Entschuldigung!

Frau bildet sich ja ein, eine Menge von Computern, Programmen und so weiter zu verstehen. Frau hat es aber tatsächlich erst heute geschafft, in der nicht gerade wenig verschachtelten Konfigurationsmenüstruktur dieses Weblogs den entscheidenden “radio button” zu aktivieren und dann auch noch den Bestätigungsknopf zu drücken, damit der Link “Kontakt” endlich funktioniert.

Wenn’s jetzt immer noch Probleme gibt, stelle ich mich in die Ecke und schäme mich.

Händigkeit

Gibt es eigentlich unter den Leserinnen hier Linkshänder? Ich kenne selbst nur zwei linkshändige Strickerinnen, und beide stricken ganz normal “rechtshändig”, also so, daß die Maschen von der linken zur rechten Nadel hinüberwandern.

Mich interessiert, wie ausgeprägt Eure “Händigkeit” ist. Macht Ihr fast alles mmit Eurer bevorzugten Hand, oder gibt es Tätigkeiten, die die andere Hand ebenso gut erledigt? Ich benutze z.B. seit Jahren die Computermaus fast ausschließlich mit der linken Hand, weil meine rechte Schulter sonst ständig verspannt und ich Dauergast beim Orthopäden wäre. Mit links mause ich lockerer und entspannter, aber genauso präzise wie mit rechts. Bei einfachen Tätigkeiten versuche ich, die linke Hand möglichst oft einzusetzen, damit sie fast so geschickt wird wie die rechte. Man weiß ja nie, wozu man das mal brauchen kann. 😉 Bei so komplexen Dingen wie Schreiben mit der Hand oder Zeichnen funktioniert es leider nicht, aber bis ich in Rente gehe, kann ich ja noch ein bißchen üben.

Spaßeshalber habe ich mal probiert, den herkömmlichen Kreuzanschlag spiegelbildlich zu machen, also mit dem Faden über der rechten Hand gespannt, die linke Hand führt die Nadel. Der Vorteil dabei ist, daß man dabei die Vorderseite anschaut und gleich nach dem Anschlag mit einer Hinreihe beginnen kann. Zuerst war es schrecklich, aber inzwischen geht dieser spiegelbildliche Anschlag mir fast so flott von der Hand wie der normale. Was beweist: Das meiste ist wirklich Übungssache, und zu Anfang ist jede ungewohnte Tätigkeit eine Qual. Wenn ich mir die Zeit zum Üben nähme, könnte ich sicher auch innerhalb weniger Wochen das Stricken von rechts nach links lernen. Vielleicht sollte ich wirklich mal etwas intensiver üben, es wäre bestimmt ein gutes Training, um beidhändig mit zwei Farben Fair Isle zu stricken. 🙂

Wozu noch selbst telefonieren?

Viel schöner ist es, wenn das zwei Automaten selbsttätig erledigen. Wie sich das anhört, konnte ich heute abend auf meinem Anrufbeantworter nacherleben.

Ein automatischer Anrufdienst hatte tagsüber angerufen, um sich nach meiner Interessenlage zur Fußball-WM zu erkundigen. Mein Anrufbeantworter nahm brav ab, was den automatischen Anrufer (übrigens mit synthetiksamtweicher Frauenstimme) zu der Annahme veranlaßte, es sei eine echte Person dran. Der Synthetiksamt bedankte sich zunächst freundlich für das Interesse meines AB an der Umfrage und fragte ihn dann, ob er zur Weltmeisterschaft eine positive oder negative Einstellung habe; bei “positiv” solle er die 1 drücken und bei “negativ” die 2.

Mein AB hat allerdings überhaupt keine Meinung zu Fußball, und Knöpfchen drückt er auch nicht. Also verstrichen etliche Sekunden, und der Anruf-Automat verkündete schließlich freundlich, leider sei keine gültige Wahl getroffen worden. Er wiederholte seine Frage, aber mein AB verweigerte wiederum die Aussage. Der Synthetiksamt am anderen Ende wirkte nun fast verunsichert, als er nochmals sein Bedauern über die ungültige Wahl äußerte, und danach verabschiedete er sich erstaunlich zügig. Dauer des Spektakels: 181 Sekunden. Dauer der Löschaktion: 5 Sekunden.

Sportlich

Kollege und ich auf dem Weg vom Getränkeautomaten zum Büro.

Kollege: Ich habe Muskelkater, ich war gestern eine Stunde joggen.
Ich: Toll. Eine Stunde würde ich gar nicht durchhalten, nach zehn Minuten wäre ich schon aus der Puste.
Kollege: Im Mai nehme ich an einem verteilten Triathlon teil, da übernehme ich den Schwimm-Part, 800 Meter.
Ich, nachdenklich: 800 Meter würde ich wohl gerade noch laufen können.
Kollege: Ich laufe 800 Meter in drei Minuten.
Ich: Hm, ich bräuchte wohl die dreifache Zeit. Ich komme auf etwa fünf Kilometer in der Stunde.
Kollege: In einer Stunde schaffe ich zehn bis zwölf Kilometer.
Ich: Dafür schaffe ich in einer Stunde ein Paar Socken.
Kollege, sich verschluckend, nach Fassung ringend: Das würde ich nicht mal in einem Jahr schaffen.

Es gibt Menschen!

…für die ist jeder Satz, den sie schreiben, von so immenser Wichtigkeit, daß sie ein Ausrufezeichen dahintersetzen müssen!

Irritierend ist das wohl nur für unbedarfte Leser wie mich, die daran gewöhnt sind, etwas mehr Subtilität bei der Zeichensetzung zu erwarten! Immer wenn mich ein Ausrufezeichen im Lesefluß überrascht, bekomme ich einen kleinen Schreck! Hier ist deine ganze Aufmerksamkeit gefordert, ruft das Ausrufezeichen! Also merke ich auf, lese den Satz mit erhöhter Aufmerksamkeit, bekomme gar virtuelle Ohrenschmerzen von der Lautstärke, und dann steht da eine Banalität, die ein normal Interpunktierender nicht einmal zu flüstern gewagt hätte! Man möchte sie anschreien, doch mal etwas leiser zu schreiben! Vor allem wenn Ausrufe absolut nicht nötig sind! Die Schreiber haben doch schon unsere übervolleste Aufmerksamkeit!

Ich versuche mir vorzustellen, wie es im Hirn dieser Ausrufer aussieht! Das muß ein unglaublicher Lärm dort sein! Oder weshalb sollten sie sonst ihre Äußerungen derart herausschreien müssen! (Hierher gehört eigentlich ein Fragezeichen, aber das ist nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, im Interpunktionsfundus chronischer Ausrufer nicht vorhanden!)

Schlimmer als die permanenten Ausrufer sind wohl nur noch die multiplen Exklamierer, denen ein Ausrufezeichen niemals ausreicht. Sie haben eine große Kiste Interpunktionszeichen zuhause in Keller, und deren Inhalt wird großzügig über ihre schriftlichen Äußerungen verteilt. Immerhin sind sie im allgemeinen in der Lage, zwischen einem Ausruf, einer Frage und einem zusammenhanglosen Halbsatz zu unterscheiden: Ersterer bekommt leipzig Ausrufezeichen, deren letztere zwei, weil die Shift-Taste zu früh losgelassen wurde, bereits wieder zur Ziffer mutierten!!!!!!!!!!!11 Und die Frage???????? Ja, genauso sieht sie aus.
Bleibt noch der zusammenhanglose Halbsatz, der verfolgt wird von einer Flottille aus Punkten……………manchmal deren so viele, daß die Zeile nicht ausreicht, sie alle unterzubringen, was zu seltsamen Umbrüchen führt……..und zu gereizter Langeweile bei den immer weniger geneigten Lesern……

Es ist ja eigentlich fast schon wieder zu spät für gute Wünsche. Aber kann es je zu spät sein, sich gerade in einer Zeit wie der unserigen, in der (leider?) jede/r die Möglichkeit zum Publizieren hat, etwas mehr Sorgfalt im Umgang mit Sprache, Stil und Interpunktion zu wünschen? Ich bin sicher, viele Mails, Blogs und vor allem viele Leser würden aufatmen.

Nur zur Sicherheit

Da die Spammer jetzt leider auch dieses Weblog entdeckt haben und das Löschen zur Last wird (vor allem, weil ich nicht ständig online auf der Lauer liegen kann), versuche ich den Müll mit dem Captcha-Tool in den Griff zu bekommen. Für diejenige von Euch, die einen Kommentar hinterlassen möchten, ist das Schreiben nun ein bißchen aufwendiger, aber dafür müßt Ihr hier dann auch keinen Spam-Schrott lesen.

Vielen Dank für Euer Verständnis!

Die Füße im Feuer oder Die Heizer sind los

Kaum wird es ein wenig bis spürbar kälter, da tun die Bus-Chauffeure das, was ihre Berufsbezeichnung nahelegt: Sie heizen. Inwendig natürlich. Auch wenn es draußen um null Grad hat, soll es für den Fahrer drinnen so kuschelig warm sein, daß er nach wie vor seine kurzärmeligen Sommerhemden tragen kann, ohne auch nur ein Frösteln zu verspüren. Daß die Klientel, wegen der Außentemperatur zwangsläufig in dicke Jacken eingemummelt, bei knapp 30 Grad plus schier den Hitzetod stirbt, ist dabei uninteressant. Auch daß man sich im zusätzlich schweißtreibenden Gedränge seiner Jacke nicht entledigen kann, weil der Platz für die dafür notwendigen Bewegungen nicht reicht, spielt keine Rolle (ganz abgesehen davon, daß bei Erreichen des Fahrtziels keine Gelegenheit besteht, die Jacke rechtzeitig wieder anzuziehen, bevor man sich draußen eine Lungenentzündung holt).

Besonders infam aber wird aber denen mitgespielt, die auf der rechten Seite am Fenster sitzen. Dort verläuft in Bodennähe die Haupt-Heizschlange, und es ist ganz erstaunlich, welche Temperaturen sie erreichen kann, wenn der Fahrer das möchte. Das Unheil kündigt sich an durch das plötzliche Aufdröhnen des Gebläses. Das Heizwerk ist von bewundernswerter Effizienz. Weniger als zwei Minuten nach dem Einschalten erreicht die Temperatur in Bodennähe, wo man normalerweise seine Füße aufbewahrt, geschätzte 60 °C mit steigender Tendenz. Wer Schuhe aus Kunststoff trägt, hat schlechte Karten und muß befürchten, daß sie zu schmelzen beginnen. Lederschuhe werden gründlich gedörrt, ebenso wie die darin befindlichen Füße. Wenn ich wüßte, wo es Schuhwerk aus schwer entflammbarem und hitzedämmendem Material gibt, würde ich sofort eine Grundausrüstung ordern. Vielleicht sollte ich mal bei der örtlichen Feuerwehr nachfragen?

In der Zwischenzeit hoffe ich, daß es bald wieder Frühling wird.