Das Wollschaf fragt:
Ich habe den Eindruck es gibt immer mehr einzelne Strickanleitungen zu kaufen. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, weil man z. B. bei Ravelry einen größeren Überblick hat. Da gibt es kleine und große Preise.
Wieviel bist du bereit für eine einzige Anleitung zu bezahlen?
Wie hoch muß der Habenwollenfaktor dafür sein?
Herzlichen Dank an Annie für die heutige Frage!
Einzelanleitungen haben meiner Meinung nach viele Vorteile:
1. Man bekommt genau das, was man will und muss nicht zwanzig Anleitungen in einem Buch kaufen, wenn man nur an einer wirklich interessiert ist.
2. Auf diesem Wege bekommt man auch noch Anleitungen, wenn die ursprüngliche Publikation bereits vergriffen ist. So ging es mir mit dem “Central Park Hoodie”. Diese Anleitung hatte ich mir u.a. gekauft, weil ich noch gar keine Erfahrung mit dem Stricken von Kapuzen hatte und lieber auf Nummer Sicher gehen wollte.
3. Einzelanleitungen sind meistens sehr sorgfältig und “narrensicher” aufgebaut, während Zeitschriften und Bücher mehr Strick-Kenntnisse voraussetzen.
4. Oft sind sie auch für mehr Größen vorgesehen als übliche Modelle aus Zeitschriften.
5. Für Designer sind sie sinnvoll, weil man nicht erst genügend Entwürfe für ein ganzes Buch zusammenbekommen muss, bevor man an die Öffentlichkeit gehen kann.
Natürlich bin ich wählerisch, wenn ich mir eine Einzelanleitung kaufe. Es muss schon ein attraktives und ausgefallenes Modell sein, das ich nicht oder nur mit sehr großem Aufwand selbst entwerfen könnte, und ich muss vor allem Verwendung dafür haben. Deshalb kommen Anleitungen für Tücher oder Socken für mich eher nicht in Frage. Meine Preis-Schmerzgrenze liegt bei 7 US$; soviel haben Vivian und Sylvi jeweils gekostet, die ich mir letzten Winter gegönnt habe. Dafür sind es aber auch wirklich ausgefallene Stücke, die ich so niemals selbst entwerfen könnte. Für einfachere Teile würde ich nicht soviel Geld ausgeben bzw. eher das eigene Hirn anwerfen.