Mein Zimtstern-Abenteuer

Auf mehrfachen Wunsch eines einzelnen Herrn und weil übermorgen ja schon der erste Advent ist, begann ich heute den diesjährigen Kampf an der Zimtstern-Front.

Auf der einen Seite war ich, zusammen mit ein paar Gerätschaften, die mich unterstützten. Dazu gehörten eine mindestens zehn Jahe alte Moulinette zum Zerkleinern der Haselnüsse, ein noch älterer Handmixer fürs Steifschlagen des Eiweiß und ein ziemlich neuer Teigroller, mit dem man den Teig gleichmäßig in der richtigen Dicke ausrollen kann. Zusätzlich sollten ein Mehlsieb zum Sieben des Puderzuckers und natürlich Stern-Ausstechformen mitmachen.
Auf der anderen Seite standen: Drei Eiweiß, 325 g Haselnüsse, eine Packung Puderzucker, zwei Teelöffel Zimt, etwas gemahlene Vanille und drei Tropfen Bittermandelöl.
Man glaubt nicht, welche destruktive Energie eine so kleine Zutatenliste aufbringen kann.

Eiweiß und Haselnüsse ließen sich wie geplant steifschlagen bzw. mahlen und machten einstweilen keine Schwierigkeiten. Der Puderzucker allerdings gewann seinen Zweikampf mit dem Mehlsieb. Der Rückholdraht des Mehlsiebs rutschte aus seiner Führung, und das Mehlsieb siebte daraufhin nicht mehr richtig. Hier wird eine Neuanschaffung nötig.
Dann stellte ich vier Esslöffel gesüßten Eischnee beiseite und mischte die übrigen Zutaten zusammen. Es ergab den klebrigsten Teig, den ich seit meinem ersten und einzigen Hutzelbrot-Versuch (ca. 1999) an den Händen gehabt habe. Dort wollte er sich hartnäckig halten, nur mit viel Glück gelang es mir, den größeren Teil auf die Arbeitsfläche zu befördern. Ich deckte ein großes Stück Klarsichtfolie drüber (eine hervorragende Idee, wie sich zeigte) und drückte bzw. rollte ihn mit meinem Spezial-Teigroller auf 6 mm Dicke. Die Klarsichtfolie ließ sich anstandslos abziehen, vor mir lag eine gleichmäßige Teigfläche. Ich begann mit dem Ausstechen. Nach drei Sternen war die Ausstechform komplett verklebt und ließ sich außerdem nicht mehr richtig zum Stern schließen. Auch hier wird eine Neuanschaffung nötig.
Die Teigfitzel klebten abwechselnd an meinen Fingern und an der kaputten Ausstechform und wollten partout nicht zurück auf die Arbeitsplatte. Letztlich gelang es mir dann aber doch, mit viel Trickserei zwei Bleche mit höchst eigenwillig geformten Plätzchen zu belegen, jedes ein absolutes Unikat. Wenigstens gab es dann beim Backen keine unvorhergesehenen Zwischenfälle.

Zimtplätzchen

Zugegeben, das Design lässt sicherlich zu wünschen übrig. Geschmacklich und in der Konsistenz allerdings sind diese Zimtsterneplätzchen perfekt gelungen. Sie sind innen noch etwas weich, genau so, wie sie sein müssen. Ich bin sicher, dass sie allerhöchsten Beifall finden und viel zu schnell aufgegessen werden.

5 Gedanken zu „Mein Zimtstern-Abenteuer“

  1. ohje welche eine Vorweihnachtskatastrophe…..

    aber wusstest du nicht, dass man Zimtsterne direkt auf ein Backpapier ausrollt, dann die Frischhaltefolie drauf
    und ganz wichtig die Ausstecher bei Zimtsternen immer entweder vorher in Wasser tränken oder Puderzucker und dann ausstechen, sonst gibt es Zimtplätzchen und keine Sterne.

    naja vielleicht nächstes Jahr. *G*

  2. Ich backe in solchen Fällen immer Zimtrauten. Nicht so weihnachtlich, aber geschmacklich genauso gut und arbeitsfreundlicher.
    Guten Appetit!
    Dorothee

  3. Den Kampf mit den Zimtsternen habe ich letztes Jahr auch verloren (aus den gleichen Gruenden wie du), und daher dieses Jahr von der Plaetzchenliste gestrichen.

    Gegen die Anisplaetzchen verliere ich auch jedes Jahr.

    Aber die Hauptsache ist, sie schmecken!!!!!

  4. Danke fürs Mitfühlen, und vor allem vielen Dank für die Tipps! Die werde ich beim nächsten Versuch anwenden; diese Plätzchen schmecken nämlich zu gut, um sie von der Liste zu streichen. Erst einmal müssen aber solidere Stern-Ausstechformen und ein neues Mehlsieb her.

  5. Ohje, Zimtsterne…mein erster Versuch war ähnlich wie Deiner.
    Mein Tipp: mehr Nüsse (klassischerweise macht man Zimtsterne übrigens mit Mandeln!) so viel, daß der Teig nicht mehr total klebt. Dann zwischen Frischhaltefolie ausrollen und – wie schon gesagt – die Form immer wieder in Wasser tunken.
    Dann im Ofen eher trocknen, denn backen. IMHO schmeckt es anders, ob man Sterne oder Rauten macht…..

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