Allen meinen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erfolgreiches Jahr 2013 bei bester Gesundheit, und natürlich immer genügend Wolle und gute Ideen im Haus.
Monat: Dezember 2012
Auf der Suche
Nachdem das zweite Projekt so flott erledigt und der Grobstricker wieder frei war, wollte ich umgehend mit dem “Four Quarters Sweater” von Pam Allen aus dem Buch “Simple Style” anfangen. Die Wolle lag schon bereit, Noro Shinano aus dem – Moment,ich schau nach – November 2003. Nur das Buch mit der Anleitung fehlte.
Ich guckte in den Bücherschrank. “Lace Style” von Pam Allen war da, “Scarf Style” ebenfalls. Simple Style nicht. Wo konnte es sein?
Ich durchpflügte den Essbereich, wo ich einige Projektstapel an- und abgelegt hatte. Einige ältere ADAC-Zeitschriften wurden zutage und umgehend ins Altpapier befördert, das Buch war nicht dabei. Ich dehnte meine Suche aufs Wohnzimmer aus und schichtete diverse Zeitschriftenstapel um, in der Hoffnung, das gesuchte Buch möge sich darunter materialisieren. Es tat mir den Gefallen nicht. Ich befreite das grüne Sofa von sämtlichen darauf parkenden Wollsträngen, aber auch darunter war kein Buch. Im Gästezimmer fuhr ich mit der Suche fort. Es ist ziemlich klein, darin kann man nicht viel verstecken. Das Buch war dort auch nicht. Stattdessen fand ich zwischen zwei anderen Büchern mein seit Monaten vermisstes Nähnadelmäppchen wieder. So hatte sich die Suchaktion wenigstens in dieser Hinsicht gelohnt.
Allmählich wusste ich nicht mehr, wo ich noch nachschauen sollte. Meine Verzweiflung wuchs, und ich spielte sogar mit dem Gedanken, es mir noch einmal bei Amazon zu bestellen. Nur konnte ich es dort nicht finden. Also weitersuchen. Vielleicht hatte es sich im Bücherregal irgendwo nach hinten verkrümelt? Ich holte die Trittleiter (Abraham bis Cosgrove ist im Bücherschrank ganz oben links) und schob die Bücher der Reihe nach säuberlich zurecht, so dass sie eine Flucht bildeten, von Abrahams über Allen, Barth, Bernard, Bordhi, und dann, ja dann… dann kam Ann Budd. Und da stand “Simple Style” ganz unschuldig im Regal. Sein leises Kichern habe ich überhört.
Das Modell, das ich stricken will, ist zwar von Pam Allen, das Buch aber von Ann Budd. Ich hatte einfach und fest entschlossen nach dem falschen Autorennamen gesucht. Okay, bei zirka fünfhundert Büchern nur über Handarbeiten darf einem so ein Lapsus wohl mal passieren.
Immerhin habe ich jetzt nicht nur das Buch, sondern auch mein Nähnadelmäppchen wiedergefunden. Das war’s wert. 🙂
Das zweite Projekt – The Second Project
Der Dezember ist noch nicht zu Ende, und ich habe schon mein zweites Projekt aus der Serie 13aus13 fertiggestellt, nämlich die Jacke mit dem poetischen Namen “Design 1” aus dem Büchlein “Noro Miniknits” von Jenny Watson, das ich, wenn ich mich recht entsinne, vor einigen Jahren bei Jannette gekauft habe. Es ist ein schönes Gefühl, dass ich es nun auch endlich genutzt habe, ebenso wie die 500 g Noro Kochoran, das schon seit *nachguck* Januar 2004 in meinem Vorrat war.
Ich habe mich weitgehend an die Anleitung gehalten, die Reihen- und Maschenzahlen jedoch an meine eigene, abweichende Maschenprobe angepasst. Die Leibteile habe ich ein wenig und die Ärmel etwas mehr verlängert. Das gute Stück passt nun perfekt, und ich bin froh, das edle Garn sinnvoll verwendet zu haben. Nur die Knöpfe fehlen noch, die werde ich im neuen Jahr kaufen.
December is not yet done, and I’ve already finished my second project from the 13from13 series, the little cardigan poetically named “Design 1” from the booklet “Noro Miniknits” by Jenny Watson. If I remember correctly, I bought it some years ago at Jannette’s. It feels good to finally have knit something from it and to have used up the 500 grams of Noro Kochoran, which had been in my stash since – wait – 2004.
I followed the instruction quite closely, but modified the row and stitch numbers according to my swatch. The body was lengthened a bit and the sleeves a bit more. This little gem now fits perfectly,a nd I’m happy to have put the lovely yarn to good use. The buttons are still missing, I’ll buy them in January.
Die verstrickte Dienstagsfrage 52/2012
Diesmal mit etwas Verspätung meine Antwort auf die Wollschaf-Frage dieser Woche:
Ich habe mir immer wieder Anleitungen aus dem Internet (z.B. von garnstudio.com) als PDF abgespeichert und dann ausgedruckt.
Die vielen Blätter nerven… und da ist mir die Idee gekommen: Ich transferierte die PDF-Dateien auf ein 7“-Tablett und lese dann die Anleitung beim Stricken auf dem Tablett, spart Papier und knittert nicht. Wie macht Ihr das? Nutzt jemand von Euch ein Tablett für Strickanleitungen? Wenn ja, welche App zum Lesen?
Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!
Das Wollschaf wünscht allen ein frohes Weihnachtsfest!
Fröhliche Weihnachten zurück an alle meine Leser! 🙂
So ähnlich wie von Connie beschrieben verfahre ich bei manchen Anleitungen auch, speziell bei denen, die ich via Ravelry bezogen habe, weil ich sie dann direkt aus dem Internet aufs iPad laden kann. Meine Lieblings-App für PDFs ist Goodreader, denn damit habe ich z.B. die Möglichkeit, Strickschriften vergrößert darzustellen und die Zeile, an der ich gerade stricke, farbig zu markieren. Das erleichtert mir die Übersicht.
Die Anleitungen, die ich auf diese Weise nutze, sind in erster Linie ”Zuhause-Strickereien“, denn für den Gebrauch z.B. im Bus oder in der Straßenbahn finde ich das iPad weniger gut geeignet. Unterwegs-Gestrick ist bei mir eher solches, das ohne große Strickschriften und umfangreiche Erklärungen auskommt, und dafür verwende ich dann lieber ein Blatt Papier.
Noro Kochoran
Dieses Garn aus Wolle, Seide und Angora war eine Zeitlang eines meiner Lieblingsgarne: Relativ leicht, schön weich und unübertroffen warm. 500 g davon befanden sich noch in meinem Vorrat, genau das Richtige für ein weiteres “13aus13”-Projekt. Aus dem kleinen Band “Noro Mini Knits” von Jenny Watson stricke ich nun die (in diesem Fall wirklich) kurze Jacke “Design 1” mit dem Grobstricker.
Seit meinem letzten Projekt aus diesem Garn ist schon einige Zeit vergangen, und ich hatte völlig vergessen, wie schmutzig das Garn ist. Auf dem Bild sieht man meinen Strickmaschinentisch nach dem Stricken eines Vorderteils (Garnverbrauch 48 g). Und diese Fusseln und Krümel sind wenig, verglichen mit dem gewaltigen Fusselkram, der beim Wickeln des Garns vom Strang auf Kone in der Fadenführung des Wollwicklers und drumherum verblieb. So gesehen bin ich dann doch nicht so traurig, dass mit Beendigung des Jäckchens auch mein Kochoran-Vorrat zu Ende geht.
3aus13 / 13from13 – das erste Stück – the first project
Dies ist meine Version des Modells “Stilvoll” aus dem Buch “Lust auf Lace” von Anja Belle und Monika Eckert. Im Original ist es ein Raglan-Bolero mit ellenbogenlangen Ärmeln, bei mir ist es eine langärmelige, knapp hüftlange Jacke geworden. Das Lochmuster, das ursprünglich nur 80 Reihen umfasst, habe ich dafür auf 142 Reihen verlängert und strickmaschinentauglich gemacht. Die Jacke ist nämlich mit der Maschine gestrickt.
Das Material ist Posh Yarn “Catherine” in der Farbe “Look back in Anger”. Leider lässt sich die Farbe überhaupt nicht gut wiedergeben; es ist ein gedämpftes Mauve mit olivfarbenen Schattierungen. Es ist 100 % Öko-Merino, recht füllig und nach der Wäsche schön weich und warm. Hiermit bedanke ich mich herzlich bei Shirlthegirl43 bei Ravelry, von der ich es bekommen habe. Ich habe durchgehend alle zwei Reihen das Knäuel gewechselt, um eine möglichst gleichmäßige Farbverteilung sicherzustellen. Die Jacke wiegt knapp 250 g, das sind bei einer Lauflänbge von 600 m auf 100 g (dieselbe, die auch das Originalgarn hat) um die 1,5 km.
Mit den Knöpfen bin ich noch nicht ganz zufrieden. Sie passen zwar in Form und Farbe perfekt zur Jacke, sind aber mit 4,32 g pro Stück (sagt meine Feinwaage) ziemlich schwer für so eine zarte Jacke. Eventuell tausche ich sie noch mal aus gegen leichtere.
This is my version of the “Stilvoll” bolero from the book “Lust auf Lace” by Anja Belle and Monika Eckert. The original is a raglan-sleeve bolero with ellbow-length sleeves. My version is a long-sleeve, hip-length cardigan. The original lace pattern comprises 80 rows; I lengthened it to 142 rows and modified it to be knit on the knitting machine.
The yarn is Posh Yarn “Catherine” in colour “Look back in Anger”. Unfortunately the colour is almost impossible to display correctly; it is a muted mauve with olive shades. It is 100% organic merino, quite bouffant and beautifully soft and warm after washing. My thanks go to Shirlthegirl43 at Ravelry, who gave it to me. I changed the ball every two rows throughout to achieve as consistent a colour distribution as possible. The cardigan weighs almost 250 grams, which means at a metrage of 600 per 100 grams (the same as the original yarn Zitron Filigran Lace) about 1.5 km.
I’m not quite satisfied with the buttons. They fit perfectly in form and colour, but with 4.32 g per button (according to my very precise scales) they are rather heavy for such a delicate cardigan. I may change them for lighter ones.
Die verstrickte Dienstagsfrage 51/2012
Diese Woche präsentiert das Wollschaf eine Frage von mir:
Wenn Du Dir online-Anleitungen herunterlädst (kostenlose oder kostenpflichtige Downloads), wie bewahrst Du sie auf? Druckst Du sie gleich aus und heftest sie ab? Oder belässt Du sie auf dem Computer oder einem Speichermedium wie Stick oder DVD? Druckst Du sie überhaupt jemals aus oder arbeitest Du vom Bildschirm?
Welches sind für Dich persönlich jeweils die Vor- und Nachteile?
Jede Online-Anleitung, die ich herunterlade, wird sauber sortiert auf meinem Computer gespeichert. Jede Anleitung auszudrucken und irgendwo abzuheften käme mir überhaupt nicht in den Sinn; das würde erstens zuviel Platz im richtigen Leben wegnehmen (ich habe ohnehin schon zu viele Bücher und Magazine) und wäre zweitens nicht so einfach durchsuchbar wie ein Verzeichnis auf der Festplatte.
Ich bin ein Druck-Muffel und drucke erst aus, wenn es ans Stricken geht, und dann auch nur die Seiten, die unbedingt notwendig sind. Einführende Texte, Modellbild und Materialangaben z.B. lese ich ausschließlich vom Bildschirm. Wenn sich die Designerin in der Anleitung mit vielen Blümchen und Ornamenten verkünstelt hat (es gibt Menschen, die können nicht ohne Kitsch), kopiere ich mir nur die relevanten Teile heraus und drucke sie gesondert aus.
Ausgedruckte Strickschriften sind mitunter schlecht zu lesen, vor allem wenn es sich um große Teile wie Tücher handelt. In solchen Fällen drucke ich gar nichts aus, sondern öffne die Anleitung im iPad mit Goodreader. Dort kann man sie beliebig vergrößern, und es ist möglich, die Reihe, die man gerade abarbeitet, farbig zu unterlegen, damit man nicht die Orientierung verliert. Diese Methode eignet sich auch für die Sofaecke und ist augenfreundlicher als Gedrucktes.
Sieht schön aus – Looks wonderful
Dies ist mein erstes 13aus13-Projekt, der Pullover “Allure” aus dem Buch “Amber” von Kim Hargreaves. Das Lochmuster ist im Buch nur in Textform beschrieben, deshalb habe ich mir als erstes ein Diagramm gezeichnet. Das ist wesentlich übersichtlicher und erleichtert mir das Nacharbeiten, das ohnehin schon mühsam genug ist, weil das Garn (Kidsilk Haze) sehr rutschig ist. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich nach zwei Wochen gerade mal das Bündchen und 54 Reihen vom Rückenteil gestrickt habe. Ich hoffe, ich bekomme den Pullover noch bis Ende des kommenden Jahres fertig. Schön aussehen tut das Muster auf jeden Fall.
This is my first 13from13 project, the “Allure” sweater from the book “Amber” by Kim Hargreaves. The lace pattern is only given in text form, so I set out to draw a chart before I began to knit. I find knitting from a chart much easier than knitting by words. The knitting is rather tedious anyway because the yarn (Kidsilk Haze) is very slippery. This is one of the reasons why I have only worked the welt and 54 rows of the back during the last two weeks. I hope I’ll be done with the garment by the end of next year. The pattern looks beautiful at any rate.
Schlange-Wurm-Tausendfüßler
Heute schickte meine Kollegin mir Bilder des Adventskalenders, den sie aus dem lila-grauen Strickschlauch gebastelt hat.
Ich möchte sie Euch nicht vorenthalten, denn das Viech ist soooo niedlich geworden!
© Petra E., Verwendung mit freundlicher Genehmigung
© Petra E., Verwendung mit freundlicher Genehmigung
Besonders gelungen ist natürlich der Kopf mit den Kulleraugen und der flotten Mütze. Vielleicht ist das ja eine Idee für das nächste Jahr?
Die verstrickte Dienstagsfrage 49/2012
Diese Woche stellt das Wollschaf eine Frage von mir:
Ist es Dir schon mal passiert, dass Du ein Teil fertig hattest und dann beim besten Willen nicht wusstest, was Du als nächstes anschlagen solltest? Das kann einem ja passieren, weil einem wirklich nichts einfällt, oder auch, weil man zu viele Ideen in der “Warteschlange” hat.
Wie bist Du dann vorgegangen, um Dein nächstes Projekt zu bestimmen?
Es mag merkwürdig klingen, aber mir passiert das gar nicht so selten. Das liegt vermutlich daran, dass ich hier viele wunderschöne Garne habe, die ich gern verstricken möchte. Aber gerade weil sie so wunderschön sind, möchte ich sie auch jeweils zu wunderschönen Stricksachen verarbeiten, oder wenigstens zu Sachen, bei denen sie gut zur Geltung kommen. Deshalb kann es manchmal etwas länger dauern, bis ich die richtige Idee für so ein schönes Garn gefunden habe.
Außerdem habe ich, wie viele andere Strickerinnen auch, das Problem mit der überlangen Liste von Projekten, die ich gern nacharbeiten möchte. Wenn ich diese Liste anschaue, kann ich mich oft nicht entscheiden, was davon ich zuerst bzw. als nächstes in Angriff nehme.
Nach meiner Erfahrung ist es für beide Arten von Entscheidungsschwierigkeiten hilfreich und sinnvoll, wenn man immer mehrere Projekte in Arbeit hat. Dann kann man wenigstens mit einem der diversen WIPs weitermachen, während man noch im Entscheidungsprozess für das nächste anzuschlagende Projekt steckt.