Mützen aus dickem Garn finde ich noch ganz okay, aber Schals mag ich lieber aus feinem Material, weil man sie dann besser um den Hals wickeln kann. Meine Nadelstärken-Schmerzgrenze nach oben liegt übrigens bei ungefähr 5 mm. Was darüber ist, geht mir nur mühsam von der Hand, und ich vermeide es, wenn irgend möglich.

Verkürzte Reihen

Seit fast vier Wochen habe ich hier den ersten Kursbaustein zum “Swing-Stricken” liegen. Vor einigen Tagen fand ich dann endlich Zeit und Gelegenheit, diese Technik auszuprobieren. Die Anleitung ist sehr präzise geschrieben, und wenn man sie richtig liest und sich dran hält (was ich zuerst nicht getan hatte), dann kommt auch tatsächlich etwas heraus, das der Vorlage nicht nur entfernt ähnelt.

Swing-Stricken, Kursbaustein 1

Dies ist knapp der erste “Mustersatz” für quer gestrickte Armstulpen. Ich werde ungefähr drei solcher Mustersätze benötigen, damit die Stulpe ums Handgelenk passt.