Das Wollschaf fragt:
Während der Lektüre einiger Bücher von Stephanie Pearl McPhee, auch unter dem Namen Yarn Harlot bekannt, konnte ich mich in ihren amüsanten Berichten immer wieder selbst erkennen.
Woran merkt Ihr, dass ihr woll- oder stricksüchtig seid? Bei mir äußert es sich beispielsweise darin, dass ich bei einem Ausflug erstmal nachsehe, ob es dort ein Wollgeschäft gibt. Ich beschäftige mich gedanklich schon mit dem nächsten Projekt und der Beschaffung des “Rohstoffes”, kaum dass das aktuelle auf den Nadeln ist. Ich hätte gerne ein Schaf …
Herzlichen Dank an Susanne für die heutige Frage!
Nein, ich bin nicht wollsüchtig. Ich stricke nämlich auch ganz gern mal mit anderen Materialien. Seide, Leinen oder Baumwolle können sehr schön sein. Und ich bin nicht stricksüchtig, weil ich auch häkeln könnte, was ich früher sogar lieber getan habe als stricken.
Nein, ich habe nicht das Bedürfnis, Ausflüge vorzugsweise in Regionen zu unternehmen, in denen es Wollgeschäfte gibt. Das hängt sicher damit zusammen, dass ich zuhause so viel Garn habe, dass sich weiteres nur noch mühsamst unterbringen ließe. Bevor ich mich mit noch mehr Hab und Gut belaste, macht es mir mehr Spaß, meinen Garnvorrat (ein für meine Zwecke vollkommen geeignetes Wort, denn ich sehe keine Notwendigkeit, meine Fremdsprachenkompetenz durch eingestreute Anglizismen zu dokumentieren) durchzusehen und mir zu überlegen, was man daraus stricken könnte. Garne nur nach Bedarf für ein bestimmtes Projekt zu kaufen fände ich übrigens schrecklich. Dann könnte man ja niemals spontan etwas anfangen, das einem gerade in den Sinn kommt. Deshalb ist es für mich auch wichtig, immer ein paar Reste für Experimente zwischendurch zur Hand zu haben. Wie soll man sonst risikolos neue Techniken ausprobieren?
Nein, ich möchte kein Schaf und auch keine anderen faserliefernden Tiere. Ich brauche ja auch keinen Garten, wenn ich aus guten gekauften Zutaten etwas kochen oder backen kann.
Zusammengefasst: Nein. Nach Susannes Definition bin ich nicht strick- oder wollsüchtig. 😉