Ungewöhnliche Zustellung

Als Berufstätige bin ich es gewohnt, Probleme mit Paketdiensten jeglicher Couleur (weiß, gelb, rot, blau, braun, …) zu haben. Mitunter lasse ich an alternative Adressen schicken, um Schwierigkeiten zu vermeiden, aber manchmal will man etwas schnell und direkt nach Hause bekommen. Glücklicherweise habe ich freundliche und hilfsbereite Nachbarn, die Sendungen für mich annehmen, sofern sie zuhause sind. Natürlich ist das auch nicht immer der Fall.

Heute erwartete ich eine Sendung von Amazon. Der DHL-Paketbote kommt bei uns üblicherweise schon relativ früh; folglich schaute ich am späten Vormittag neugierig in die Sendungsverfolgung, bei wem meine Sendung wohl gelandet ist. Und ich staunte nicht schlecht:

Zustellbestätigung

Zwetschgenstrudel

Während der Zwetschgenzeit, also praktisch von September bis November, hätte ich persönlich kein Problem damit, jede Woche Zwetschgendatschi mit Hefeboden zu backen und zu essen. Wenn allerdings manche Familienmitglieder bereits nach der dritten Woche deutliche Anzeichen von Missbilligung erkennen lassen, tut man gut daran, etwas Abwechslung ins Kuchenprogramm zu bringen. Die Basis-Zutaten kann man ja beibehalten. Diese Woche gibt’s also Strudel. 🙂

Für den Teig:
150 g Weizenmehl, 405er
50 ml Wasser, bei Bedarf etwas mehr
2 Esslöffel Butter
Mehl zum Ausrollen
Für die Füllung:
zerlassene Butter
35-40 g Haselnüsse, wahlweise gehackt oder gemahlen
1/4 Teelöffel gemahlenen Zimt
1 Messerspitze gemahlene Nelken
500 g entsteinte Zwetschgen, die Hälften je nach Größe geviertelt oder gesechstelt
Zum Bestreichen:
2 Esslöffel saure Sahne oder Schmand
zerlassene Butter
1 Esslöffel Puderzucker

Zubereitung:
Weizenmehl in eine Schüssel geben, Wasser erwärmen, Butter darin zerlassen und beides mit dem Mehl zu einem elastischen Teig verkneten.
Je nach Trockenheit des Teigs noch tropfenweise soviel Wasser einkneten, bis er die richtige Konsistenz hat, beim Kneten soll er elastisch sein und gut zusammenhalten.
In eine Plastikfolie einwickeln und 30-60 Minuten ruhen lassen. Bitte nicht versuchen, den Teig sofort weiterzuverarbeiten; das Mehl muss erst quellen.
Inzwischen die Haselnüsse hacken oder mahlen und mit den Gewürzen mischen, die Zwetschgen entsteinen und klein schneiden.

Zutaten, bereit gestellt

Ein Geschirrtuch (bitte kein Mikrofasertuch oder ähnlich neumodischen Kram verwenden, sondern solides Leinen oder Halbleinen!) auf der Arbeitsfläche ausbreiten und bemehlen. Den Teig in zwei Hälften teilen und diese einzeln mit viel Druck auf mindestens 30×40 cm, so dünn wie möglich, ausrollen. Man muß das Muster des Geschirrtuchs darunter erkennen können. Die Teigplatte dünn mit zerlassener Butter bestreichen und mit der Hälfte der Nuß-Gewürz-Mischung bestreuen, dabei die Ränder freilassen. Mit der Hälfte der Zwetschgen belegen, mehr zum Anfang der Teigplatte hin aufhäufen, zum Ende hin mehr freilassen. Teigplatte mit Hilfe des Geschirrtuchs aufrollen, dabei die Seiten einschlagen. In eine viereckige gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Form legen. Mit der zweiten Teighälfte ebenso verfahren. Beide Strudel mit saurer Sahne oder Schmand bestreichen.
Wenn alles gut geklappt hat, sollte das Ergebnis ungefähr so aussehen:

Strudel fertig zum Backen

Die Form in den kalten Backofen schieben. Ofen auf 175 Grad Umluft stellen und etwa 40-45 Minuten backen, dabei die Temperatur auf 150 Grad reduzieren, falls die Strudel zu braun werden. Nach dem Backen sofort dünn mit flüssiger Butter bepinseln und mit Puderzucker überstäuben. Möglichst warm genießen.

Zwetschgenstrudel, fertig

Ich weiß, dass manche Leute Angst vor dem Ausrollen und Füllen eines Strudelteigs haben. Mir ging es früher nicht anders. Dieses Rezept ist einfacher in der Handhabung, weil man nicht eine große, sondern zwei kleinere Teigportionen verarbeitet. Ein weiterer Vorteil: Wenn vier Personen sich diese Menge teilen, gibt es keinen Streit um die Mittelstücke, weil jeder einfach einen halben kleinen Strudel bekommt. 😉

Abketten ist nicht gleich Abketten

Nach wie vor habe ich das Modell Shleeves in Arbeit. Gestern abend kettete ich die Spitzenbordüre ab. Dafür brauchte ich drei Anläufe.

Meinen ersten Versuch startete ich mit der herkömmlichen Methode: Eine Masche abstricken und die vorherige Masche überziehen. Das ergab trotz dickerer Nadel eine zwar saubere, aber zu feste Abkettkante. Die Bordüre soll später zu einem Zackenrand gespannt werden, dafür braucht man mehr Elastizität. Ich merkte nach wenigen Maschen, dass es so nicht funktionieren würde, stoppte umgehend und löste die Abkettkante behutsam wieder auf bis zum Reihenanfang.

Für meinen zweiten Versuch zog ich Fachliteratur zu Rate, nämlich Leslie Ann Bestors Buch “Cast On, Bind Off”, das auf Deutsch übrigens unter dem Namen “Anschlagen und Abketten” erhältlich ist. Darin sind 21 verschiedene Abkettmethoden beschrieben. Ich wählte die Variante “Lace” von Seite 168, bei der man jeweils zwei Maschen verschränkt zusammenstrickt. Nach knapp zwei Dutzend Maschen war aber erkennbar, dass auch diese Kante zu fest wurde. Also wieder aufziehen, was bei dieser Stricktechnik zum Glück nicht besonders schwierig ist.

Auf der folgenden Seite im Buch fand ich dann eine Abkettart, die sich für meinen Zweck besser eignete: “Elastic Bind Off”. Auch hier werden zwei Maschen verschränkt zusammengestrickt, jedoch wird die linke von beiden zuvor noch normal abgestrickt. Das ergibt eine ausreichend elastische, aber nicht zu labberige Kante, die sich gut spannen lässt. Hier ist die rückwärtige Mitte provisorisch aufgenadelt:

Shleeves, Teil der Lochmusterkante

Natürlich ist das Gestrick hier nicht vollständig gespannt; die Maschen sind noch unregelmäßig. Aber man kann schon ungefähr erkennen, wie es einmal aussehen wird. Als nächstes sind nun die Ärmel an der Reihe; sie werden aus den offenen Maschen der Armlöcher herausgestrickt.

Was habe ich gelernt? Die erstbeste oder üblichste Methode ist nicht unbedingt die sinnvollste sein. Es lohnt sich, genau hinzuschauen und sofort aufzuhören, wenn man feststellt, dass etwas nicht wie gewünscht funktioniert. Und es ist gut, wenn einem verschiedene Methoden zur Verfügung stehen. Ich hätte mich sehr geärgert, wenn ich die komplette Kante über mehr als 400 Maschen zu eng abgekettet hätte. Glücklicherweise merkte ich zweimal rechtzeitig, dass meine Methoden nicht optimal waren, und konnte es letztlich besser machen.

Shleeves

Das Modell Shleeves ist ein Mittelding aus Tuch und Jäckchen, nicht schwierig zu stricken, aber mit Pfiff. Ich stieß zufällig im Juni darauf, als es gerade herabgesetzt war, und dann hatte ich das Glück, die Anleitung von einer lieben Bekannten im Zuge eines Tauschgeschäfts via Ravelry geschenkt zu bekommen.

Seit nunmehr fast zwei Monaten stricke ich dieses Modell aus “Merisa Lace”, einem dünnen Merinogarn von der Wollerey. Mal geht es schneller, mal langsamer, je nach meiner verfügbaren Zeit. Beim letzten Stricktreff vor zehn Tagen hatte ich es dabei, als gerade die Armlöcher an der Reihe waren. Das bot ein spannendes und hochwissenschaftliches Gesprächsthema. In unserer Runde kamen wir nämlich zu dem Schluss, dass ein gewöhnliches Loch auf der Erde, egal ob ein Armloch, ein Loch in der Socke oder eines in anderen Materialien, ziemlich genau das Gegenteil eines Schwarzen Lochs im Universum ist: Schwarze Löcher sind viel Masse mit Leere um sich herum; Löcher auf der Erde hingegen enthalten hauptsächlich relative Leere und haben Masse drumherum. Ein weiteres spannendes Thema dieses Abends war das Katzen-Butterbrot-Paradoxon. Sage da noch jemand, ein Stricktreffen sei ein langweiliges Event für geistig minderbemittelte alte Damen!

Shleeves, mit Beginn des Lochmusters

Aber zurück zu “Shleeves”. Man hat es hier im Laufe der Zeit (und der Reihen) mit sehr vielen Maschen zu tun; und wenn jemand so zählfaul ist wie ich, dann merkt er oder sie nicht, dass da eventuell zwei Maschen zuviel auf den Nadeln sind, aus welchen Gründen auch immer. Deshalb passte die erste Reihe des Lochmusters nicht richtig. Tatsächlich strickte ich sie insgesamt dreimal, weil ich auch beim zweiten Versuch noch nicht auf die Idee kam, dass meine Maschenzahl vielleicht fehlerhaft sein könnte. Nachdem ich das endlich gemerkt hatte, verstaute ich die beiden überzähligen Maschen mittels Zusammenstricken nach den Zunahmen am Reihenanfang und vor den Zunahmen am Reihenende. Außerdem markierte ich vorsichtshalber die einzelnen Rapporte, um nicht wieder aus dem Tritt zu geraten. Bisher helfen meine Vorsichtsmaßnahmen.

Die nächste Ulina

Im September wird im Kollegenkreis wieder einmal ein kleines Mädchen-Baby erwartet. Und natürlich braucht das Kind, wenn es auf den Herbst zugeht, etwas Warmes zum Anziehen. Hier ist also Ulina Nr. 11, sofern ich mich nicht verzählt habe; es könnten auch schon mehr gewesen sein.

Babyjacke Ulina, die vermutlich elfte

Gestrickt aus lauter Resten, insgesamt etwa 175 Gramm: Ein älterer Rest Schoeller “Menuett” (100 % Schurwolle, die Lauflänge müsste bei etwa 330 m auf 100 g liegen) in Dunkelrot, ein nicht ganz so alter Rest Madelinetosh “80/10/10 Fingering” in Farbe Whippoorwill (blassgrün-meliert) und eine kleine Menge Wollmeise Pure in Farbe “Oh Tannenbaum” (dunkelgrün). Es war ein wenig herausfordernd, die Mengen so in halbwegs gleichmäßigen Streifen zu verteilen, dass es reichte und außerdem noch möglichst gut aussah. Vom blassgrünen Garn hatte ich am meisten, deshalb wurden daraus die breiten Streifen. Vom dunklen Grün hätte ich auch ziemlich viel gehabt, aber mir gefiel es als schmaler Trennstreifen am besten. Für die Halsblende war dann leider nicht mehr genügend rotes Garn vorhanden, deshalb strickte ich sie im hellen Grün. Es sieht damit trotzdem gut aus. Die Knöpfe sind ganz schlicht dunkelgrün, damit sie sich sowohl vom Rot als auch vom Blassgrün gut abheben.

Beim Verteilen der Farben und Reste ist es vielleicht hilfreich zu wissen, dass jede Jackenhälfte vom Anschlag an der Körpermitte bis zum Abketten am Ärmel aus 83 Rippen besteht. Bei dieser Version beträgt der Streifen-Rapport 10 Rippen (3 rot, 1 dunkelgrün, 5 hellgrün, 1 dunkelgrün) und endet mit 3 Rippen in Rot. Einen Nachteil bei solchen Streifenmustern möchte ich übrigens nicht unerwähnt lassen: Man hat ziemlich viele Fäden zu vernähen.

Feine Apfeltorte

Eigentlich ist es für Apfelkuchen jeglicher Art noch etwas zu früh im Jahr. Für meinen Geschmack sind Äpfel Herbst- und Winter-Obst; die Zeit für Apfelkuchen beginnt frühestens im September und endet, wenn die letzten Lageräpfel verbraucht sind. Da ich aber letztes Wochenende von meinen freundlichen Nachbarn eine größere Charge früher, sehr kleiner Äpfel geschenkt bekam, bot es sich an, daraus etwas Feines für den Nachmittagskaffee zu improvisieren. Und damit ich nicht vergesse, wie ich das gemacht habe, notiere ich hier, auf mehrfachen Wunsch eines einzelnen Herrn, meine Rezeptur.

Füllung:
500 g selbst gekochtes Apfelkompott, nach persönlichem Geschmack gesüßt,
Saft und Schale einer kleinen Zitrone,
nach Wunsch eine Handvoll Rosinen.

Teig:
220 g Mehl,
80 g Zucker
140 g Butter in Flöckchen
1 Ei, 1 Eiweiß (das sonst vom Bestreich-Eigelb übrig geblieben wäre)
etwas Butter zum Einfetten der Form (Quiche-Form, 24 cm Durchmesser)

Zum Bestreichen:
1 Eigelb, verquirlt mit
2 Esslöffel Milch oder Sahne

Die Zutaten für die Füllung verrühren.
Aus den Zutaten für den Teig schnell mit kalten Händen einen Mürbeteig zusammenkneten. Nur so lange kneten, bis der Teig gerade zusammenhält. Zu langes Kneten lässt das Mehl quellen, dadurch würde der Teig hart und zäh.
Dann ein Drittel des Teigs in den Kühlschrank geben. Mit den übrigen zwei Dritteln (die man vorher ebenfalls noch kühlen kann) die gefettete Form auslegen, dabei einen kleinen Rand hochziehen. Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen, mit Pergamentpapier bedecken und mit getrockneten Bohnen, Erbsen oder ähnlichem belegen, damit er nicht zu stark aufgeht. Auf dem Bild seht ihr meine Keramik-Back-Bohnen. Die sind sehr praktisch, man kann sie nämlich nach Gebrauch in einem kleinen Netz in der Spülmaschine reinigen. Mit echten getrockneten Hülsenfrüchten ist das schwierig.

Boden der Apfeltorte, ungebacken

Den Boden bei etwa 180 Grad (Umluft) etwa 15 Minuten vorbacken. Dann die Hitze reduzieren auf 160 Grad.
Die Bohnen und das Papier entfernen und die Füllung gleichmäßig auf dem vorgebackenen Teig verteilen.
Das verbliebene Teig-Drittel dünn ausrollen und schmale Streifen ausradeln (oder schneiden, wenn Ihr kein Rollrädchen mit Wellenrand habt). Die Streifen in einem Gittermuster über die Füllung legen und mit verquirltem Eigelb bestreichen.
Die Torte nochmals etwa 30-40 Minuten backen, bis der Rand und die Streifen durchgebacken, aber noch nicht zu dunkel geworden sind. Auskühlen lassen und in zwölf Stücke schneiden. Nach Belieben mit oder ohne Schlagsahne servieren.

fertige Apfeltorte

Es schmeckte übrigens göttlich. 🙂 Die abgeriebene Zitronenschale verleiht der Füllung eine frische, sommerliche Note und macht damit auch einen Apfelkuchen tauglich für heiße Tage.

Die verstrickte Dienstagsfrage Woche 31/2015

Mangels Einreichung neuer Fragen und passend zum derzeitigen “welcheJahreszeitistdaseigentlich”-Wetter hat das Wollschaf eine Frage aus dem 2010er-Archiv ausgebuddelt:
Welches Wetter animiert Euch am ehesten zum Stricken? Bist Du eher “Regenstricker/in” oder “Sonnenstricker/in” – “Nebelstricker/in” oder “Sonnenuntergangsstricker/in”? Oder ist Dir das Wetter beim Stricken schnurzpiepegal?
Vielen Dank an Maria für die heutige Frage!

Ob ich stricke oder nicht, hängt bei mir nicht vom Wetter ab, sondern von der Zeit und vom Stress, wobei diese Faktoren meistens umgekehrt proportional zusammenhängen. Anders ausgedrückt: Habe ich viel Zeit, dann habe ich meistens wenig Stress. Habe ich wenig Zeit, dann steigt üblicherweise der Stress-Pegel. Finde ich jedoch Zeit zum Stricken, dann baue ich damit Stress ab.

Um aufs Wetter zurückzukommen: Das spielt für mich keine Rolle. Wenn ich die Zeit dafür habe, stricke ich bei jedem Wetter und wurde auch schon an einem heißen Sommertag in einem (natürlich verspäteten) Zug der Deutschen Bahn gefragt, ob es mir mit meinem Strickzeug nicht zu warm wäre. Das war es nicht, denn meistens verstricke ich Naturfasern, und die können eventuellen Handschweiß beim Stricken aufsaugen. Dies ist übrigens ein weiteres Argument dafür, dem fertigen Gestrick vor dem ersten Tragen eine Wäsche zu gönnen.

Da ich voll berufstätig bin und zusätzlich diverse familiäre Verpflichtungen habe, ist meine Zeit sehr begrenzt. Es wäre unpraktisch, meine knappe Strickzeit wegen bestimmter Wetterphänomene noch weiter zu verringern. Dann bliebe oft nämlich gar nichts mehr übrig.

Nein, das ist kein Rhabarber.

Was Ihr hier seht, ist Mangold. Meistens bekommt man ihn als komplette Staude und mit weißen Stengeln. Dieser stammt vom Bioland-Händler auf dem Markt, es waren einzelne Stiele von verschiedenen Pflanzen, und sie sind schön bunt.

bunter Mangold vom Markt

Mangold ist verwandt mit den Rüben. Man isst jedoch nicht die Wurzel, sondern Stiele und Blätter. Er schmeckt ähnlich wie Spinat, allerdings etwas kräftiger und erdiger, und kann auch genau so zubereitet werden. Er hat eine längere Garzeit, weil die Blätter nicht so zart wie die des Spinats sind, und die Stiele brauchen ohnehin ein paar Minuten länger. Klassisch italienisch ist die Zubereitung auf römische Art, mit Tomaten, Knoblauch und Sardellenfilets. Man kann aber auch aus einem Gemüse zwei Beilagen machen, indem man die Blätter z.B. wie Spinat mit Knoblauch und gehackten Mandeln dünstet, während die gewürfelten Stiele gesondert in einer hellen Sauce gegart und serviert werden. Eine weitere Variante: Die Blätter mit Hackfleisch (oder etwas beliebigem anderen, z.B. mit den gewürfelten, vorgegarten Stielen) füllen, ähnlich wie Kohlrouladen. Wer Genaueres wissen will: Im Internet finden sich Tausende von Rezepten. Man könnte wochenlang Mangold essen, ohne sich zu wiederholen.

Da mein Mangold aus vielen verschieden großen Blätter und Stielen besteht, eignet er sich nicht fürs Gefülltwerden. Ich werde ihn deshalb auf römische Art zubereiten. Das ergibt eine herzhafte Beilage. Sollten davon Reste bleiben, kann man die übrigens perfekt als Belag für eine Quiche oder Pizza verwenden.

Tuch “Moonwalk”

Vor sechs Tagen erschien der dritte und letzte Anleitungsteil für das Tuch “Moonwalk” von Birgit Freyer. Es ist ein modifiziertes, gebogenes Dreiecktuch, das sich gut um die Schultern legt.

Mit dem ersten Teil der Anleitung hatte ich mich relativ schwer getan, nicht nur, weil er recht umfangreich war, sondern auch, weil ich mir den relativ kurzen Rapport nur schlecht merken konnte. Umso verblüffter war ich, dass mir der zweite Teil und die Abschlussspitze dann so leicht von der Hand gingen. Der Aufbau dieser Musterteile ist so logisch und simpel, dass ich mir die Abfolge gut merken konnte, ohne ständig aufs Diagramm zu schauen. Zusätzlich strickte ich in den letzten Reihen noch ein paar Perlen ein. Da diese in der Anleitung nicht vorgesehen sind, überlegte ich erst eine Weile, wohin sie wohl am besten passen würden, und entschied mich dann für die ausgeprägte Zackenlinie kurz vor dem Abschluss. Hier ist ein Detailbild der Kante; die Perlen (Toho 8/0 Rocailles in Farbe Crystal Gold Lined) erkennt man in der rechten Bildhälfte am besten:

Moonwalk, Spitzenkante

Und zum krönenden Abschluss noch ein Bild vom fertigen Tuch:

Tuch Moonwalk

Gestrickt aus etwa 70 Gramm Posh “Natasha Lace” (50 % Kamel, 50 % Seide, 800 m/100 g) und 10 g TOHO 8/0 Rocailles mit Nadelstärke 4 mm. Das Tuch ist eher klein ausgefallen, die Halskante ist etwa 160 cm lang, und die Höhe beträgt 67 cm. Der Effekt ist trotzdem wunderschön, hauchzart und ätherisch. Die Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt. Und die zwei, drei Fehler, die bestimmt irgendwo drin sind, fallen zumindest mir gar nicht mehr auf. 😉

Wollerey-Abo, Lieferung Nr. 2

Bereits vergangenen Mittwoch erhielt ich die Versandbestätigung fürs Wollerey-Abo, und am Donnerstag konnte ich bei DHL nachlesen, dass die Sendung ins Zustellfahrzeug geladen worden sei. Ausgeliefert wurde sie allerdings erst heute, vielleicht wegen des Streiks, vielleicht wegen des Wetters, vielleicht aus anderen Gründen. Egal, ich freue mich trotzdem wie verrückt über diese wunderschönen Stränge:

Wollerey Abo, Lieferung 2

Bei den dicken rostroten Strängen handelt es sich um die Qualität Schura Silk (60 % Schurwolle, 20 % Ramie, 20 % Seide) in Farbe sr003, die kleinen Stränge sind Sedaca (100 % Seide) in sd6185 (maisgelb) und sc6186 (apfelgrün).

Das Wollerey-Abo ist immer eine Überraschung; man weiß nie genau im voraus, was Dagmar für jede Abonnentin individuell färbt. Aber bisher wurde ich noch nie enttäuscht; ihr Farbgefühl ist hervorragend, und sie weiß, was mir steht.

Was draus wird? Mal schauen, vielleicht ein “Kupuri”-Pulli, für den es die Anleitung voraussichtlich ab der kommenden Woche geben wird.