Fix und fertig

Die Jacke ist nun echt und endgültig fertig. Als Verschluß wollte ich eigentlich einen Haken und eine Öse anbringen, aber die Haken, die das Stoffgeschäft hier im Ort hatte, waren zu schwer und hätten das Gestrick verzogen. Deshalb nahm ich einen leichten Knopf und häkelte eine kurze Luftmaschenkette als Öse an die andere Kante.

Jacke, fliederrosa mit mehrfarbigen Besätzen

Jetzt muß noch der Schal vollendet werden, damit ich alles wegschicken kann. Zur Zeit habe ich sechs Mustersätze gestrickt, es fehlen also noch dreieinhalb. Da dies mein “Unterwegs-Projekt” ist, stricke ich täglich nur eine gute halbe Stunde daran.

Außerdem nähert sich ein anderes Projekt dem Abschluß. Die Strickarbeiten sind beendet, jetzt müssen die Teile noch gespannt, zusammengenäht und ausgearbeitet werden. Was es ist, darüber berichte ich demnächst. 😉

Ein neues WIP

Nachdem die rosa Jacke fertig ist und ich noch drei 50-g-Knäule vom Hauptgarn übrig hatte, war ich auf der Suche nach einer Idee für einen Schal. Nicht einfach nur im Rippenmuster oder kraus sollte es sein, sondern schon etwas Besonderes für eine besondere Empfängerin.

Im Blog von Kim Salazar fand ich einen Link zu dem Muster, für das ich mich dann entschied: Es wird der Kombu-Schal. Die Anleitung ist für ein etwas dünneres Garn gedacht, als ich es habe, aber dafür habe ich ein paar mehr Meter von meinem, so daß ich wohl gut auskommen werde. Der Schal wird etwa 15 cm breit und voraussichtlich 140 cm lang.

Kombu Schal in Arbeit, Design Kim Salazar

Achtung, dieses Muster hat’s in sich! Ich halte mich ja für eine ziemlich gute Strickerin, aber hier muß ich mich wirklich konzentrieren. Es werden zu Recht Maschenmarkierer empfohlen; ohne sie ist es extrem schwierig, weil die Maschenzahl des Randmusters immer variiert. Ein Reihenzähler ist eine zusätzliche Hilfe, damit man die Orientierung im Hauptmuster nicht verliert.

Bisher habe ich gut vier Mustersätze gestrickt und muß immer noch bei jeder Reihe auf die Zeichnung gucken. Aber die Mühe lohnt sich. Mit dem glatten Garn kommt das Muster richtig schön zur Geltung, es ist von beiden Seiten gleichermaßen ansehnlich, und die Strick-Unregelmäßigkeiten werden sich hoffentlich nach der ersten Wäsche verziehen.

Neues aus der Strickmaschinenwelt

Kürzlich kam auch bei mir der neue Katalog von Onken an. Was mich daran besonders erfreut: Es gibt offenbar wieder mehr neue Strickmaschinen zu kaufen. Es scheinen mehr oder weniger Nachbauten der früheren Brother- und Empisal-Modelle zu sein. Über die Qualität weiß ich natürlich nichts; hoffen wir mal, daß sie nicht wesentlich schlechter ist als die unserer alten, bewährten Schätzchen.

Noch etwas gefiel mir am Katalog: Es gibt viele übersichtliche Tabellen, in denen aufgeführt ist, was wozu paßt und worin sich die verschiedenen Modelle unterscheiden. So kann man sich leichter informieren.

Wenn’s hilft, die Gemeinde der glücklichen Maschinestricker zu vergrößern, sollen mir diese Aktivitäten mehr als recht sein.

Unorthodoxes Stricken

Die Jacke ist glücklich fertig geworden und trocknet nach der (Hand-)Wäsche vor sich hin. Das Einrollen der unteren Kanten konnte ich durch das Anstricken von 4-5 Linksreihen “Shinano” beseitigen, die sich nun um die Kante herum nach innen rollen und für Ausgleich sorgen.

Als es ans Aufnehmen der Maschen ging, wollte ich faules Mädchen dafür keinen neuen Faden ansetzen, sondern mit dem von der vorderen Blende weiterstricken. Dummerweise lag aber gerade die Rückseite des Gestricks obenauf, so daß ich die Maschen von vorn nach hinten durchholen mußte. Normalerweise macht man es ja umgekehrt. Aber nach kurzer Überlegung funktionierte es auch “falsch herum”.
Beim Stricken der nächsten Reihe lagen die Maschen dann alle falsch herum auf der Nadel, nämlich mit dem führenden Beinchen hinter der Nadel. Da ich sie links abstricken mußte (links verschränkt ist die Pest, Leute!), stand ich vor der Wahl, entweder alle vor dem Abstricken erst umzuhängen oder mir eine neue Methode zum Fadendurchholen auszudenken. Das hat übrigens gut funktioniert. 😉
Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele verschiedene Möglichkeiten es gibt, eine Masche rechts oder links abzustricken.

Fortschritte

Die Jacke strebt aufhaltsam der Vollendung entgegen. Ärmel und Leibteile sind mit dem Grobi fertig gestrickt und zusammengenäht; zur Zeit stricke ich von Hand an der Blende, immer ein paar Zentimeter gestrickt, ein paar Zentimeter angenäht. Sie soll in einem Rutsch von links unten um den Halsausschnitt herum nach rechts unten gehen. Nein, tut mir leid, I-cord oder Anstricken geht hier nicht, das würde zu wulstig werden und schlampig aussehen. Hier ist fein säuberlich abgezählter Matratzenstich angesagt; auf drei Reihen Leibteil kommen vier Reihen Blende, dann liegt’s schön glatt.

Jacke mit Blende, teils angenäht

Außerdem werde ich nicht umhin kommen, mir irgendetwas für die unteren Kanten zu überlegen. Die rollen sich nämlich entsetzlich, was bei Maschinegestricktem ja ziemlich normal ist. Beim handgestrickten Originalmodell (Nr. 34 aus der Verena 4/04) bleiben die Kanten unbehandelt und sehen ansehnlich aus. Mal gucken, wie ich das Problem löse. Vielleicht werden ein paar Reihen kraus angestrickt, entweder mit dem mehrfarbigen Noro-Garn oder aber mit dem rosa Garn, je nachdem, wieviel vom mehrfarbigen nach dem Stricken der Blende noch übrig ist.

Einen Schal stricken

Auch in diesem Herbst werden vermutlich wieder viele Strick-Neulinge erstmals zu den Nadeln greifen und ihren ersten Schal beginnen (und hoffentlich auch glücklich beenden). Die einfachste Variante geht übrigens so:

Man geht in ein Wollgeschäft, befühlt dort die schönen Garne und kauft sich von der Sorte, die man am schönsten findet, zwei bis drei Knäule. Dazu eine Rundstricknadel in passender Stärke (die Stärke sollte auf der Banderole des Garns vermerkt sein), etwa 80 cm lang. Keine ganz kurze nehmen, damit läßt es sich nur schlecht stricken! Und sehr lange sind auch unbequem.

Mit dieser Ausrüstung schlägt man nun etwa doppelt soviele Maschen an, wie auf der Garn-Banderole für 10 cm angegeben sind. Das ergibt dann einen Schal von gut 20 cm Breite. Dann strickt man immer rechte Maschen, immer gerade hin und her. Das entstehende Muster heißt “kraus”. Es hat den großen Vorteil, daß es auf beiden Seiten gleich aussieht (das ist praktisch bei einem Schal) und sich vor allem nicht einrollt, wie glatt rechts Gestricktes es gern tut.
Stricken, bis das Garn fast aufgebraucht ist. Zuletzt werden alle Maschen abgekettet. Nun noch die Fäden vernähen, und fertig ist der erste, schöne Schal.

Viel Erfolg!

Nachtrag vom 13.12.2007:
Da es sich offenbar noch nicht bei allen Lesern und Leserinnen herumgesprochen hat, dass man stricken erst einmal lernen sollte, bevor man versucht, einen Schal zu stricken ;-), hier ein paar Links zum Erlernen der wichtigsten Fertigkeiten:

Maschen anschlagen (ich empfehle den Kreuzanschlag)
Rechte Maschen stricken
Maschen abketten

Und nicht vergessen, mit dem Stricken verhält es sich wie mit Schreiben, Radfahren und Klavierspielen: erst die Übung macht den Meister.

Ein Geschenk

Die zu Beschenkende liest hier mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mit, deshalb wage ich es mal, dieses Bild eines Ärmels zu zeigen:

Ärmel aus Schoeller “Turbo” mit Blende aus Noro “Shinano”

Das Hauptgarn ist Schoeller “Turbo” aus meinem Vorrat, noch mit vierstelliger Postleitzahl auf der Banderole und deshalb mindestens zwölf Jahre alt. Es ist ein Gemisch aus 80 % Wolle und 20 % Mohair mit einer Lauflänge von 90 m auf 50 g, und es läßt sich fabelhaft verstricken. Ich habe den Grobstricker benutzt, aber von Hand geht es genauso gut.

Damit das fertige Modell nicht zu schlicht und langweilig wirkt, wird es mit breiten, von Hand gestrickten Kraus-Blenden aus einem Rest Noro “Shinano” aufgepeppt. Die Farbvariationen des Noro Garnes harmonieren wunderbar mit dem zarten Fliederrosa.

Seltsame Koinzidenzen

Ist eigentlich schon mal irgendjemandem aufgefallen, daß der “Ruffles”-Schal verdächtige Ähnlichkeit mit dem “corkscrew scarf” aus Teva Durhams “Loop-d-Loop” hat? Mich hat diese Übereinstimmung jedenfalls so neugierig gemacht, daß ich es mit einem Probestückchen versuchte.

Aus meiner Restekiste grub ich ein Endchen Noro Shinano aus und kämpfte mich durch die Anleitung. Nachdem mir das Prinzip erst einmal klar war, funktionierte es tadellos.
Drei Knäule Shinano in Farbe 8 (rot-blau-lila-meliert), die schon seit über einem Jahr bei mir herumliegen, wollte ich verarbeiten, aber kurz bevor ich durchstartete, fiel mir auf, daß dieses Garn eigentlich perfekt zu einer älteren 500-g-Partie Schoeller “Turbo” in malvenrosa paßt. Dieses Garn habe ich bereits verplant für ein Geburtstagsgeschenk, ohne mir genau darüber im klaren zu sein, was es eigentlich werden soll. Mit den drei Knäulen Shinano zusammen müßte es eigentlich für einen Pulli reichen.

Und weil’s so schön war…

…und weil ich auch noch rotes Garn vom Høxbro-Pullover übrig habe, gibt’s den krausen “Ruffles” noch mal in Rot:

“Ruffles”, erster Keil gestrickt
Der erste Keil ist gestrickt…

“Ruffles”, zweiter Keil gestrickt
…und der zweite auch. So geht es abwechselnd weiter.

Diese Farbe läuft kürzer als das Naturweiß, eine Folge des Färbeprozesses. Ich werde deshalb wohl mehr als nur drei Knäule brauchen, um dieselbe Länge zu zustandezubringen. Zum Glück habe ich ausreichend Garn übrig.