Die verstrickte Dienstagsfrage 15/2009

Das Wollschaf fragt:
Mich würde mal interessieren, worin für Euch der Sinn der verstrickten Dienstagsfragen liegt. Einfach zu fragen und zu beantworten?
Neues dazu zu lernen?
Meinungen der anderen zu lesen?
Sich mal richtig was von der Seele zu schreiben?
Oder auch darin, die gegenseitigen Blogbesuche ein bißchen zu erweitern?
Nervt es Euch, wenn nur geantwortet wird: “da kann ich diesmal leider nichts dazu schreiben” oder ähnliches und Ihr deshalb “umsonst” diesen Blog besucht habt?“
Herzlichen Dank an Moni für die heutige Frage.

An den Wollschaf-Fragen finde ich am spannendsten, einen Denkanstoß in eine ungewohnte Richtung zu bekommen. Es werden ja meistens Fragen gestellt, auf die ich selbst nie gekommen wäre. Dabei lernt und erfährt man eigentlich immer etwas Neues, nämlich mindestens die Ansichten der anderen Antwortenden, und oft stößt man auf gute Ideen oder kurbelt im eigenen Hirn etwas Interessantes ans Licht.
Ein Nebeneffekt ist, dass die Besucherzahlen ein wenig steigen. Ich muss zugeben, dass es mich etwas nervt, wenn ich auf eine Wollschaf-Antwort klicke und dann nur lese, dass die betreffende Bloggerin keine Meinung zur Frage hat. Gut, so ein Klick kostet zwei Sekunden. Aber wenn man sowieso nichts zu schreiben hat, kann man sich doch eigentlich das Schreiben gleich sparen, oder? Jedenfalls verfahre ich so.
Um mir etwas ”von der Seele zu schreiben“, brauche ich übrigens kein Wollschaf. Was meine Seele eventuell belastet, setze ich nicht ins Internet.

Meine neuen warmen Stiefel – my new warm boots

Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn, der hier in den letzten Tagen mit geradezu sommerlichen Temperaturen aufwartete, hier also meine neuen Winterstiefel. Es sind zwei verschiedene Modelle, und ich habe natürlich von jedem Modell jeweils einen rechten und einen linken Stiefel. Die schlichten heißen “Bronte” und die mit den Bindebändern heißen “Hip”. Warm und bequem sind sie beide. Gekauft habe ich beim Nature Shop.

Emu boots

Just in time for spring, which came up here with downright summerlike temperatures, I proudly present my new winter boots: Two different models, and of course I have one left and one right boot of each. The plain ones are called “Bronte”, and the ones with the straps are called “Hip”. Both are warm and comfortable. I bought them at Nature Shop.

Abenteuer Zollamt

Vergangenen Monat, als es noch so kalt war, bestellte ich mir in Neuseeland beim Nature Shop (Tipp einer Freundin) zwei Paar warme, preiswerte Stiefel. Der nächste Winter kommt ja bestimmt, und da werde ich sie gut gebrauchen können.
Letzten Dienstag fand ich im Briefkasten eine Benachrichtigung des Paketzustellers, dass das Paket abgeholt werden könne. Heute nachmittag wollte ich es nun bei der Post abholen. Man gab mir jedoch nur zwei kleine Zettel mit und verwies mich ans Hauptzollamt. Okay, nicht ans eigentliche Hauptzollamt, das in der Landeshauptstadt seinen Sitz hat, sondern an das Zollamt der Stadt, das sich abseits der Innenstadt in einem Gewerbegebiet im Süden befindet. Wohl dem, der ein Auto hat, denn es ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwierig zu erreichen. Die Öffnungszeiten sind übrigens recht kundenfreundlich, montags bis freitags von 7:00 bis 18:00 und donnerstags sogar bis 20:00.
Im Zollamt war nicht viel los, und ich hoffte auf eine schnelle Abwicklung. Ich sollte mich irren.
Die kleinen Zettel, die man mir im Postamt gegeben hatte, waren natürlich bei weitem nicht ausreichend. Vorsorglich hatte ich sowohl einen Ausdruck der Bestellbestätigung wie auch einen des Zahlungsbelegs mitgenommen. Beides wurde nun von einer nicht mehr ganz jungen Dame überprüft. Sie holte das Paket und schnitt erst einmal die Versanddokumente vom Paket. Dann “durfte” ich es öffnen, denn der Inhalt musste beschaut und mit den Papieren verglichen werden. Wahrheitsgemäß sagte ich, es seien Emu-Stiefel, woraufhin die eifrige Dame sofort losrannte, um das Große Buch Mit Den Geschützten Tierarten zu holen und darin nach “Emu” zu suchen. Unnötig zu sagen, dass sie keine Emus im Buch fand, denn Emus fallen nicht unter den Artenschutz. Straußen und Nandus waren drin, aber ich hatte ja weder Straußen- noch Nandustiefel bestellt. Weil das Buch unergiebig war, lief sie wieder davon, um den Artenschutzbeauftragten (vulgo: einen fachkundigen Kollegen) zu holen. Der fand natürlich auch nichts im Buch, und schließlich gab sie sich mit den Beteuerungen eines dritten Kollegen zufrieden, der meinte, wenn etwas nicht im Buch drin sei, dann falle es eben nicht unter den Artenschutz und dürfe frei gehandelt werden. Ich atmete erleichtert auf und genehmigte mir einen Schluck aus der vorsorglich mitgebrachten Wasserflasche.
Nun verschwand die Dame aufs neue und ward einstweilen nicht mehr gesehen. Ich wartete und setzte eine möglichst freundliche Miene auf. Der schon erwähnte dritte Kollege bekam Mitleid mit mir und erbot sich, meinen Fall zu bearbeiten. Es stand immerhin schon fest, dass ich nichts Ungesetzliches wollte.
Ich weiß nicht, was für ein Computerprogramm vom Zollamt verwendet wird, um Einfuhrabgabenbescheide zu erstellen, aber es muss um einige Härtegrade schlimmer sein als das berüchtigte SAP. Erschwert wurde die Prozedur noch durch die unlogischen Einfuhrbestimmungen, die vorsehen, bei Schuhwerk sorgfältig zwischen den verschiedensten Arten von Schuhen, Sandalen und Stiefeln zu unterscheiden. Sowohl die Außenmaße wie auch das Material haben Auswirkungen darauf, welche Kennziffer an welcher Stelle verwendet werden muss, und ich erlebte fasziniert mit, wie der arme Sachbearbeiter sich durch einen langen Reigen von Schuh-Kriterien hindurchfräste, bevor er endlich bei “Sonstiges” angelangt war. Wusstet Ihr übrigens, dass der Steuersatz für Schuhe, die kleiner als 24 cm sind, anders ist als der für größere Schuhe?
Als er die korrekten Kennzahlen schließlich ermittelt hatte, war der Fall aber noch lange nicht erledigt. Nun galt es, den Computer mit diesen Zahlen, den Rechnungsdaten und meinen Adressangaben zu füttern. Wer erwartet, dass das eine Fünfminutensache ist, der irrt. Es dauerte sehr, sehr lange, bis der bedauernswerte Sachbearbeiter endlich alle Daten an Ort und Stelle verbracht hatte. Und nach dem Eingeben musste eine bestimmte, alles andere als intuitive Tastenkombination (“Übernehmen” ) gedrückt werden, damit das Computerprogramm das “Futter” auch ordnungsgemäß verdaute und nicht etwa wieder erbrach. Schließlich drückte der gute Mann wieder eine Taste, und langsam begann der Drucker zu summen. Noch langsamer warf er eine Seite aus. Ich erwartete, dass der Sachbearbeiter die nun sofort ergreifen würde, aber nicht doch: Es kamen noch mehr als ein halbes Dutzend weitere Seiten, und erst danach erfolgte sein Zugriff. Der Mann kennt sich aus.
Fertig? Weit gefehlt. Jetzt wurde von Hand in Schönschrift und mit mehreren Durchschlägen eine Quittung über 19,76 Euro geschrieben. Der freie Bereich des Formulars wurde dabei penibel mit einem Lineal durchgestrichen. Ich war beeindruckt; so etwas hatte ich zuletzt gesehen, als ich 1977 eine Klausur in Buchhaltung schrieb. Die Quittung bekam einen wunderschönen Stempel und wurde dann der Kollegin ausgehändigt, die die Kasse verwaltet. Sie ließ sich von mir das Geld geben und JETZT, JETZT ENDLICH konnte ich die zwei Paar Stiefel und einen eindrucksvollen Stapel Papiere in Empfang nehmen. Die Umverpackung durfte ich dort lassen.
Eine gute Stunde hat der Spaß gedauert, und musikalisch untermalt wurde das Ganze durch das Klingeln diverser Mobiltelefone mit Volksmusik-Klingeltönen.
Vielen Dank für Ihre sachkundige Betreuung, Herr P. (der Name steht auf dem Einfuhrabgabenbescheid); wann immer ich die Stiefel trage, werde ich an Sie denken. 🙂
Sorry, no English version today.

Spamexperten – Spam experts

Täglich melden sich neue Mitglieder im Strickforum an. Leider sind sehr viele davon Spammer, die nur ihre URLs für Pornos, Glücksspiele oder potenzsteigernde Mittelchen unter die Leute bringen wollen. Deshalb wird jede Anmeldung erst einmal überprüft, bevor ein Mitglied freigeschaltet wird. Es gibt gewisse Kriterien, anhand derer man ziemlich gut erkennen kann, ob sich da ein Mensch oder ein Spambot anzumelden versuchte.
Meistens wird schon die Anmeldung nicht “durchgereicht”, weil der Spammer über eine IP-Nummer kommt, die gesperrt ist. Heute früh jedoch erwartete mich eine putzige Überraschung. Ein Etwas mit der Browserkennung Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 5.5; Windows 98 ) hatte sich gestern um 23:20 mit dem Nutzernamen “losanonloni” angemeldet und war über die IP 84.16.240.211 mit dem Hostnamen “fallbackmx.spamexperts.com” gekommen. Unter http://www.spamexperts.com findet man eine Firma, die Produkte gegen Spam anbietet.
Jetzt frage ich mich: Spammen die (Anti-)Spamexperten nun auch schon die Foren zu, um Bedarf für ihre Antispam-Produkte zu schaffen?

Each day, new members register at our “Strickforum”. Unfortunately, many of them are spammers who only want to publish their URL for porn, gambling or impotence drugs. That’s why each registration is manually checked before a member is activated. There are certain criteria which help us find out whether a human being or a spam bot tried to register.
In most cases, the registration is not passed through because the spammer uses a blocked IP number. But this morning, I was up to a funny surprise. Something with the user agent Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 5.5; Windows 98 ) had tried to register last night at 23:20 with the user name “losanonloni”, using IP 84.16.240.211 with the host name “fallbackmx.spamexperts.com”. At http://www.spamexperts.com you find a company offering products against spam.
Now I wonder: Are (anti-)spam experts spamming forums to generate demand for their anti spam products?

Die verstrickte Dienstagsfrage 10/2009

Das Wollschaf fragt:
ich habe gerade in einem Blog eine Schublade mit selbstgestrickten Socken gesehen. Weil dort einige zusammengelegt waren und andere nur aufeinander gelegt waren meine Frage nun.Wie macht ihr das, legt ihr die selbstgestrickten Socke einfach nur aufeinander, oder legt ihr so zusammen wie ihr das bei den gekauften macht. Und warum macht ihr das so.
Herzlichen Dank an Martina für die heutige Frage!

Bei mir werden die Socken paarweise von der Spitze zum Bund zusammengerollt, dann wird die Öffnung der äußeren Socke über den so entstandenen Ball gezogen. So geraten die Paare niemals durcheinander. Und wenn sich ein bestimmtes Sockenpaar in die hinterste Ecke verkrochen hat, kann man gefahrlos danach wühlen, ohne irgendeine heilige Ordnung durcheinanderzubringen.
Möglicher Nachteil des Einrollens: Die Elastizität könnte leiden, weil die eine Socke im Schaftbereich etwas gedehnt wird. Aber auch bei meinen ältesten selbstgestrickten Socken habe ich noch keinen solchen Mangel festgestellt. Sie sind elastisch wie am ersten Tag.
Und warum ich es so mache: Ich habe es als Kind so gelernt und einfach beibehalten.

Anfragen und Mailadressen

Als ich ein kleines Mädchen war und meine ersten selbständigen Ausflüge in die Umgebung unternahm, ließ meine Mutter mich unsere Anschrift auswendig lernen. Sollte ich mich verlaufen, war ich damit wenigstens in der Lage, einem Erwachsenen zu sagen, wo ich im Zweifelsfall abzuliefern war.
Heute wünsche ich mir, man würde bei manchen Internet-Neulingen ähnlich verfahren. Bevor sie ihren ersten Ausflug ins Word Wide Web unternehmen, lernen sie bitte ihre Mailadresse auswendig. Am besten wäre es, wenn sie sich außerdem probehalber an die eigene Adresse eine Mail schicken, damit sie herausfinden, ob die Mail ankommt und wie eine Mail-Adresse aufgebaut ist. Und wenn sie dann per Kontaktformular eine Frage stellen, können sie ihre Mailadresse korrekt und richtig geschrieben angeben, damit Menschen wie Frau Wollich oder ich ihre Fragen auch beantworten können.
Es mag ja sein, dass der Briefträger beispielsweise Frau Susan R. und ihre Familie seit Generationen kennt und auch unkorrekt adressierte Briefe und Pakete stets zuverlässig ausliefert. Leider sind Mailserver nicht so fehlertolerant wie der Briefträger von Frau R.; sie weisen gnadenlos alles zurück, wo auch nur ein Strichelchen in der Mail-Adresse an der falschen Stelle sitzt. Und wenn Frau R. dann verärgert ein weiteres Mal das Kontaktformular betätigt und erneut eine (diesmal anders) falsch geschriebene Mailadresse angibt, dann bin ich leider immer noch nicht schlauer und kann ihre wichtige Frage (zu der sich die Antwort im Prinzip auf meiner Homepage findet, aber Frau R. war zu bequem, danach zu gucken) immer noch nicht beantworten.
Und so wird Frau R. auch weiterhin die Internet-Welt im allgemeinen und mich im besonderen für böse und wenig hilfsbereit halten und nicht einmal im Traum darauf kommen, dass ihre eigenen klitzekleinen Vertippsler daran schuld sein könnten.

Die erste Primel – the first primula

Es ist der 22. Januar, auf der Straße liegt noch Schnee, aber auf dem Streifen Wiese hinter dem Haus blüht ganz tapfer die erste Primel des Jahres. Ich glaub es nicht!

Die erste Primel - the first primula

It’s the 22nd of January, there’s still snow on the street, but on the strip of grass behind the house this year’s first primula is blossoming bravely. I can’t believe it!

Probleme mit der Postzustellung

Seit Anfang des Jahres klappt es nicht mehr wie gewohnt mit der Post- und noch weniger mit der Paketzustellung. Ganz normale Briefsendungen landen in falschen Briefkästen, als könnten die Zusteller nicht lesen, und schreiben ist anscheinend auch nicht drin, sonst könnten sie ja einen blauen Benachrichtigungzettel ausfüllen, wenn sie ein Päckchen oder Paket in der Nachbarschaft oder gar nicht zugestellt haben. Wie ich u.a. beim Blog-Lesen festgestellt habe, bin ich nicht die einzige, die derzeit solchen Ärger hat.
Erwartet man jetzt von den Empfängern, dass sie allabendlich sämtliche Häuser und Wohnungen in der Nachbarschaft aufsuchen, um sich nach dem Verbleib von dringend erwarteten Paketen zu erkundigen? Und wenn da nichts ist, geht man am nächsten Tag nach Feierabend zum Postamt, reiht sich in die Schlange und fragt prophylaktisch nach, ob der Paketbote vielleicht die eine oder andere Sendung wieder zurückgebracht hat?

Firefox-Problem gelöst

Weil ich selbst in vielerlei Hinsicht zu diversen Minderheiten gehöre, habe ich eine Schwäche für Minderheiten. Nicht nur deshalb bin ich überzeugte Opera-Benutzerin, seit es diesen Browser gibt, also seit ungefähr 1997. Aber gelegentlich braucht man eine Alternative zum Lieblings-Browser, vor allem, weil manche Webseiten mit Opera leider immer noch nicht korrekt dargestellt werden. Das liegt dann übrigens nicht am Browser, sondern höchstens an irgendwelchen Webdesignern, die es manchmal nicht schaffen, die Seiten w3c-gemäß zu gestalten. Gelegentlich meinen sie auch, alles, was sich nicht als IE identifiziert, müsse vom Mitspielen ausgeschlossen werden, und das ist dann ebenfalls ein Handicap für den armen Opera.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Alternativen. Vergangenen Monat installierte ich also die neueste Version des Firefox, und sie war langsamer denn je. Schon mit der Vor-Version war ich recht unglücklich gewesen, weil alle Seiten damit in extremer Zeitlupe luden, und ich fand keine Möglichkeit, das Laden zu beschleunigen. Heute hatte ich die Nase wieder einmal voll und deinstallierte den ganzen Kram. Rechner neu starten, Firefox neu installieren. Resultat: Wieder grottig langsam. Es war zum Verrücktwerden, selbst im Safe-Mode. Auch die einschlägigen Hilfeforen brachten keine Erkenntnis.
Schließlich kam mir eine Idee. Ich gehe über einen Router ins Internet, der auch als Firewall fungiert, zusätzlich zu meiner normalen Computer-Firewall. In der Router-Software sind alle Programme eingetragen, die “hinaus” dürfen. Selbstverständlich war auch Firefox darunter. Allerdings war dort eine sehr alte Version genannt, und die Router-Firewall hat nach einem Update nie nachgefragt, ob die neuere Version ebenfalls “raus” dürfte. Ich löschte die alte FF-Version und trug die neue händisch ein. Und voilà, seither rennt der Feuerfuchs wie verrückt. Falls Euch also ein ähnliches Problem plagt, prüft mal die Details Eurer Firewall-Einstellungen.